Veitshöchheimer Mainfrankensäle GmbH beteiligte sich in der Nacht von Montag auf Dienstag an der bundesweiten Aktion NIGHT OF LIGHT
Aus Solidarität mit der Veranstaltungswirtschaft beteiligte sich auch die Veitshöchheimer Mainfrankensäle GmbH in der Nacht von Montag auf Dienstag dieser Woche an der bundesweiten Aktion „Night of Light“, so wie über 8.200 Eventlocations, Spielstätten, Gebäude und Bauwerke in ganz Deutschland, um mit rotem Licht an der Fassade die breite Öffentlichkeit auf die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen.
Innerhalb kürzester Zeit haben nämlich die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt, so der Initiator der Aktion „Night of Light“ und Vorstand der LK-AG Essen, Tom Koperek. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft. Das treffe nicht nur die Veranstalter, sondern auch Spielstätten sowie Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe: Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunternehmer, der Content, Drehbuch, Regie oder florale Dekoration zu Events beisteuert. „Rien ne va plus – nichts geht mehr!“, lautet Kopereks düsteres Fazit über die Notlage einer heterogenen Branche, die über 150 verschiedene Gewerke und Spezialdisziplinen in sich vereint und deshalb über keine einheitliche Lobby verfügt. Umso wichtiger sei es, für eine stärkere Wahrnehmung durch die Politik und Öffentlichkeit zu sorgen.
Das Veitshöchheimer Veranstaltungszentrum Mainfrankensäle ist in ganz Deutschland durch die "Fastnacht in Franken" bekannt. Neben vielen Tagungen geht hier häufig der Vorhang hoch auch bei Kabarett, Comedy, Konzert, Theater, Messen und mehr. Aufgrund der Corona-Beschränkungen des Freistaates Bayern blieben aber auch hier seit März die Türen geschlossen.
Einzige Ausnahme waren Abschlussprüfungen, die hier in jüngster Zeit über die Bühne gingen, von der örtlichen Mittelschule bis zum juristischen Staatsexamen der Uni Würzburg. Im großen Saal, konnten sich aufgrund der notwendigen Hygiene- und Abstandsregelungen maximal 112 Prüflinge einfinden.
So arbeitete Eventmanager Philipp Mouseck mit Hochdruck daran, von der Schließung betroffene Veranstaltungen nach Möglichkeit zu verschieben und nur notfalls abzusagen, wo ein späterer Termin keinen Sinn mehr macht, wie beispielsweise die Meisterfeier der Handwerkskammer, die nun ihre Meisterbriefe per Post verschickt.
Verschoben wurde so die Wissenskonferenz vom 14. März auf den 24. Oktober, die Benefiz-Gala zugunsten der Station "Regenbogen" vom 20./21. März auf 30./31. Oktober und der Vortrag von Robert Betz vom 06. Mai auf den 09. Dezember.
Nach dem beim Treffen der 16 Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel am 17. Juni wurde die bereits vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder angekündigte Verlängerung des Verbotes von Großveranstaltungen um zwei Monate bis zum 31.10.2020 verlängert wurde, hat Frank – Markus Barwasser als Erwin Pelzig sein neues Programm, statt wie ursprünglich geplant am 18. Oktober auf 17. Dezember 2020 verschoben.
Da mit Blick auf die im November startende Karnevalssaison gar ein Verbot bis zum Ende des Jahres im Raum steht, hat REINHOLD MESSNER seinen Vortrag "Mein Schicksalsberg - NANGA PARBAT" gar vom 12. Dezember fast um ein Jahr auf den 13. November 2021 verlegt.
Dank der neuesten Verordnungslage besteht seit dem 22. Juni im kleinen Rahmen nur die Möglichkeit, den Veranstaltungsbetrieb im Kunst- und Kulturbereich mit bis zu 100 Gästen in Innenräumen wieder hochzufahren.
Obwohl der Mainfrankensäle GmbH durch die corona-bedingte Schließung bislang praktisch die Hälfte ihrer Einnahmen verlustig ging, besteht aber bei ihr im Vergleich zur privaten Veranstaltungswirtschaft nicht die Gefahr der Insolvenz, da ihr einziger Gesellschafter die Gemeinde Veitshöchheim ist und diese für ihre Verluste eintritt.
Auf der Ausgabenseite fielen laut Bürgermeister Jürgen Götz bislang naturgemäß auch weniger Energie- und Reinigungskosten an. Außerdem sparte sich die GmbH auch Personalausgaben, da aufgrund der Corona-Schließung der Halle bislang auch noch nicht ein Nachfolger für den am 7. Februar 2020 bei einem Verkehrsunfall verstorbenen Geschäftsführer Thomas Reuß eingestellt wurde und als Zwischenlösung Gemeindekämmerer Erich Müller diese Funktion übernommen hat.
Illumination der westlichen Eingangsseite an der Mainlände unter der Regie von Veranstaltungstechniker Florian Fischer und Eventmanager Philipp Mouseck mit vier lichtstarken Strahlern der Firma Verantec aus Unterpleichfeld, eines Spezialisten für Veranstaltungstechnik, ergänzt durch 20 hauseigene Lampen auf der Südseite.
.Die für diese Aktion gemeinsam verwendete Farbe Rot soll laut Initiator Tom Koperek folgendes ausdrücken:
- Die Veranstaltungswirtschaft befindet sich auf der „Roten Liste“ der aussterbenden Branchen
- Alarmstufe Rot - ein Milliardenmarkt und hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr!
- Wir sind eine Gemeinschaft und haben das gemeinsame Ziel eines Branchendialogs mit der Politik
- Wir richten einen flammenden Appell an die Öffentlichkeit
- Die Farbe Rot steht für die Leidenschaft für unseren Beruf / unsere Profession.
„Wir brennen für das, was wir tun“!
Fotos (c) Dieter Gürz