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Nun schon 29 Baumarten am Veitshöchheimer Jahresbaumweg - Marianne und Gerd Mucha sponserten eine Winter-Linde, den Baum des Jahres 2016

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Eine Winterlinde, den Baum des 2016, spendeten dem Eigenheimerbund Veitshöchheim die Eheleute Marianne und Gerd Mucha zwecks Heimatverbundenheit ihrer Enkel v. links Maximilian, Johanna, Florentine und Melina. Nach dem symbolischen Pflanzakt gossen sie ihn zum besseren Gedeihen mit einem Silvaner des Veitshöchheimer Weingutes Hessler.

Eine Winterlinde, den Baum des 2016, spendeten dem Eigenheimerbund Veitshöchheim die Eheleute Marianne und Gerd Mucha zwecks Heimatverbundenheit ihrer Enkel v. links Maximilian, Johanna, Florentine und Melina. Nach dem symbolischen Pflanzakt gossen sie ihn zum besseren Gedeihen mit einem Silvaner des Veitshöchheimer Weingutes Hessler.

Im Jahr 2016 steht eine der bekanntesten, schönsten und beliebtesten Baumarten unseres Landes im Mittelpunkt: Wer kennt sie nicht, die Linden? Neben Kastanien und Eichen eine der drei bekanntesten Gattungen, durch die markante Blattform. Und wer liebt sie nicht, die Linden? Dafür sind u.a. ihr Duft, ihre schöne Blattform und ihre attraktive Kronenform verantwortlich. Die Winter-Linde (Tilia cordata) ist die etwas zierlichere der beiden Schwestern. Die Sommer-Linde war 1991 einer der ersten Bäume des Jahres.

Die nun von einer gleichnamigen Stiftung in Berlin zum Baum des Jahres 2016 gekürte Winterlinde ist die neueste Errungenschaft am Veitshöchheimer Jahresbaumweg nördlich der Gartensiedlung (Beschreibung siehe unten).

Nun schon 29 Baumarten am Veitshöchheimer Jahresbaumweg - Marianne und Gerd Mucha sponserten eine Winter-Linde, den Baum des Jahres 2016
Nun schon 29 Baumarten am Veitshöchheimer Jahresbaumweg - Marianne und Gerd Mucha sponserten eine Winter-Linde, den Baum des Jahres 2016

Zur Pflanzung der von der Baumschule Weiglein gelieferten, etwa sechs Jahre alten Winterlinde trafen sich heute Vormittag am Pflanzloch nördlich des Baugebietes Speckert die Mitglieder der Vorstandschaft des Eigenheimerbundes mit ihrem Vorsitzenden Oswald Bamberger und "Baumpabst" Ernst Wolfert an der Spitze.

Die Eigenheimer mussten die schwere Arbeit des Pflanzens aber nicht bewältigen. Ralf Emmerling vom Bauhof der Gemeindeverwaltung hatte mit dem Bagger das Pflanzloch bereits ausgehoben und das Einpflanzen des neuen Baumes vorbereitet.

Nun schon 29 Baumarten am Veitshöchheimer Jahresbaumweg - Marianne und Gerd Mucha sponserten eine Winter-Linde, den Baum des Jahres 2016
Nun schon 29 Baumarten am Veitshöchheimer Jahresbaumweg - Marianne und Gerd Mucha sponserten eine Winter-Linde, den Baum des Jahres 2016

Auch bezahlen mussten die Eigenheimer das 150 Euro teure Bäumchen nicht. Der Baum wurde nämlich von der zweiten Vorsitzenden Marianne Mucha und ihrem Mann Gerd für ihre Enkel Maximilian, Johanna, Melina und Florentine gesponsert. Alle vier auf weiterführende Schulen gehende Enkel waren ebenfalls gekommen. Marianne Mucha erhofft sich durch den gepflanzten Jahresbaum in nächster Nähe ihres Hauses, dass ihre Enkel sich einen besonderen Bezug zu ihrer Heimat erhalten, um später einmal ihren Kindern sagen zu können: "Das ist unser Baum". Ein aussagekräftiges Hinweisschild werde noch aufgestellt.

Die Spender nebst Enkel mit Bürgermeister Jürgen Götz und dem Eigenheimerbund-Vorsitzenden Oswald Bamberger

Die Spender nebst Enkel mit Bürgermeister Jürgen Götz und dem Eigenheimerbund-Vorsitzenden Oswald Bamberger

Mit der alljährlichen Proklamation eines „Baumes des Jahres“ durch die Baum des Jahres Stiftung in Berlin soll entweder auf die Seltenheit einer Baumart, auf die Gefährdung durch neuartige Waldschäden oder Baumkrankheiten, auf die Bedeutung eines Baumes für die Menschen oder auf die Relevanz der Bäume für ein Ökosystem hingewiesen werden. Die Stieleiche war 1989 der erste so ausgezeichnete Baum, der aufgrund seiner Bedrohung durch neuartige Waldschäden ausgewählt wurde. Alle seitdem gekürten Bäume sind auf dem 2008 angelegten Veitshöchheimer Weg vertreten und durch ein Täfelchen beschrieben.

Der Eigenheimerbund sieht es als seine Aufgabe an, so betonte Eigenheimer-Vorsitzender Oswald Bamberger, im Sinne der Nachhaltigkeit für die jährliche Ergänzung des Jahresbaumweges mit dem neu gekürten Baum und auch für den Ersatz eingegangener Bäume zu sorgen.

So ließ es sich denn auch Bürgermeister Jürgen Götz nicht nehmen, der Pflanzaktion beizuwohnen und den Eigenheimern für ihr Engagement für das Gemeinwohl ganz herzlich zu danken.

Der Veitshöchheimer Jahresbaumweg - ein attraktives Ausflugsziel

Der von der Gemeinde in den Ausgleichsflächen des Baugebietes Speckert VI im Rahmen der mit der Goldmedaille gekürten Aktion "Veitshöchheim blüht auf" 2008 angelegte „Weg der Jahresbäume“ ist längst zu einem Lehrpfad und beliebten Spazierweg geworden, zumal man hier von den aufgestellten Ruhebänken einen herrlichen Blick ins Maintal bis nach Erlabrunn genießen kann. Er führt auch durch einen Streuobstpflanzungsversuch der LWG und beinhaltet aus Vogelsicht auch eine Wildsträucherhitparade.

Zusammen mit dem Fächerbaum als Jahrtausendbaum sind auf dem Jahresbaumweg nun schon 29 Baumarten vertreten und mit einem Täfelchen gekennzeichnet und beschrieben. Es sind dies:

  • 1989 Stiel-Eiche
  • 1990 Rotbuche
  • 1991 Sommer-Linde
  • 1992 Berg-Ulme
  • 1993 Speierling
  • 1994 Europäische Eibe
  • 1995 Spitzahorn
  • 1996 Hainbuche
  • 1997 Eberesche
  • 1998 Wild-Birne
  • 1999 Silber-Weide
  • 2000 Sand-Birke
  • 2001 Esche
  • 2002 Gemeiner Wacholder
  • 2003 Schwarz-Erle
  • 2004 Weiß-Tanne
  • 2005 Rosskastanie
  • 2006 Schwarzpappel
  • 2007 Wald-Kiefer
  • 2008 Echte Walnuss
  • 2009 Berg-Ahorn
  • 2010 Vogel-Kirsche
  • 2011 Elsbeere
  • 2012 Europäische Lärche
  • 2013 Holzapfel
  • 2014 Traubeneiche
  • 2015 Feld-Ahorn
  • 2016 Winterlinde

Winterlinde Baum des Jahres 2016 - ökologisch wertvoll und mit hoher kulturgeschichtlicher Bedeutung

Dies gab Dr. Silvius Wodarz, Präsident der Baum des Jahres Stiftung, am 15. Oktober 2015 in Berlin bekannt. Wie er sagte, ist diese ein ökologisch wertvoller Baum mit hoher kulturgeschichtlicher Bedeutung

Um die Linde ranken sich viele Lieder, Gedichte und Geschichten. Als Hof- und Dorflinde ist sie ein beliebter Baum bei den Deutschen und die Bienen lieben sie wegen des Nektars der stark duftenden Blütenstände. Lindenblüten werden als Tee und Arzneimittel verwendet. Aber nicht nur als Einzelbaum macht die Winterlinde eine gute Figur. In der Forstwirtschaft wird sie gerne und in letzter Zeit verstärkt als Mischbaumart eingesetzt. Ihr Laub zersetzt sich rasch und liefert Nachschub für die Nährstoffe. Die Baum des Jahres Stiftung würdigte damit ein Gehölz mit den vielfältigsten Verwendungsmöglichkeiten, der höchsten Wertschätzung und der größten Bedeutung in der Mythologie.

Im allgemeinen Sprachgebrauch spricht man nur von der Linde. Wenige wissen, dass es in Deutschland neben der Winterlinde auch die Sommerlinde gibt und kaum einer weiß, wie man sie unterscheidet.

Der auch für Nicht-Fachleute augenfällige Unterschied zwischen Sommer- und Winterlinde liegt in deren Wuchshöhe und in der Form der Blätter. Die Winter-Linde wird nur etwa 15 bis 25 Meter hoch, Sommer-Linden hingegen können über 40 Meter hoch wachsen.

Die Blätter der Sommer-Linde sind herzförmig und bis zu zwölf Zentimeter lang, die der Winter-Linde im Umriss fast kreisrund. Bei der Winterlinde ist die Blattunterseite kahl bis auf die in den Winkeln der Blattnerven vorkommenden bräunlichen Haarbüschel. Ihre Nussfrüchte sind dünnschalig und können zwischen den Fingern zerdrückt werden. Auch erscheinen die Blüten der Winterlinde erst ab Ende Juni – fast zwei Wochen später als die der Sommerlinde. Sie blüht damit am spätesten von allen einheimischen Baumarten.

Die Krone der Winter-Linde hat die Form eines Herzens mit der Spitze nach oben und ist ein beliebter Lebensraum von Vögeln, Pilzen und der Laubholzmistel. Mit ihrer leuchtend goldgelben Herbstfärbung ist sie der Schmuck vieler Gärten und Parks.

Als Stadtbaum ist die Linde nämlich sehr beliebt und geeignet für Alleen, Parkplätze, Parks, Promenaden, Entrees großer Gärten, Fußgängerzonen oder als Hausbaum. Sie ist sehr anspruchslos und tolerant, was den Standort angeht. Linden haben kaum Krankheiten oder Schäden und erreichen ein hohes Lebensalter (bis zu 1.000 Jahre). Ärgerlich kann allerdings der aus Lindenkronen tropfende Honigtau werden. Diese Zuckerwasser-Tröpfchen sind zwar vollkommen unschädlich, machen aber Fahrräder, Autos und Bänke für kurze Zeit klebrig. Der Belag ist jedoch mit Wasser leicht abzuwaschen.

Dazu haftet der Winterlinde die traditionelle Bedeutung als „gerechtigkeitsliebender“ Baum an. Sagen und Gebräuche zeugen von einer jahrhundertelangen vielseitigen Bedeutung der Bäume in Deutschland. Seit den Germanen spielt die Linde in der Kulturgeschichte eine große Rolle. Über 850 deutsche Orte und Städte verdanken der Linde ihren Namen. Unter Gerichtslinden wurde jahrhundertelang Recht gesprochen und weit sichtbare Linden bezeichnete man als Freiheitsbäume. Unter den Dorflinden spielte sich das Dorfleben ab. Man traf sich für Trauungen und Versammlungen und sogar zum Tanzen auf den Dorflinden.

Der häufigste Gasthausname in Deutschland ist heute mit über 1.000 Nennungen immer noch „Zur Linde" und auch zahlreiche Orts- und Personennamen gehen auf die Gehölze zurück. Die Linde ist auch das Symbol ehelicher Liebe, der Güte, der Gastfreundschaft und Bescheidenheit.

Lindenholz ist meist weißlich bis gelblich und gehört zu den weichen Hölzern. Es wird deshalb vor allem im Innenbereich verwendet und auch Bildhauer und Holzschnitzer arbeiten gerne mit dem Lindenholz. Viele berühmte Meisterwerke in der Sakralkunst, zum Beispiel von Tilman Riemenschneider und Veit Stoß, wurden aus Lindenholz gefertigt.

Quelle: http://baum-des-jahres.de

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