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Beim Weltgebetstag in der evang. Christuskirche Veitshöchheim wurden 796 Euro für die Projektarbeit des Deutschen Weltgebetstagskomitees gespendet

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Zum Weltgebetstag 2023 aus Taiwan waren am Freitag, 03. März um 19.00 Uhr Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche ganz herzlich zum ökum. Gottesdienst in die evangelische Christuskirche Veitshöchheim eingeladen.

Pfr. Johannes Riedel begrüßte die Besucher, die sich aus dem Dürrbachtal, Güntersleben, Thüngersheim und Veitshöchheim auf den Weg gemacht haben.

Für die ökum. Projektgruppe stellte Andrea Huber das Weltgebetstag Projekt vor: Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen für den Weltgebetstag. Seit über 100 Jahren macht die Bewegung sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft.

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. So feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde den Weltgebetstag, der diesmal von Frauen aus Taiwan vorbereitet wurde. Unter dem Motto „Glaube bewegt“ luden sie ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können, egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen.

Zum Beginn des Gottesdienstes bedankte sich Andrea Huber bei der spontan gegründeten Band mit Petra Wirth am Keyboard, Henry Wirth am Schlagzeug, Bernhard von der Goltz am Bass, Johannes Riedel an der Gitarre und Stefanie Held (Flöte), Andreas Heidinger (Percussion), sowie beim ökum. Chor: „Mit Herz und Stimme“ für die musikalische Mitgestaltung des Gottesdienstes.

Ebenso für die Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes bei den Damen der ökum. Projektgruppe zum Weltgebetstag 2023 aus dem Dürrbachtal, Güntersleben, Thüngersheim und Veitshöchheim.

Zu Beginn des Gottesdienstes informierte Uta Deitert die Gottesdienstbesucher über das Land Taiwan: Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.

Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner*innen zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa 2% der Bevölkerung gelten als Indigene.

Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der national­chinesischen Kuomintang vor den Kommunisten nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivisten z.B. aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt.

Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.

Die meisten Taiwanern praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus. Das heißt auch: Spiritualtität und Engagement für Gerechtigkeit sind eng miteinander verknüpft.

Die Projektarbeit des Deutschen Weltgebetstagskomitees unterstützt Frauen und Mädchen darin, ihre politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechte durchzusetzen. Die Projektarbeit wird durch die Kollekte am ersten Freitag im März und durch Spenden über das ganze Jahr finanziert. Mit Spenden werden Frauen- und Mädchenprojekte in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und dem Nahen Osten finanziert.

So kann in diesem Jahr von den Besucher des Gottesdienstes in der evang. Christuskirche eine Spendensumme von 796,20 Euro für die Projektarbeit des Deutschen Weltgebetstagskomitees auf das Konto:

Weltgebetstag e.V. IBAN DE42 5206 0410 0404 0045 40 BIC GENODEF1EK1

Stichwort: Taiwan D13002445  überwiesen werden. Dafür ganz herzlichen Dank!

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Besucher ganz herzlich einladen bei einem kleinen Imbiss im Gemeindesaal, zu einem gemütlichen Beisammensein zusammenzusetzen, um sich auszutauschen und sich zu unterhalten.

Bilder : Kirsten Hummel
Bericht: Andrea Huber
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