Bigband der Bundeswehr zelebrierte in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen höchsten Musikgenuss - 550 Zuhörer hellauf begeistert
"Phänomenal","Fantastisch", "Der helle Wahnsinn", "Da geht was ab", "Gänsehautfeeling" und "So eine herausragende musikalische Show haben die Mainfrankensäle noch nie erlebt" so lauteten einige der Superlative, die schon in der Pause des Konzerts der in Euskirchen beheimateten Bigband der Bundeswehr, dem Vorzeigeensemble der deutschen Soldaten, im Foyer zu hören waren.
MP Artikel vom 8.12.2016 als pdf.Datei
Laufend Jubelrufe und tosender Beifall - Junge und ältere Musikliebhaber waren gleichermaßen aus dem Häuschen von dem von der Band servierten Cocktail aus heißen Rhythmen, coolen Grooves und einer ausgefeilten Bühnenshow, die für eine unvergessliche Stimmung im Saal sorgte. Am Ende des über zweistündigen Programm der Spitzenklasse vom großen Orchesterklang bis zur solistischen Höchstleistung, mit einer Mixtur aus Pop, Rock, Swing, Jazz, Soul, Funk, huldigten die 550 total begeisterten Zuhörer den 22 hochkarätigen Profi-Musikern und ihrem Leader Oberstleutant Timor Oliver Chadik mit stehenden Ovationen.
Während die Band im ersten Teil in Luftwaffenuniform musizierte, spielten die Musiker nach der Pause in Sommeruniform der Marine.
Im Jahr 1970 fragte sich der damalige Bundesminister Verteidigung und spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt, warum es bei der Bundeswehr nur Marschmusik geben muss. Er stellte die Weichen und holte für die Gründung eines Schauorchesters Günter Noris „ins Boot“.
Die Bigband avancierte seitdem zu den beliebtesten Showorchestern Europas. Den ersten großen Auftritt hatte das Schauorchester im Mai 1972, als es vor 80.000 Zuschauern live im Münchener Olympiastadion und Millionen von Zuschauern daheim vor den Fernsehbildschirmen anlässlich der Einweihung des Olympiastadions zum Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Russland spielte. Ob Staatsbesuch, Benefizkonzert, Tanzgala, Opernball, Presseball, Ball des Sports, Kanzler- oder Bundespräsidentenfest – die Big Band der Bundeswehr sorgt seitdem bei jedem Anlass für den richtigen musikalischen Rahmen.
Seit 2015 leitet Oberstleutnant Timor Oliver Chadik als nun schon siebter Chef das 22-köpfige Vorzeigeorchester der Bundeswehr. Vom Dienstsitz Euskirchen geht es in die ganze Welt.
Bürgermeister Jürgen Götz überreichte am Ende des grandiosen Konzertes Bandleader Timor Oliver Chadik ein Weinpräsent und Sängerin Bwalya einen Blumenstrauß, während sich alle Zuhörer von den Plätzen Beifall klatschend erhoben hatten.
Nach vielen Jahren des vergeblichen Bemühens, war es nun endlich auch Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz, selbst ausgezeichneter Saxophonist und Ehren-Vorsitzender des Kreisverbandes Würzburg im Nordbayerischen Musikbund, zusammen mit dem örtlichen Musikverein gelungen, die Ausnahmemusiker der Bundeswehr quasi für das traditionelle Weihnachtskonzert der Gemeinde nach Veitshöchheim zu lotsen.
Die Einnahmen des vom Musikverein Veitshöchheim organisierten Konzerts fließen in die Jugendarbeit des Musikvereins. „Die Band spielt ohne Gage. Lediglich Kost und Logis muss der Veranstalter tragen“, so Musikvereinsvorsitzender Johannes Röhm.
Für den perfekten Showabend sorgte der Einsatz der modernsten Technik. Acht Tonnen Technik, mit dem eigenen riesigen Truck angekarrt, mussten, auch mit Hilfe der Mitglieder des Musikvereins für das Konzert von der zehnköpfigen hochprofessionellen Technikcrew auf- und abgebaut werden. Der Auftritt erforderte zudem auf der Bühne einen stufigen Aufbau und eine Vorbühne.
Zur Band gehört auch ein Videoteam, das effektvoll dafür sorgte, dass auch die Besucher in den hintersten Reihen auf ihre Kosten kamen, in dem es Gesichter der Solisten, wie hier im Bild die Sängerin, auf der zehn mal fünf Meter großen, eigens an der hinteren Bühnenwand installierten LED-Video-Leinwand überdimensional in Szene setzte. Erstmals kam in den neuen Mainfrankensälen bei dieser Show auch Bühnennebel zum Einsatz. So lebte die gesamte Show der Big Band von dem Zusammenspiel aus musikalischer, künstlerischer und technischer Perfektion und Kreativität.
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Mit funkigen Rhythmen eröffneten die Musiker den Abend, bei dem moderne Töne und exklusiv für die Bigband orchestrierte Arrangements den Schwerpunkt bildeten. Das Vorzeige-Ensemble der deutschen Soldaten offenbarte, was für einen Groove eine moderne Bigband mit Elektro-Gitarren und Keyboards entwickeln kann. Sie hat den Luxus, dass ihre Rhythmusgruppe doppelt besetzt ist. So hat sie ungewöhnlich für eine Bigband, drei Schlagzeuger, zwei Keyboarder und zwei Gitarristen und eigene Arrangeure, die speziell für diese Besetzung schreiben.
Jazzliebhaber kamen gleich bei dem mit viel Power gespielten „Birth of a band“ von Quincy Jones auf ihre Kosten. Gleich im Anschluss ging die Big Band sogar noch weiter zurück in der illustren Jazz-Geschichte und widmete sich mit einem Medley dem Werk des 1974 verstorbenen einflussreichen amerikanischen Jazzmusikers Duke Ellingtons mit Swing-Standards wie "The Mooche", "Satin Doll" und "Caravan".
Nun wurde in einem knallgelbem Kleid die aus Sambia stammende Sängerin Bwalya Sorgec zum Erlebnis. Voller Inbrunst interpretierte sie mit ihrer exotischen und kraftvollen Stimme ein Medley mit Stücken wie "Havana", "Satin Doll" und "La sopa" der Salsa-Queen Celia Cruz, eine der prominentesten Repräsentantin der kubanischen Musik des 20. Jahrhunderts.
Besonders spannend: Immer wieder durften die Trompeter, Posaunisten, Drummer und Bassisten solistisch glänzen und den Songs ihren ganz eigenen musikalischen Stempel aufdrücken. So entbrannte der Klarinettist Peter Jenal bei dem u.a. von Frank Sinatra und Shirley Bassey interpretierten Broadway-Welthit "Send in the Clowns" ein virtuoses, grooviges Feuerwerk.
Die speziell arrangierte Version der mitreißenden Titelmelodie von „Wickie und die starken Männer“ stellte im Uptempo höchste Anforderungen für für die Drumset-Solos von Thomas Lieven.
Wundervolle Gitarrensolos von Martin Harnisch und Roland Büttgen erklangen abwechselnd mit einer Bläsersektion bei der Eigenkomposition "Niederländisch Tirol" des Gitarristen Harnisch. Eine grandiose Show mit E-Gitarren lieferte sich später Roland Büttgen bei dem von ihm komponierten Stück "Raging Guitars" mit seinem Guitar-Kollegen Martin Harnisch.
Die Band schlug nach der Pause nun zum Teil auch sanftere Töne an. Nach dem Dixie-Einmarsch der Trompeter folgte ein Evergreen mit dem "St. Louis Blues March", einer der ersten Blues-Songs, der als Pop-Song Erfolge u.a. durch Louis Armstrong feierte. Bei den überschäumenden Rhythmen von "Hansi's finest" tanzte auch der Dirigent vor seinen Musikern auf der Bühne,
Die afrikanische Sängerin Bwalya glänzte, nun in einem unauffälligerem dunkelglitzernden Outfit, nun auch grandios mit ihrem bestechenden unverwechselbaren Timbre mit einem Solo in der vom Bassisten Rainer Peters komponierten Rockballade „A Thousand times you“.
Auch beim Medley "J.B. in the house“" mit Ohrwürmern wie "I feel good" und "Living in America" glänzten die Gitarristen mit Soloeinlagen und die Sängerin Bwalya mit einem gesanglichen Soul-Feuerwerk.
Der Sinatra-Klassiker „My Way“ mit wiederum zahlreichen Soloeinlagen wie Bassposaune, Saxophon und Flügelhorn war offiziell der letzte Titel des zweiten Sets.
Zum Dank gab die Big Band noch zwei Zugaben, so den Erfolgssong „Purple Rain“ von Prince und den brasilianischen Samba-Hit „Tristeza“ von Louiz Bonfa.
Bwalya's Stimme ist so exotisch wie ihre Herkunft. Sie wurde in einem Missionskrankenhaus in Monze, einer kleinen Stadt im Herzen der Südprovinz von Sambia in Afrika geboren und hat aus diesen bescheidenen Umständen den Sprung auf die Weltbühne geschafft. Bwalya lebt mittlerweile in Deutschland, wo sie die ersten Jahre Shows für Radio RPR gemacht und Benefizkonzerte für SOS Kinderdörfer gegeben hat. Sie ist in verschiedenen deutschen Fernsehsendungen aufgetreten, wie zum Beispiel „Immer wieder Sonntags“ im ARD, im „ZDF Fernsehgarten“ und in mehreren Sendungen des WDR. Sie hat auch für Papst Benedikt XVI, sowie für die deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt, Gerhard Schröder und Angela Merkel in Berlin gesungen und ist mehrmals vor den Bundespräsidenten Richard von Weizäcker, Johannes Rau, Horst Köhler und Joachim Gauck im Schloss Bellevue aufgetreten. Die in Sambia geborene Sängerin hat zusammen mit Shirley Bassey in Berlin anlässlich des Rosenballs des Bertelsmann-Verlags auf der Bühne gestanden, mit Jennifer Rush in der Fischmarkthalle in Hamburg, mit Manu Dibango und Shakira beim UNESCO-Ball in Neuss, mit den Weather Girls für den Fernsehsender ZDF und mit George McRae (Rock your baby) auf der Zugspitze.Da Bwalya gern reist, tourt sie seit vielen Jahren mit ihrer eigenen Band oder verschiedenen Orchestern und Big Bands durch Deutschland und ist dabei als besonderer Stargast in der Köln-Arena für den Fernsehsender WDR 3 und mehrmals beim „Ball des Sports“ in Frankfurt aufgetreten. Bwalya hat ein Herz für Kinder. Außer für SOS Kinderdörfer hat sie auch Benefizkonzerte für Waisen in Burkina Faso und in Togo gegeben. (Quelle: HP der Sängerin)