Bücherei im Bahnhof News: Alle sind begeistert vom Bilderbuch und vom Bilderbuchkino über »Die kleine Lokomotive Veit«
Tolles Leseförderprojekt der Bücherei im Bahnhof
Im Lesegarten der Veitshöchheimer Bücherei im Bahnhof ist die kleine Lokomotive Veit ein Anziehungspunkt für Kinder. Büchereileiterin Dr. Astrida Wallat kam nun auf die Idee, Schulanfängern in...
Link auf Mainpost-Online-Artikel vom 23.3.2023
Im Lesegarten der Veitshöchheimer Bücherei im Bahnhof ist die kleine Lokomotive Veit ein Anziehungspunkt für Kinder, so auf dem Foto auch für die Klasse 1 b der Grundschule Veitshöchheim mit Klasslehrerin Christina Melzer. Büchereileiterin Dr. Astrida Wallat, die nebenberuflich als Schriftstellerin schon selbst zwei Unterhaltungsromane verfasst, kam nun auf die Idee, Schulanfängern in einem Büchlein unter dem Titel "Die kleine Lokomotive Veit" Erstklässlern die Bücherei schmackhaft zu machen.
Entstanden ist ein 28seitiges Büchlein im Format 13 cm x 13 cm, das die Erstklässler künftig in die Schultüte bekommen. Die von der Büchereileiterin verfasste Geschichte erweckt die Spielzeuglokomotive im Garten fantasievoll zum Leben.
Illustriert wurde das Büchlein bereits im letzten Schuljahr vor den Sommerferien von Kunstlehrerin Britta Habersack und aus der Klasse 7c des Gymnasiums Veitshöchheim von Laura Brackmann, Leonard Fleder, Emil Heller, Finja Präger, Fiona Reinhard, Milena Saccavino, Rebecca Vilsmeier, Stefanie Wichmann, Elena und Milla Wlasak sowie Perrine Jung (Austauschschülerin aus Paris) und Sarah Riedmann (Praktikantin von der Bauhaus Universität Weimar).
Empfang in der Bücherei im Bahnhof. Zwei Schulklassen aus der Grundschule Veitshöchheim waren eingeladen, um den Start der kleinen Lokomotive Veit mitzuerleben. Ein spannende Leseabenteuer ...
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Jeder der 28 Schüler der Klasse 7 c des Gymnasiums hatte unter der Leitung von Britta Habersack sich selbst eine Geschichte ausgedacht, was der Lok Veit alles in der Bücherei passieren kann und dazu ein Comic im DIN A 3 Format kreiert. 16 dieser kreativen, zum Teil witzigen Kunstwerke sind nun in den Arkaden der Kinderbücherei ausgestellt und können hier durch Anklicken oder beim nächsten Büchereibesuch eingehend betrachtet werden. Wallat: "Ich bin so begeistert, was die Siebtklässler zustandegebracht haben, wirklich außergewöhnlich!"
Das Leseförderprojekt wurde nun am 22. März bei einem Pressetermin im Lesecafe der Bücherei vorgestellt, v.l.n.r. Grundschulrektor Stefan Dusolt, Grundschullehrererin Christina Melzer, Kunstlehrerin Britta Habersack (im letzten Schuljahr noch am Gymnasium Veitshöchheim), Büchereileiterin und Autorin Dr Astrida Wallat, die ehrenamtliche Vorleserin der Bücherei Susanne Barton, Bürgermeister Jürgen Götz, Katharina Otto (Büchereiteam), WürzburgRadio Michael Lightbeer, Verena Schmitt (Büchereteam) und vorne die an der Illustration beteiligten Gymnasiasten der letztjährigen Klasse 7 c.
Ziel des Projekts ist, so die Büchereileiterin Dr. Astrida Wallat, bei den Kindern schon von Anfang an im Lesealter das Interesse zu wecken, in die Bücherei zu gehen. Die im Garten stehende Lok Veit hat die Büchereileiterin dazu als Symbolfigur auserkoren, für die Kinder lebendig zu werden, zumal eine Bücherei in einem ehemaligen Bahnhof schon was Besonderes sei.
Auch für Bürgermeister Jürgen Götz ist es ein tolles Projekt, das hier in der Gemeindebücherei zur Leseförderung in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium realisiert wurde. Die Comic-Geschichten, die sich die Gymnasiasten in Verbindung mit der Lok ausgedacht haben, seien eine tolle Anregung, hier weiterzumachen. In einer Zeit, wo sonst jeder nur noch am Handy oder auf dem Ipad wischt, sei es wichtig, auch wieder ein Buch in die Hand zum Umblättern zu nehmen und so den Einstieg in die 2015 mit dem Kinderbibliothekspreis und 2021 mit dem Bayerischen Bibliothekspreis ausgezeichnete Gemeinde-Bücherei zu finden.
Von der Grundschule verwiesen Rektor Stefan Dusolt und Lehrerin Christina Melzer darauf, dass es schon seit Jahren verschiedene Projekte und Aktionen der Grundschule mit der Bücherei gab. Aber das Büchlein "Die kleine Lokomotive VEIT" sei nun das absolute Highlight für die Erstklässler, denn Lesen ist für Dusolt eine der Grundfertigkeiten, die sie lernen müssen.
Für Kunstlehrerin Britta Habersack, die zu Beginn dieses Schuljahres als Studiendirektorin an das Matthias-Grünewald-Gymnasiums wechselte, fördert das Lesen das bildnerische Ausdrucksvermögen.
Das in Kooperation mit dem Gymnasium Veitshöchheim entstandene Mini-Bilderbuch wurde nach dem Pressetermin einer im wahrsten Sinne des Wortes "kleinen" Nachwuchsleserschaft präsentiert. Die Klassen 1 b und 1c der Veitshöchheimer Grundschule durften es als Bilderbuchkino mit der Vorleserin Susanne Barton kennenlernen, mit noch mehr Bildern des Gymnasiums. Dieses Bilderbuchkino kann nun auch weiteren Kindergruppen vorgeführt werden.
Die auf einem rostigen Abstellgleis stehende Lokomotive Veit ist traurig und gibt ein klägliches Dampfwölkchen von sich, als sie vernimmt, dass die beiden Latzhosengestalten der Bahn sie auf den Lok-Friedhof verbannen wollen (Illustration oben Milena Saccavino und Milla Wlasak). Bis die Frau die rettende Idee hat, dass es in Veitshöchheim einen Bahnhof gibt, der eigentlich keiner mehr ist. Da könne man die Lok gut gebrauchen für spielende Kinder.
So fährt Veit zu seiner neuen Heimat nach Veitshöchheim, wo ihn ein Autokran in den Garten hievt (Zeichnung oben Emil Heller, links Finja Präger und Stefanie Wichmann).
Nun steht Veit auf einer saftig grünen Wiese, wo ihn am nächsten Morgen drei Frauen und ein Mann,tätscheln und sagen "Die Kinder werden dich lieben", dass die vier das Bibliotheksteam sind, kann Veit nicht wissen (Bildnis oben links Milla Wlassak - links Laura Brackmann).
Wenig später kommt ein kleiner Junge und springt ins Führerhaus und ein Mädchen bittet seine Mutter: "Lies mir was vor", was diese dann auch mit dem "Räuber Hotzenplotz" tut und Veit lässt den ganzen Tag lachende Kinder auf sich herumturnen (Bildnis Laura Brackmann und Fiona Reinhart).
Eines Abends ist es Veit langweilig. Er rollt zur Tür der Bücherei, passt jedoch nicht hinein (Bildnis Milla Wlassak).
Als er über das Trampolin fährt, rumpelt es und die Lok schrumpft, während vor seinem Führerhaus Sternchen tanzen.
Nun rollt Veit in den Büchereigang, sieht sich um und staunt, was er alles zu sehen bekommt, bis er in einen Raum kommt, wo er schöne Musik hört (Bildnis links Leonhard Fleder).
Natürlich wissen alle sofort, wer hier mit Veit mitfahren darf (Bildnis Sarah Riedmann, Studentin am Bauhaus in Weimar, absolvierte am Gymnasium ein mehrmonatiges Praktikum).
Pippi Langstrumpf lässt einen grellen Pfiff los und schon herrscht ein buntes Treiben in der Nacht in der Bücherei (Bildnis über zwei Seiten ebenso wie das Cover des Heftchens von Kunstlehrerin Britta Habersack) und die Kinder raten, wer da alles sein Kinderbuch verlassen hat, u.a. Kobold Pumuckl, das kleine Gespenst, die Raupe Nimmersatt. "War es nicht ein großes Glück, dass man ihn hierhergebracht hat?" fragt sich Veit. Doch dann schlug es ein Uhr, der fröhliche Spuk war vorbei und Veit rollt wieder in den Garten. Fortan erlebt er so manches Abenteuer in der Bücherei .
"Wer könnte das sein?" fragt die Vorleserin und wie aus der Pistole geschossen ist zu hören: Harry Potter (Bildnis Fiona Präger).
Aber am schönsten ist es für Veit, als er die Bekanntschaft mit "Molly", der Tochter der Dampflokomotive Emma aus dem beliebtesten Kinderbuch im deutschsprachigen Raum Michael Ende's "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" macht. Es ist Liebe auf den ersten Blick.
Und Veit lernt tatsächlich lesen, wenn er nachts allein zurückbleibt und seinen Wagen mit Büchern volllädt.
Bis er vor dem Regal mit den Kinderkrimis einschläft, wo ihn eine Bibliothekarin entdeckt. Sie findet es gut, dass er da ist und setz ihn zum Aufräumen ein (Bildnis oben und links Perrine Jung (eine sehr begabte Austauschschülerin des Gymnasiums aus Paris, die die Bilder mit dem Tablet anfertigte).
Von diesem Tag an ist Veit der gute Geist in der Bücherei, kennt die Standorte aller Bücher, CDs und Zeitungen und verzieht sich in den Garten, sobald die Bücherei öffnet und findet es toll, wenn dann die Kinder auf ihn herumtollen oder ihm etwas vorlesen.
Am Ende der kleinen Veranstaltung bekommt jedes Kind das Büchlein mit auf den Weg.
Text und Fotos Dieter Gürz