Gut besuchtes Herbstfest der Naturfreunde stand ganz im Zeichen der Kartoffel
Mit Feuereifer und voller Begeisterung waren heute Jung und Alt beim Herbstfest der Naturfreunde dabei, unter der Regie von Chefkoch Marc Bertignoll Kartoffeln zu schälen und für die leckeren Kartoffelpuffer zu reiben, die Bertignolls Frau Marina im Bild unten bruzzelte.
Dazu gab es von Nathalie Durhack frisch zubereitetes Apfelmus, was dann auch Gemeinderat Winfried Knötgen und seiner Frau köstlich mundete.
So war denn auch das heutige unter dem Motto "Unsere Kartoffeln sind so gesund!" stehende Herbstfest im idyllischen Garten des Veitshöchheimer Naturfreundehauses zum Abschluss der wegen Chorona heuer nur kurzen Hütten-Öffnungszeit wieder ein lohnenswertes Ausflugsziel besonders für Familien mit Kindern, herrschte rundum gute Laune. Alle Tische waren dicht besetzt, und überall saßen Kinder mit dabei, wenn sie nicht gerade „unterwegs“ waren.
Sehr gut mundete allen auch die Kartoffelsuppe mit einem Wienerle. Weiter gab es auch eine Dampfkartoffel mit Kräuterquark und das alles zu kinderfreundlichen Preisen.
Abenteuerstimmung kam auf am Holzkohlegrill: „Wann sind denn meine Feuerkartoffeln fertig?“ Hier gab es umsonst die in der Glut gegrillte Kartoffel, eine uralte Methode, wie Festorganisator Sigi Hofmann (Bild unten) erzählte. Spanische Seefahrer waren es, welche die Kartoffel im 16. Jahrhundert aus Lateinamerika nach Europa brachten. Aber erst als Friedrich der Große 1756 seine Untertanen dazu verpflichtete, die Kartoffeln anzubauen, wurde sie zu einem Grundnahrungsmittel, mit dem sich künftige Hungersnöte verhindern ließen.
Die ältere Generation erinnert sich gerne daran, wie früher im Spätsommer die Kartoffeln geerntet wurden. Man schichtete das nicht benötigte Kraut auf den Feldern zu kleinen Haufen und verbrannte es. Dicke Qualmwolken stiegen auf. Der Duft nach verbrannten Kartoffelkraut verriet den Kindern, wo die Feuer vor sich hin qualmten. Sigi: "Wir durchsuchten den Acker nach liegengebliebenen Kartoffeln, warfen die Knollen in eines der Feuer und wachten mit Argusaugen, dass keiner die zusammengeklaubten Kartoffeln uns vor der Nase wegmopste. Waren die Flammen des Feuers erloschen, fischten wir das Grillgut mit langen Stangen oder den Füßen aus dem Feuer. Die heiße Kartoffel wurde nun zwischen den Händen hin und her jongliert und dabei kräftig angeblasen, sollte sie doch möglichst schnell abkühlen. Anschließend pellten wir die verkohlte Schale vorsichtig ab und aßen die Kartoffel."
Die nun beim Fest in die Holzkohlenglut geworfenen Knollen waren nach einer halben Stunde so weit, dass sie aus dem Feuer geholt, in der Mitte aufgeschnitten, mit Butter oder Quark beträufelt, wie eine Kiwi verzehrt werden konnten.
Wie wohlschmeckend die "Grumbeere" auch als einfaches, preiswertes Gericht sein kann, das gelang so Herbstfest-Organisator Sigi Hofmann und seinem Team wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.
Fast 40 Kinder machten mit beim Quiz mit acht Fragen zur Kartoffel, beispielsweise wo die Kartoffeln wachsen, wo man sie kaufen kann, was den jungen Kartoffeln im Frühsommer schadet, wie man die Kartoffel nicht essen soll oder wie Kartoffelschalen richtig entsorgt werden.
Als schließlich kurz nach 16 Uhr die Gewinner des Kartoffelquiz ermittelt wurden, war die Spannung am Höhepunkt, denn jeder hoffte auf einen der zehn Buchpreise (dieses Foto ist von Wolfgang Kraus).
Die Kinder hatten auch ihre Freude daran, mit Farben weiße Papiertüten zu bestempeln. Als Stempelmasse wiederum dienten Kartoffeln, aus denen mit Hilfe von Plätzchenformen verschiedene Muster herausgeschnitten wurden. Bereits um 15 Uhr waren alle 30 Baumwolltaschen bedruckt.
Während die Kinder derart beschäftigt waren, konnten die Erwachsenen mit Bekannten plauschen und auch zum Kaffee den hausgemachten Kuchen oder einen guten, preiswerten Schoppen Frankenwein oder einen Federweißer genießen.
Kinder und Erwachsene waren sich einig, ein einfaches Kartoffelgericht ist schnell zubereitet, ist preiswert und es schmeckt vor allem auch noch gut. Dabei war es egal, ob man die Kartoffelsuppe, die Puffer oder die Dämpfkartoffeln verspeiste.
Gegen 17 Uhr bedankte sich Sigi Hofmann als Organisator bei allen ehrenamtlichen Helfern für deren Einsatz, bei den Besuchern für ihre Treue und bei Petrus für seine „Geduld“ ein trockenes Herbstfest beschert zu haben. Zum Hüttenschluss für diese Saison können sich Alle nur ein besseres, coronafreies Jahr mit vielen Kontakten dieser Art bei den NaturFreunden wünschen.
Fotos Dieter Gürz