Abschlusstour beim Veitshöchheimer Stadtradeln hatte das Trinkwasser als kostbares Gut damals und heute im Ort im Visier
Bei den hochsommerlichen Temperaturen hatten sich die Radler am Rastplatz-Brunnen in der Sendelbachstraße eine Erfrischung redlich verdient.
Unter dem Motto „Trinkwasser – ein kostbares Gut“ rief die Gemeinde Veitshöchheim am 8. Juli dazu auf, sich auf das Fahrrad zu schwingen und gemeinsam vom Brunnen bis zur Kläranlage verschiedene Stationen im Ort anzufahren. Das Ziel der vom gemeindlichen Klimaschutzmanager Jan Speth organisierten Veranstaltung: Für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Trinkwasser sensibilisieren.
Diese Fahrradrundfahrt „Veitshöchheim erfahren“ bildete gleichzeitig den Schlusspunkt des Veitshöchheimer "Stadtradeln 2017". Die Würdigung der radelaktivsten Teams mit Preisen erfolgt am 27. Juli ab 17:30 Uhr am dm-Markt.
Erste Station bildete der Martinsbrunnen im Altort. Hier berichtete die gemeindliche Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann, wie sich die Veitshöchheimer Bürger früher mit Wasser versorgt haben, beispielsweise über Haus- und Hofbrunnen. Oftmals war das eine sehr mühsame Angelegenheit. Der Martinsbrunnen, auch „Märzebrünnle“ genannt, speiste als einer der ältesten Brunnen im Ort (bereits 1689 im Gemeindearchiv erwähnt) auch den Großen See im Hofgarten und die Eremitenmühle, wie der von Edelmann gezeigte historische Ortsplan offenbart. Er hat als einziger bis in unsere Tage die Zeiten überdauert. Die ganze Gemeinde war berechtigt an dieser Quelle ihr Trinkwasser zu schöpfen. Über Bleirohre ließ Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim das vorzüglich reine, klare und gesunde Quellwasser in die fürstlichen Gebäuden des Hofgartens leiten.
Bis 1921 schöpfte man das Trinkwasser aus den Brunnenanlagen des Ortes. Ein zentraler Brunnen befand sich auch an der Kreuzung Kirchstraße/Bahnhofstraße.
Bereits im März 1914 hatte die Gemeinde beim königlichen Wasserversorgungsbüro in München wegen eines Anschlusses der Gemeinde an die Günterslebener Wasserleitung angefragt. Doch es dauerte nicht zuletzt wegen des Ersten Weltkrieges, bis dann am 18. Dezember 1921 das Veitshöchheimer Wasserleitungsnetz feierlich übergeben werden konnte. Es verschlang damals über eine Million Mark, eine für damalige Verhältnisse geradezu ungeheuerliche Summe. Mit ein Grund für den Bau war, dass die Staatliche Lehranstalt darauf gedrängt hatte, für ihren Lehr- und Versuchsbetrieb eine zuverlässige Wasserversorgung zu schaffen. Am Bau waren 36 Veitshöchheimer und 16 Würzburger Arbeiter ein halbes Jahr beschäftigt.
„Wir wollen auch den Aufwand sichtbar machen, der betrieben wird, bis das Wasser aus dem Hahn oder Duschkopf kommt“, sagte der gemeindliche Klimaschutzmanager Jan Speth. Die Fahrt ging deshalb weiter ins Sendelbachtal zu den gemeindeeigenen Brunnen „Sendelbachbrunnen“ (stillgelegt) und „Kalter Berg“ (in Betrieb).
Der Sendelbachbrunnen, der 1951 zur Versorgung der neuen Gartensiedlung mit einer Jahresfördermenge von 120.000 Kubikmetern in Betrieb genommen wurde, entsprach 1985 aufgrund des Nitratgehalts von 60 Milligramm pro Liter nicht mehr einer EG-Norm, die damals den oberen Grenzwert auf 50 festlegte. Da auch das Schutzgebiet problematisch war, bestand das Gesundheitsamt auf eine Schließung des Brunnens. Bei Notfällen kann dieser Brunnen wieder reaktiviert werden.
Der gemeindliche Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker gab dann im Trinkwasserbrunnen "Kalter Berg" interessante Einblicke. Nach Auswertung von Luftbildern hatte hier schon die zweite Versuchsbohrung des beauftragten Instituts IGI im Gadheimer Wald im Jahr 1993 den erhofften Erfolg gebracht. Der Brunnenausbau verzögerte sich aber noch, bis es der Gemeinde gelang, dem Juliusspital den Wald für 2,8 Millionen Euro abzukaufen. So konnte erst im Februar 1998 der Brunnenausbau fertig gestellt werden. Doch es dauerte noch weitere sechs Jahre bis zur Genehmigung der Grundwasserentnahme und der Ausweisung des 2,5 Quadratkilometer großen und drei Zonen umfassenden Schutzgebietes durch das Landratsamt Würzburg. Nach diversen Leitungsverlegungen, Erstellen einer Zufahrt, des Brunnenvorschachtes, der technischen Ausrüstung und Einzäunung des Geländes konnte dann im Februar 2006 der neue Brunnen zunächst über den Hochbehälter Gadheim an das Trinkwassernetz angeschlossen und gleichzeitig die Trinkwasserförderung aus dem Sendelbachbrunnen eingestellt werden. Der Trinkwasserbrunnen "Kalter Berg" wirkt sich seitdem mit einer jährlichen Fördermenge von 190.000 Kubikmeter kostensenkend bei der Kalkulation der Wassergebühren aus. Die Gemeinde hat mit 1,49 Euro pro Kubikmeter und einer Grundgebühr von 51,36 Euro mit den niedrigsten Wasserpreis im Landkreis.
Das Brunnenschema offenbart, dass das Trinkwasser aus 86 Meter Tiefe nach oben gefördert wird. Wie Hardecker berichtete,wurde im Vorjahr nach zehn Jahren Förderung „rund um die Uhr“ erstmals eine Generalüberholung mit Pumpenaustausch durch die darauf spezialisierte Osel Bohr GmbH in Bamberg mit Gesamtkosten von 25.000 Euro durchgeführt.
Hardecker erläuterte auch die Bedeutung und notwendige Ausweisung von Schutzzonen: Zone 1: Im eingezäunten Bereich von 1.000 Quadratmeter ist alles verboten. Zone 2: In der engeren, 49 Hektar großen Zone beträgt die Verweildauer des Grundwassers mindestens 50 Tage. Hier ist das Aufbringen von Jauche und Klärschlamm sowie eine Tierhaltung verboten. Zone 3: In der weiteren, 198 Hektar großen Schutzzone gibt es ebenfalls Einschränkungen, die zu Ausgleichszahlungen führen (jährlich sind es insgesamt bis zu 7.000 Euro, zuzüglich der Kosten der Bodenuntersuchungen von jährlich 800 Euro).
„Eine noch größere Bedeutung wird zukünftig im Hinblick auf den Klimawandel auch der überregionalen Verteilung von Trinkwasser zukommen“, ist sich Speth sicher. Schon jetzt wird Wasser mit entsprechendem Aufwand aus dem Alpenvorland in trockenere Regionen wie Mainfranken gepumpt. Die dritte Station bildete deshalb der Hochbehälter am Geisberg u.a. mit dem Thema "Fernwasserversorgung".
Hohe Bedeutung für die Veitshöchheimer Wasserversorgung hat der Hochbehälter Geisberg. 2007 wurde für 340.000 Euro eine 2,7 Kilometer lange Verbindungsleitung vom neuen Trinkwasserbrunnen „Am Kalten Berg“ zu diesem Hochbehälter verlegt und der mit zwei Kammern zu je 1000 Kubikmeter ausgestattete Hochbehälter für 100.000 Euro umgebaut. Dadurch wurde es möglich, das Fördervolumen des neuen Brunnens am Naturfreundehaus von jährlich bis zu 190.000 Kubikmeter voll auszunutzen und den Fernwasserbezug von bisher 520.000 Kubikmeter und damit die Wasserbezugskosten um jährlich über 100.000 Euro zu reduzieren. Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker erläuterte den Teilnehmern ausführlich die Technik im Hochbehälter zur Lenkung und Filterung der Wasserströme.
Mit dem Eigen-Brunnenwasser werden seitdem über den Hochbehälter am Geisberg ein Drittel des Ortes, das sind der Altort, das Lindental und die tiefer liegenden Teile des Schenkenfeldes versorgt. Alle anderen Ortsbereiche sind in der Hochzone an die Fernwasserleitung des Zweckverbandes Fernwasserversorgung Mittelmain angeschlossen.
Viel Aufwand und Energieeinsatz ist außerdem notwendig, um das Abwasser möglichst effektiv zu reinigen. Der Werksleiter der Kläranlage, Rainer Siebert, zeigte an der vierten Station die Funktionsweise der Veitshöchheimer Kläranlage auf und offenbarte konkrete Maßnahmen, die zu einer merklichen Energieeinsparung in der Anlage geführt haben.
Siebert (links im Bild) erläuterte ausführlich, wie das Abwasser, zu 98 Prozent gereinigt, glasklar dem Main zufließt.
Den Abwasserzweckverband Maintal Würzburg hatten am 16. Oktober 1964 der Veitshöchheimer Bürgermeister Erwin Vornberger mit seinen Kollegen Josef Meichsner (Zell) und Ludwig Volk (Margetshöchheim) gegründet. Der Bau einer gemeinsamen Kläranlage in Veitshöchheim erwies sich damals als die technisch und wirtschaftlich effizienteste Lösung. Die beiden Gemeinden auf der anderen Mainseite entsorgten bis dahin ihre Abwässer noch ausschließlich über Hauskläranlagen. In Veitshöchheim war dagegen die Kanalisation im Altort bereits 1957 abgeschlossen. Das Abwasser floss über eine mechanische Kläranlage in Höhe des Mainsteges dem Main zu. Ab 1960 kam es jedoch in Veitshöchheim in Verbindung mit dem Bau der Kaserne zu umfangreichen Erschließungsmaßnahmen. Das Kanalnetz erweiterte sich um elf auf 27 Kilometer. In der Gartensiedlung erschloss die Gemeinde 30 Hektar Bauland aus eigenem Besitz. Es gab daher bereits 1962 eine fertige Planung zur Errichtung einer zweiten Kläranlage am Mainufer an der südlichen Gemarkungsgrenze zur Stadt und auch der Grunderwerb hierfür war bereits 1960 erfolgt.
1964, als Veitshöchheim erstmals die 5.000er Einwohner-Grenze überschritt, verwarf man dann jedoch wieder diese Planung. Der damals von der Ferngas Nordbayern geplante Bau eines Maindükers. ermöglichte es, für alle drei Kommunen recht kostengünstig in Veitshöchheim nördlich des Bahnpostens eine Zentralkläranlage zu bauen. Den Veitshöchheimern zugute kam, dass der Bund wegen des Anschlusses der Kaserne die 2,55 Millionen Mark teure Kläranlage in beträchtlicher Höhe mitfinanzierte. Im Oktober 1970 konnte das neue auf 22.000 Einwohnergleichwerte ausgelegte Klärwerk mit biologischer Nachreinigung seinen Betrieb aufnehmen.
1981 fand eine erste Erweiterung des Klärwerks mit Kosten von 1,3 Millionen Mark ihren Abschluss. Schon ein Jahr später stellte ein Gutachter eine erneute Überlastung fest, insbesondere war verfahrenstechnisch ein Stickstoffabbau nicht möglich. So beauftragte der Verband schon im Jahr 1987 das Bad Kissinger Ingenieurbüro Niemetz- Hoßfeld-Fischer mit der Erweiterungsplanung, doch erst 1995, als Veitshöchheim mit Nebenwohnungen schon mehr als 10.000 Einwohner zählte, machte man Ernst damit. Auf Empfehlung der Wasserbehörden führte der Verband zwecks Eindämmung der hohen Abwasserreinigungskosten erstmals in Bayern einen beispielhaften Planungswettbewerb auf europäischer Ebene durch. Der Freistaat übernahm 95 Prozent der Wettbewerbskosten von 507.000 Mark. Unter 49 Bewerbern siegte im Oktober 1996 das Nürnberger Ingenieurbüro Müller/Schneeberg/Kraus.
Für viel Diskussion sorgten dann ein Jahr lang die Verhandlungen über einen alternativen Anschluss der Verbandsgemeinden an das Klärwerk der Stadt Würzburg. Im Gegensatz zu Zell, das Anfang 1999 aus dem Verband austrat, sahen die Gemeinderäte von Veitshöchheim und Margetshöchheim darin keine Kostenvorteile. Auch aus Gründen der Bürgernähe und der größeren Einflussmöglichkeit auf Umwelt und Gebühren waren sich die beiden Kommunen im März 1998 einig, den ersten Preisträger mit der Planung zu beauftragen und nach dem Ausscheiden von Zell die Einwohnergleichwerte von 32.000 auf 26.000 zu reduzieren.
Im Mai 2001 konnte die Einweihung einer hochmodernen Kläranlage mit innovativer elektronischer Prozessleittechnik (bayernweit Referenzanlage), optimaler Wasserreinigung und Energienutzung sowie äußerst wirtschaftlichen Betriebsabläufen mit Kosten von 8,5 Millionen Euro gefeiert werden. Von der Altanlage an gleicher Stelle aus dem Jahr 1968 war auf dem 9.082 Quadratmeter großen Betriebsgrundstück bis auf den Faulturm fast nichts mehr übrig geblieben.
2009 wurden 236.000 Euro in den Neubau eines Edelstahl-Pufferbehälters zur Speicherung von stark belastetem Filtratwasser aus der Schlammentwässerung investiert und im Dezember 2012 für 55.000 Euro die Prozessleittechnik auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Vorjahr musste der Zweckverband 57.000 Euro in die Erneuerung des Belüftungssystems der beiden Belebungsbecken und 45.000 Euro in die Sanierung des Faulturmbauwerks investieren.

Nach dem Zulauf werden in der Rechenanlage im Maschinenhaus Grobstoffe zurückgehalten und ausgewaschen in einen Container zur Müllentsorgung befördert.
Im Maschinenhaus befindet sich auch die Siebbandpresse, in der Faul-Schlamm spatenfest entwässert wird. Das Maschinenhaus beherbergt weitere technische Anlagen wie das Sandfang-Gebläse und Drehkolben-Pumpen für verschiedeste Aufgabenbereiche.
im Maschinenhaus: Große Probleme durch Verstopfungen bereiten den Pumpen der Kläranlage die Feuchttücher, die viele Bürger über die Toiletten entsorgen.
Rainer Sieberts Appell an alle Haushalte: Feuchttücher gehören in die Restmülltonne und nicht in den Abfluss!
Aus den verschiedenen Reinigungsabschnitten fallen täglich durchschnittlich 120 Kubikmeter Schlamm an. Er besitzt neben einem sehr hohen Wassergehalt von 99 Prozent auch einen großen Anteil an organischer Substanz. Um zu verhindern, dass er durch eine saure Gärung zu erheblichen Geruchsbelästigung führt, gelangt er zum Ausfaulen in den nach außen hin geschlossenen, 18 Meter hohen Faulturm mit einem Fassungsvermögen von 700 Kubikmeter direkt im Anschluss an das Maschinenhaus. Die Ausfaulzeit beträgt 28 Tage. Die Betonhülle stammt noch von der 1968 erstellten Altanlage. Das beim Faulprozess entstehende energiereiche Methangas findet Verwendung im Blockheizkraftwerk.
Der ausgefaulte Schlamm wird dann im Schlammspeicher mit einem Speichervolumen von 1250 Kubikmeter mindestens vier Monate lang gestapelt und gelangt anschließend nach stufenweiser Abführung von Wasser zur Verwertung in die Siebbandpresse.
2009 wurden 236.000 Euro in den Neubau eines Edelstahl-Pufferbehälters mit einem Volumen von 250 Kubkmeter zur Speicherung von mit Stickstoff stark belastetem Filtratwasser aus der Schlammentwässerung investiert. Durch diese Nachrüstung kann der Abbau von 90 Kubikmeter täglich gleichmäßig auf 24 Stunden verteilt werden. Das Faulgas wird im 250 Kubikmeter fassenden Gasbehälter gespeichert.

Ausnahmsweise kann es bei Störfällen auch abgefackelt werden.
Kaum zu glauben, aber auf dem gesamten über 9.000 Quadratmeter großen Gelände sind kaum Geruchsbelästigungen wahrnehmbar. Dafür sorgt ein Biofilter, dem ständig die belastete Abluft vom Maschinenhaus zugeführt wird. Das heißt die Luft wird angefeuchtet und dort durch Behälter geblasen, die mit Rindenmulch und Heidekraut gefüllt sind. Sie verliert so bis zu 93 Prozent der Geruchsbelästigung.
Die nach der Rechenanlage noch im Abwasser mitgeführten mineralischen Anteile gelangen in die 21 Meter lange und drei Meter breite Sand- und Fettfanganlage. Nach 20 Minuten Verweildauer setzen sich hier die Sandanteile ab, die dann ausgewaschen in einen bereit stehenden Container im Maschinenhaus entsorgt werden. Die aufschwimmbaren Leichtstoffe wie Öle und Fette werden abgezogen und in den Faulturm gepumpt. Mit dem Ablauf aus dieser Anlage endet die ein Drittel der Abwasserreinigung abdeckende mechanische Reinigungsstufe.
Das Zwischenhebewerk befördert das Abwasser vier Meter höher in die beiden Belebungsbecken. Diese sind fünf Meter tief und haben ein Gesamtvolumen von 5.600 Kubikmeter mit mehreren Rührwerken. Den Kohlenstoffabbau übernehmen hier wie in der Natur sauerstoffverbrauchende Mikroorganismen. Dadurch wird gleichzeitig auch der Ammonium-Stickstoff NH4 in Nitrat (NO3) umgewandelt, auch Nitrifikation genannt. Die weitere Denitrifikations-Stufe reduziert Nitrat zu Stickstoff (N), der in die Luft gelangt. Ebenfalls in zwei Schritten erfolgt auch die Phosphorentfernung, zum einen durch Wachstum der Mikroorganismen und zum anderen durch Zugabe eines chemischen Stoffes aus der Fällmittelstation. Onlinemessungen der wichtigsten Parameter geben die Werte ständig an das Prozessleitsystem weiter und ermöglichen einen vollautomatisch regelbaren Betrieb. Nichtsdesto trotz müssen ständig die Mess-Sonden, wie im Bild links durch Otwin Wolf, ständig gereinigt werden. Entlang der Stege sind die Belüftungsanlagen installiert, die verschiedene Belüftungseinheiten versorgen. Das Sprudeln verdeutlicht die notwendige hohe Sauerstoffzufuhr von stündlich 6.000 Kubikmeter Luftmenge. Eineinhalb Tage braucht das Abwasser, bis es gereinigt wieder dem Main zufließt.
Allein 30 Stunden dauert der Aufenthalt im Belebungsbecken, ehe es dann in die zwei Nachklärbecken mit einem Durchmesser von 23 Meter und vier Meter Tiefe zur Trennung von Schlamm und Wasser durch Absetzen kommt. Der abgesetzte Schlamm wird mit dem Räumerschild in das zentrisch angeordnete Mittelbauwerk im Becken geführt und entweder als Rücklaufschlamm mit hoher Mikroorganismen-Dichte wieder dem Belebungsbecken oder als Überschuss-Schlamm dem Faulturm zugeführt. Das im Randbereich nun klare Abwasser gelangt über eine Zahnschwelle in die Ablaufleitung in den Main nach vorheriger Messung der Wasserqualität hinsichtlich pH-Wert, Phosphorgehalt, Trübung und Temperatur.
Fotos © Dieter Gürz