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Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Foto von der Ehrung der drei Golddörfer Huglfing (Oberbayern), Meinheim (Mittelfranken) und Zedtwitz (Oberfranken) beim 27. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" in den Mainfrankensälen Veitshöchhheim. Sie vertreten nun Bayern 2023 auf Bundesebene (Foto: Reger © StMELF). Dafür erhielten sie jeweils 5000 Euro für weitere gemeinschaftliche Aktionen.

Die Mainfrankensäle Veitshöchheim waren am Samstag, 29. Oktober 2022  nach 2018 zum zweiten Mal Schauplatz einer mehr als sechs Stunden dauernden großartigen Festaktes zum Abschluss des 27. Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft".  Dabei zeichnete Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Vertretung der durch den CSU-Parteitag verhinderten Staatsministern Michaela Kaniber die 15 zukunftsfähigsten Dörfer Bayerns, darunter mit der 1826 Einwohner zählenden Gemeinde Fuchsstadt im Landkreis Bad Kissingen und der 1057 Einwohner-Gemeinde Wipfeld im Landkreis Schweinfurt auch zwei Dörfer aus Unterfranken.

Bittlmayer betonte in seiner Festansprache: "Sie sind alle Sieger! Von Ihrem vorbildlichen Engagement profitiert der gesamte ländliche Raum!" Wie er sagte, haben bislang seit 1961 mehr als 27.000 bayerische Dörfer am Wettbewerb bis 3000 Einwohner teilgenommen. Im Gegensatz zu früher gehe es heute in erster Linie um Nachhaltigkeit und eine ausgewogene ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung. Dabei werde das Dorf immer in seiner Gesamtheit betrachtet. Der Einsatz aktiver Dorfgemeinschaften trage dabei maßgeblich dazu bei, ein lebenswertes Umfeld auf dem Land zu fördern und die soziale und strukturelle Entwicklung in den Dörfern zu schaffen, betonte der Amtschef. Er freute sich, dass sich die Dörfer auch in schwierigen Zeiten den Herausforderungen stellen und ihre Zukunft selbst gestalten.

Aus den Äußerungen einzelner Bürgermeister wurde deutlich, dass viel Arbeit, Zeit, Mühe und Geld in den Wettbewerb investiert wurde, um das eigene Lebensumfeld zu verbessern. Der Wettbewerb habe die tolle Chance geboten, sich zu reflektieren. Die gemeinsame Arbeit habe die Identifikation mit dem eigenen Dorf gefördert und den Zusammenhalt in der Kommune gestärkt.

Jürgen Gläser (BR-Studio Würzburg) gelang es gemeinsam mit der Big Band "B27" der Musikschule Veitshöchheim unter der Leitung von Klaus Wangorsch und "Den Sommerhitkönigen" (Andreas Hastreit/Johannes Weindl) aus Kollnburg, einen sicherlich unvergesslichen Nachmittag für die gut 400 geladenen Gästen zu gestalten.

In seinem Grußwort stellte Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (Foto Babette Menz, LWG) die Vorzüge seines Ortes als Anziehungspunkt für viele Besucher heraus wie Rokokogarten und Fastnacht in Franken heraus. Auch Veitshöchheim habe sich 2009 auf Bundesebene am Wettbewerb Entente Florale beteiligt, der mit einer Goldmedaille honoriert wurde. Seitdem wisse jeder: In Veitshöchheim grünt und blüht es an jeder Ecke. Dies sei nur durch das Engagement vieler Bürger und der Verwaltung möglich gewesen. Götz: "Neben der Auszeichnung mit einer Goldmedaille war der Beurteilungsbericht der Jury für uns ein großer Gewinn. Er hat uns zum aktuellen "Stand des Grüns" unsere Stärken und Schwächen aufgezeigt und uns somit eine Handlungsempfehlung für künftige Maßnahmen ermöglicht. Das Ergebnis dieser Entwicklung nach 13 Jahren kann man heute an der sehr guten Qualität vieler unserer Grünanlagen sehen. Allein die Teilnahme hat uns weiter nach vorne gebracht und damit zukunftsfähig gemacht, wie es auch im Motto des Dorfwettbewerbes ausgedrückt wird: Mitmachen. Dabei sein. Gewinnen".

Ein Grußwort sprach auch der Präsident Andreas Maier der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) - (Foto Babette Menz, LWG). Er hob hervor, dass die LWG  den Wettbewerb als Geschäftsstelle seit 2009 betreut und nun auch die Abschlussfeier organisiert hat.

Der Wettbewerb werde aber auch unterstützt von wichtigen Institutionen Bayerns. Dies erfolge einerseits durch die Teilnahme der Mitglieder in der 14köpfigen Jury andererseits aber auch durch die Bereitstellung der vergebenen fünf Sonderpreisen für besondere Leistungen rund um die Dörfer im vierstelligen Bereich.

Mit zwei dieser Institutionen ist laut Maier auch die LWG eng vernetzt. Dies ist auf der einen Seite der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e.V. und auf der anderen Seite der Landesverband für Gartenbau und Landespflege. Hier bestehe ein enger Kontakt insbesondere mit der Bayerischen Gartenakademie der LWG, die in vielen Aus- und Fortbildungen die Obst- und Gartenbauvereine ebenso wie die Kreisfachberater unterstütze.

Die LWG forsche und berate zu vielfältigen Themenbereichen. Davon würden viele Institutionen, Firmen, Privatleute aber auch Kommunen profitieren. Als ein gutes Beispiel nannte er die sehr intensive Zusammenarbeit mit der Gemeinde Veitshöchheim bei vielen Projekten. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit würden vielfältige sehr attraktive und pflegeleichte Grünflächen in Veitshöchheim zeigen.

Eines der neuesten gemeinsamen Projekte sei eine mobile Begrünung an zehn Standorten der Gemeinde für den sanierten Ortskern. Durch eine zukunftsweisende Kombination von Kübelpflanzen, die sich mit Wasser mit Hilfe von Dochten versorgen (im Rahmen eines Versuches der LWG) mit angeschlossenen Sitzbänken (als Wasserreservoir) verbessere sich die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich deutlich. Dies könne als Leuchtturmprojekt für andere Dörfer und Gemeinden angesehen werden.

Die Bewertung erfolgte in der Zeit zwischen dem 12. und 23. September 2022 durch eine 14köpfige Jury, in der Fachleute aus den Bereichen Architektur, Landespflege, Heimatpflege, Landwirtschaft, Städtebau, Ländliche Entwicklung und auch Bürgermeister vertreten waren.

Beginnend als reiner Blumenschmuckwettbewerb der Nachkriegszeit, konzentriert sich der Wettbewerb heute auf alle Aspekte des dörflichen Lebens. Bewertet wurden so Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung, Grüngestaltung und Dorf in der Landschaft.

Durch die Teilnahme am Wettbewerb wurden Anreize für die Bürger geschaffen, den gemeinsamen Lebensraumin eigener Verantwortung aktiv zu gestalten. Er trug dazu bei, die Menschen zu motivieren, selbst aktiv zu werden und bot ihnen hierfür Hilfe zur Selbsthilfe. Er würdigte gemeinschaftliches Handeln und stellte das Erreichte als nachahmenswert heraus.

Sonderpreise

Neben Medaillen und Preisgeldern wurden auch eine Reihe von Sonderpreisen für herausragende Einzelleistungen vergeben:

Auernhofen

erhält den Sonderpreis des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. für „die hochwertige Gestaltung des Dorfkerns“.

Bodenwöhr

erhält den Sonderpreis des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V. für „den grünen Friedhof mit Geburtsbäumen und Urnengräbern“.

Kehlbach

erhält den Sonderpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für „das Bewahren seines Erscheinungsbildes als Wald-Hufen-Dorf“.

Kollnburg

erhält den Sonderpreis des Bayerischen Jugendrings für „die beständige Förderung der Jugendarbeit und ihres Einsatzes für soziale Belange“.

Thurnau

erhält den Sonderpreis der Bayerischen Architektenkammer für „verantwortliches Weiterbauen im Bestand sowie die qualitätvolle Sanierung und Nutzung des Schlossbereiches“.

BRONZEDORF WIPFELD  - Landkreis Schweinfurt

Auf dem Foto unten interviewt Moderator Jürgen Gläser (links) Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch, daneben die Wipfelder Weinprinzessin Meike Tschirschwitz, denn Wipfeld ist ein Weinort mit 90 Hektar Rebflächen und einem Weinbauverein. Bekannt ist Wipfeld durch seine modernste Main-Fähre. Der Bürgermeister stellte besonders die kulturelle Vielfalt seines 1000-Einwohnerdorfes heraus mit dem Literaturhaus als Treffpunkt seit zehn Jahren in der Dorfmitte in ehrenamtlicher Trägerschaft mit wechselnden Veranstaltungen heraus, seit 2018 mit eigener Theaterbühne und eigenen Produktionen des neugegründeten Theatervereins. Die Teilnahme am Wettbewerb, organisiert durch einen Arbeitskreis mit 15 Leuten, der sich seit 2019 zwei- bis dreimal im Monat traf,  war eine nachhaltige Bereicherung für den Ort.

 

Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt
Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt
Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt
Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt
Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt

SILBERDORF FUCHSSTADT - Landkreis Bad Kissingen

Auf dem Foto unten interviewt Moderator Jürgen Gläser (links) Fuchsstadts Bürgermeister René Gerner. Die 1888 Einwohner zählende Gemeinde im Saaletal ist durch die Erdfunkstelle mit ihren 50 riesengroßen Parabolantennen mit einem Durchmesser bis zu 32 Meter als Bodenstation für die Kommunikation mit Nachrichtensatelliten berühmt. Der Bürgermeister stellt beispielhaft den "Eulentreff" heraus, der 2018 als generationsübergreifender Dorfmittelpunkt gebaut wurde, wo sich die Senioren treffen, ein Frühstück und Mittagessen, Damengymnastik und Yoga angeboten wird, das Jugendzentrum untergebracht ist, Veranstaltungen mit bis zu 100 Leuten stattfinden können. Daneben sind noch vier Gaststätten in Betrieb. In Planung ist im Ort  auf einer Fläche von 70 Hektar eine große Agri-PV Anlage mit Schafbeweidung. Gepflanzt wurden 1800 Streuobstbäume.

 

Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt
Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt
Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt
Großartige Abschlussfeier beim 27. Landesentscheid " Unser Dorf hat Zukunft - Bayern 2022" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - 15 Dörfer gekürt

Fotos Dieter Gürz (soweit nicht extra benannt)

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