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Friedhöfe sind die Visitenkarte einer Gemeinde: Im Friedhof an der Martinskapelle hat der Bauhof die Gehwege auf einer Länge von insgesamt 700 Meter einer Frischzellenkur unterzogen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Rechtzeitig vor Allerheiligen freute sich heute (v.l.n.r.) Bürgermeister Jürgen Götz zusammen mit Bauhofleiter Rudolf Köhler, Bürgerbüro-Amtsleiter und Friedhofsreferent Klaus Krautschneider, Bauhof-Vorarbeiter Robert Blass und dessen Handwerksgesellen Daniel Hofmann, Pavel Hanula und Nico Kunert (beide vorne) über die Fertigstellung der Gehweg-Sanierung im Friedhof an der Martinskapelle.

Nach dem Waldfriedhof hat der Bauhof ab 2015 auch im alten Friedhof sämtliche Gehwege mit insgesamt rund 700 laufenden Metern einer "Jungzellenkur" unterzogen. Das Befahren  der Wege hatte in den vergangenen Jahrzehnten infolge eines mangelhaften Unterbaus deutliche Verformungen und krumm stehende Rabattensteine hinterlassen. Die Sanierung war mit 5.300 Arbeitsstunden ein sehr lohnintensives Unterfangen. Neben einem neuen Unterbau und neuen Einrandungen wurden nämlich sämtliche Pflastersteine nach Ausbau wiederverwendet. Großteils wurden auch die Hecken neu angelegt. Mit Material- und Geräteeinsatz hat der Bauhofleiter insgesamt einen Aufwand von 300.000 Euro errechnet.

Der Bürgermeister lobte seine Mitarbeiter für ihren Einsatz und sprach von einem sehr gut gelungenen Werk. Wie schon der Waldfriedhof weise nun auch der alten Friedhof ein tolles Erscheinungsbild auf. Götz: "Die Friedhöfe sind schließlich die Visitenkarte einer Gemeinde".

Um vor allem älteren Friedhofsbesuchern das Schleppen einer Gießkanne oder auch zum Transportieren von Grabschmuck etc. zu erleichtern, hat der Bauhof nun auch "Wägelchen" angeschafft und für sie zur ordnungsgemäßen Aufbewahrung ein Gestell installiert. Die Wägelchen können wie ein Einkaufswagen beim Discounter gegen ein Pfand von 2,00 Euro benutzt werden.

Wie der Bürgermeister weiter ausführte, wurde jüngst für 10.000 Euro auch eine neue moderne Beschallungsanlage beschafft.

Dass es beim Betrieb eines Friedhofes keinen Stillstand gibt, verdeutlichte Friedhofsreferent Klaus Krautschneider. Da inzwischen 80 Prozent der Beerdigungen in Urnen erfolgen, ist die Urnenanlage in absehbarer Zeit vollbelegt.

Da immer mehr Erdgräber aufgelassen werden, eröffnet eine Grabvariante die  Möglichkeit, Lücken durch Zusammenfassung mehrerer nebeneinanderliegender aufgelassener Gräber zeitgemäß, platzsparend und relativ kostengünstig für neue Urnengrabfelder zu nutzen.

Bereits seit 2010 hatte die Gemeinde durch verschiedene Maßnahmen eine erhebliche gestalterische Verbesserung erreicht und für den Friedhofsbesucher einen Platz zum Ausruhen, Trauern und Kommunizieren geschaffen.

Die Sankt Martins-Kapelle in der Nordwestecke des alten Friedhofs gehört zu den ältesten Kirchen im Landkreis Würzburg. Ihre Entstehung geht auf das 12. Jahrhundert zurück.

Durch die Stiftung des Würzburger Domprobst Reichard von der Kehre konnte die baufällig gewordene alte Kapelle erneuert und am 15. September 1591 neu eingeweiht werden.

1975 bis 1978 wurde die Kapelle durch den Einsatz einer privaten Initiative renoviert. Weitere Maßnahmen wie die aufwändige Dachsanierung von Turm und Kirchenschiff und vieler tragender Holzteile im Innern erfolgten mit einem Aufwand von 160.000 Euro im Jahr 2012.

Im Jahr 2017 musste die einsturzgefährdete historische Bruchsteinmauer am Nordeingang auf einer Länge von 48 Meter entlang des Parkplatzes der LWG mit einem Aufwand von 120.000 Euro erneuert werden.

 

Fotos (c) Dieter Gürz

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