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Veitshöchheims Nachtwächter fasznierte Kinder beim Veitshöchheimer Sommerferienprogramm

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

In Veitshöchheim hält seit 2010 der pensionierte Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Karl-Peter Sorge die „Tradition“ des Nachtwächters lebendig. Im Rahmen des Sommerferienprogramms der Gemeindejugendarbeit nahm er wie schon in den Pfingstferien am Donnerstagabend 20 von Erwachsenen begleitete Kinder auf eine Zeitreise in die Vergangenheit Veitshöchheims, die wie im Bild zu sehen durch den Altort, aber auch  in den Hofgarten führte.

Ausgestattet mit einer Hellebarde, um Verdächtige festzunehmen, einer Laterne, um in düstere Ecken zu leuchten und Gesichter zu erkennen, einem Horn um bei Gefahr und zu jeder Stund Signal zu geben und einen Umhang mit Hut, um vor Kälte und Regen geschützt zu sein, informierte der Nachtwächter die Kleinen kindgerecht über eine Zeit, in der in Veitshöchheim die Uhren noch anders gingen. Bis 1914 gingen die Nachtwächter nachts durch die Straßen und Gassen und hatten für Ruhe und Ordnung zu sorgen, vor Feuer, Dieben und Feinden zu schützen.

Es war eine spannende und unterhaltsame Runde durch Veitshöchheims Geschichte und Erzählungen aus dem Leben in früherer Zeit. So wurde das Leben der Hofhaltung im fürstbischöflichen Sommersitz geschildert, der Bau der königlich bayerischen Eisenbahn mit dem Bahnhof erzählt und an der Hofkellerei das Arbeiten im Wengert und die Steuerabgaben (Zehnt) erläutert.

Der Nachtwächter ging in der Mainlände auch ein auf die Bedeutung der Koppesländer und des Fährbetriebs. Die Getreideernte mit dem Dreschen auf dem Dreschplatz, der auch als Festplatz genutzt wurde, war ein weiterer Teil der Erzählungen aus früheren Zeiten, ebenso das Leben der Fischer und die Entwicklung zu den heutigen Lokalen an der Mainlände.

Die Kinder durften die Laterne und die Waffe des Nachtwächters tragen und hörten aufmerksam den Hora- und Warnrufen sowie seinen "Gute-Nacht"-Wünschen zu.

Foto Dieter Gürz

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