Eine nicht alltägliche Weinprobe im Weingut Hessler anlässlich 25 Jahre Jagdhornsingen im Veitshöchheimer Hofgarten mit Hornmeister Peter Kraus
Seit 25 Jahren leitet der Veitshöchheimer Peter Kraus das Jagdhornbläsercorps Würzburg und am Sonntag, den 16. Juli 2017 geht im Veitshöchheimer Hofgarten dank seines Engagements das Jagdhornkonzert zum 25. Mal über die Bühne, das alljährlich Hunderte von Interessenten und Freunde der Jagdhornmusik in seinen Bann zieht.
Sechs Bläsergruppen lassen wieder in traditoneller Weise ihre Jagdhörner erschallen. In diesem Jahr kann Kraus für das Jubiläumskonzert zwei Gastbläsergruppen aus Füssen im Allgäu und eine Gruppe aus Bettlach im schweizerischen Kanton Solothurn begrüßen.
So kam der Hornmeister auf die Idee, das Jubiläum seines Jagdhornbläsercorps am Samstagabend mit den bereits in Veitshöchheim weilenden Gastgruppen aus dem Allgäu und der Schweiz bei einer Weinprobe im örtlichen Weingut Hessler gebührend zu feiern.
Keine Frage, dass alle drei Gruppen vereint ihre Jagdhörner in der tollen Akkustik des Weingut-Innenhofes unter der Regie von Peter Kraus mit der "Begrüßungsfanfare" und "Auf, auf zum fröhlichen Jagen" erschallen ließen.
Zum Gelingen des feucht-fröhlichen Abends trug vor allem auch der Weinsommelier Rudi Hepf als Moderator der Weinprobe bei, seit über 20 Jahren ein Freund des Hauses Hessler. Der überzeugte SPDler und pensionierte Gewerkschaftsfunktionär betätigte sich über Jahrzehnte als leidenschaftlicher Chorsänger des MGV und in Prunksitzungen des VCC als aktiver Karnevalist und engagiert sich auch heute noch bei der AG 60 plus als Vorsitzender im Landkreis Würzburg. Zu seinen Hobbys gehören im Ort regelmäßige Hofgartenführungen und Weinproben im Weingut Hessler sowie Stadtführungen in Würzburg. So verstand es das auch mit 78 Jahren noch sehr agile Veitshöchheimer Urgestein vorzüglich, den Gästen aus ganzem Herzen die Vorzüge des Frankenweins, vor allem die Weine des Weingutes Hessler sowie Veitshöchheim, die Rokokperle am Main schmackhaft zu machen und am Schluss mit einer kabarettistischen Einlage für Heiterkeit zu sorgen.
Aus den insgesamt sieben Hektar in Veitshöchheim, Thüngersheim und Retzbach gelgenen Weinlagen des Hauses Hessler servierte Hepf sechs Tropfen, den Pegasus-Secco zur Begrüßung, dann zu einer deftigen Hausmacher-Brotzeit aus der Veitshöchheimer Lage Sonnenschein zwei Kabinettsweine, einen Silvaner und einen Müller-Thurgau. Zur Steigerung gab es dann zwei Spätlesen, einen Kerner vom Thüngersheimer Scharlachberg und einen Weißburgunder vom Benediktusberg in Retzbach. Krönender Abschluss war dann ein Portugieser-Rotwein der Lage Thüngersheimer Ravensburg. Das seit 55 Jahren existierende Weingut, mit 500 Hektoliter Wein jährlich der größte Betrieb im Ort, verzeichnet in seinen Annalen die zweimalige Auszeichnung mit dem deutschen Rotweinpreis.
Sichtlich Gefallen an der fränkischen Gastlichkeit und dem bei der Weinprobe Dargebotenen hatte auch diese für vier Tage vom Atletic-Club Geraardsbergen in Belgien angereiste Gruppe, die in den Stunden zuvor an den 30 und 64 Kilomter langen Läufen des nebenan vom Sportverein veranstalteten Maintal-Ultra-Trail teilnahm und mit einem fünften Platz bei den Männern und einem zweiten Platz bei den Frauen sowie vorderen Plätzen beim Kidslauf erfolgreich abschnitt.
Hornmeister Peter Kraus genoss an seiner Pfeife ziehend, sichtlich den Hubertusmarsch der Schweizer Bläser, deren Leiter solo mit der Gesangseinlage "Swiss Jodeling Corporation" begeisterte. Durch Zufall war er im Internet auf die Gruppe gestoßen, als er vor einem halben Jahr nach den Noten eines Stückes suchte. So entstand aus einer E-Mail-Anfrage die Einladung an die Schweizer, ihren Jahresausflug von Samstag bis Montag ins Fränkische Weinland zu veranstalten. Nach dem Konzert im Hofgarten unternimmt Kraus mit den Schweizern eine Schifffahrt nach Würzburg mit Führung in der Residenz.
Auch die Gäste aus Füssen gaben Kostproben ihres Könnens u.a. mit dem Landgraf-Jägermarsch. Im Vorjahr hatte der Jahresausflug der Würzburger Jagdhornbläser nach Füssen geführt. Nun kamen die Allgäuer von Freitag bis Sonntag zum Gegenbesuch nach hier.
Natürlich wollten auch die Würzburger Bläser zeigen was sie draufhaben. Sie ließen den "Feld-, Wald- und Wiesenmarsch" und "Horido" und gesanglich das Frankenlied erklingen.
Fotos © Dieter Gürz