Experimentell: 6 c des Gymnasiums Veitshöchheim kam in der Bücherei im Bahnhof in den Genuss von Reineckes „Undine-Sonate“ für Flöte und Klavier, gemixt mit Wassernymphen-Trickfilm
In den Genuss einer besonderen musikalischen Veranstaltung kam heute morgen die Klasse 6 c des Gymnasiums Veitshöchheim. Unter dem Thema „Märchen erklingen“ präsentierten die beiden Berufsmusikerinnen Katerina Polishchuk und Tamara Sverdlova das Märchen von der kleinen Meerjungfrau. Es war dies eine Veranstaltung mit Musik, Film und Erzählungen. Im Mittelpunkt stand die Aufführung des romantischen Stücks „Undine-Sonate“ für Flöte und Klavier op. 167 des Komponisten Carl Reinecke aus dem Jahr 1882.
Die beiden Musikerinnen hatten bereits vor einem Jahr beim Musikfest der Gemeinde in der Kuratiekirche mit ihrer multimedialen Vorführung der "Undine-Sonate" begeistert (Foto links). Bei der Veranstaltung wurden damals für die „Kindernothilfe Ukraine“ ein Spendenerlös von 1500 Euro erzielt. Der Kulturreferent des Gemeinderates Bernhard von der Goltz hatte nun die beiden Künstlerinnen für eine Veranstaltung in der Bücherei im Bahnhof gewinnen können, in Kooperation mit seiner Frau Claudia, Musiklehrerin beim Gymnasium Veitshöchheim.
Zunächst stellten die beiden Künstlerinnen ihre Instrumente Querflöte und Klavier vor. So erfuhren die Kinder auch einiges über die unterschiedlichen Klangeigenschaften und Spielweisen der beiden Instrumente,
Swerdlova las dann zur Einstimmung das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans-Christian Andersen vor und erzählte über die Herkunft der Musik und des Trickfilms.
Im Anschluss interpretierten Tamara Sverdlova (Pianoforte) und Katerina Polishchuk (Querflöte) das romantische Stück „Undine-Sonate“ für Flöte und Klavier op. 167 (1883) von Carl Reinecke adäquat zum Trickfilm auf der Leinwand. Der Weg, romantische Musik mit einem Trickfilm zu verbinden, um die Handlung und Emotionen der Figuren mit der Musik zu verbinden und zu erklären, ist für das Duo experimentell. Mit dem Stumm-Trickfilm bekam die „Undine- Sonate“ einen anderen philosophischen Schluss und damit auch die Geschichte eine andere, positive Deutung.
Als Vorlage der Undine-Sonate diente die Erzählung „Undine“ (1811) von Friedrich de la Motte-Fouqués. Dessen Erzählung ist eine Geschichte über die Liebe zwischen einem Menschen und einer Wassernymphe. Sie gibt nicht nur den Namen, sondern auch besondere musikalische Wendungen der „Undine-Sonate“ vor, die auf das Märchen über ein verliebtes Wasserwesen verweisen. Visuell unterstützten poetische, kunstvoll gestaltete Bilder und Bilderfolgen, die über die große Leinwand dargeboten wurden, das ganzheitliche Erlebnis.
Die Möglichkeit, so auf experimentielle Art und Weise klassische Musik einmal hautnah zu erleben, begeisterte das junge Publikum.
Fotos Dieter Gürz