Musikverein verzauberte seine große Anhängerschar beim Serenadenkonzert im Pfarrhof
Seine große Blasmusik-Anhängerschaft einmal mehr begeisterte der Musikverein Veitshöchheim bei seinem Serenaden-Konzert nun schon im fünften Jahr im idyllischen Pfarrgarten.
Die einmalige Akustik in dem durch hohe Mauern abgeschlossenen historischen Pfarrhof tat ein Übriges. Da störten auch nicht die ständigen Windböen, die die Notenblätter durch einander wirbelten. Diese hatten Gottseidank den Regen vertrieben, der zuvor noch beim Einspielen die Musiker in die Flucht getrieben hatte.
Seit Anfang Mai hatte Dirigent Stefan Wagner mit seinen 33 Musikanten zwölf neue, teils sehr anspruchsvolle Stücke einstudiert von der volkstümlichen Musik wie die Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß über konzertante Blasmusik wie Antonin Dvoraks „New World“, Pop- und Filmmusik wie die „James Bond 007 selection“ hin zu Henry Mancinis Titelmelodie aus "The Pink Panther".
Die beiden Moderatorinnen Conny Leberfinger und Lisa Heckl führten fachkundig durch das Programm und machten die einzelnen Stücke dem Publikum durch sorgfältig recherchiertes Hintergrundwissen schmackhaft:
Wo die Wolga Fließt
Recht gefällig und stimmungsvoll präsentierte das Orchester nach dem einleitenden „Florentiner Marsch“ des Werk „Wo die Wolga fließt“, eine Zusammenstellung von zehn berühmten russischen Melodien, so Liebeslieder wie Katjuscha und die Melodie des Filmdramas Doktor Schiwago aus dem Jahre 1965, Volkslieder wie Stenka Rasin oder Kalinka aus dem Jahre 1860, aber auch Tanzmusik wie der Säbeltanz aus dem sowjetischen Ballett Gayaneh oder der Raspaschol sowie auch Titel wie das einsame Glöckchen, Heißa Troika und Taiga.
Adebars Reise
Markus Götz setzte den alljährlichen Flug der Störche gen Süden musikalisch um in dem Werk „Adebars Reise“.
Musikanten mit Herz
Die Rock-Polka des 45jährigen Alexander Pfluger mit dem Titel „Musikanten mit Herz“ trifft voll und ganz auf das Orchester des Musikvereins zu. Lisa Heckl: „Musikanten mit Herz spielen auf für Euch, mit Musik ziehen wir durch die Welt, denn Musik ist das, was uns gefällt!“
Antonin’s new world
1892 betritt der böhmische Komponist Antonin Dvorak Neuland und nimmt eine Stelle als Direktor am National Conservatory of Music in New York an. Dvorak ließ sich von der Idee, eine nationale amerikanische Musikrichtung zu schaffen, begeistern und studierte die Musik der schwarzen Plantagenarbeiter und Indianermelodien, in denen er die Grundlage für eine charakteristisch amerikanische Musik sah. Verschiedene dieser Themen fanden in leicht abgewandelter Form Eingang in seiner Sinfonie Nr. 9 mit dem bezeichnenden Namen „ Aus der neuen Welt“. Dizzy Stratford alias Jacob de Haan pickte sich aus dieser Sinfonie Nr. 9 einige Themen heraus und arrangierte sie zu einem Werk für Blasorchester mit dem Namen Antonin’s New World.
Tritsch-Tratsch-Polka
Die Schnellpolka „Tritsch-Tratsch“ von Johann Strauß aus dem Jahre 1858 in einer unverkennbaren James-Last-Polka Version beendete den ersten Teil des Konzertes. Die Polka hatte es sogar in eine James-Bond Produktion geschafft und ist im Film Moonraker zu hören
Great Movie Marches
Der amerikanische Arrangeur John Moss packte die vier Film-Märsche „River Kwai Marsch“ aus „Die Brücke am Kwai“, den „Colonel Hathi Marsch“ aus „Dschungelbuch“, den Marsch aus den „Star-Trek“-Filmen und den „Raiders Marsch“ aus Indiana Jones in „Great Movie Marches“ zusammen, den das Orchester gleich nach der Pause servierte..
Zirkus Renz
Dass Stefan Wagner neben Dirigieren, Klavier, Klarinette, Saxophon und Schlagzeug auch noch exzellent das Xylophon beherrscht, unterstrich er mit dem „galoppierenden“ Solo-Stück mit dem Titel „Erinnerungen an Zirkus Renz“.
James Bond Selection
Der niederländische Komponist und Arrangeur Johan de Meij verarbeitete in der „James Bond Selection“ vier der wohl bekanntesten und erfolgreichsten Titel aus verschiedenen Filmen. Die begeisterten Zuschauer kamen so in den Genuss von „All Time High“, die James Bond Titelmelodie, „For your eyes o“ und „Goldfinger“.
Bergwerk (Gesang Theresa Englert und Julia Götz)
Für eine stimmungsvolle und optisch sehenswerte Abwechslung sorgten, wie schon im Vorjahr, gesanglich die Schwestern Theresa Englert und Julia Götz (die Gattin des Bürgermeisters, der selbst am Saxophon dem Blas-Orchester angehörte), die den herzerweichenden Song „Wens’d a Herz hast wie a Bergwerk“ des österreichischen Liedermachers Rainhard Fendrich aus dem Jahr 1983 gesanglich hervorragend interpretieren. Moderatorin Conny Leberfinger: „Es ist für uns als Bläser immer wieder eine interessante Erfahrung, wenn eine Gesangsstimme dazukommt, die den Ton angibt und die Bläser sich dann zurücknehmen müssen. Was den Bläsern ja bekanntlich sehr schwer fällt!“
A Cream of Clapton
Ein Highlight war dann das wunderschöne Medley der größten Hits von Eric Clapton „Wonderful Tonight“, „Layla“ und „Tears in Heaven“.
Pink Panther
Und schließlich erfüllte das Orchester noch den Wunsch des Hausherrn, Pfarrer Robert Borawski und spielte für ihn zum Abschluss des Konzertes die Titelmelodie zu Pink Panther.
Zugaben
Keine Frage, dass Stefan Wagner und seine Truppe sehr zur Freude des begeisterten Publikums auch noch als Zugaben "Best of Helene Fischer" und "Auld long syne" ( Nehmt Abschied Brüder) bliesen.