Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

17 Mittelschüler engagierten sich beim Boysday im Caritas-Altenheim Sankt Hedwig

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

17 Mittelschüler engagierten sich beim Boysday im Caritas-Altenheim Sankt Hedwig

"Das war cool! Im nächsten Jahr möchte ich auf jeden Fall ein Praktikum hier machen." Trotz anfänglicher Skepsis zeigte sich Julian am Ende begeistert über seine Tätigkeit im Altenheim St. Hedwig in Veitshöchheim, das er Rahmen des Boys´Day mit seinen Mitschülern der Klasse 7a der Mittelschule Veitshöchheim besucht hat.

Während ihre Mitschülerinnen sich an diesem Tag mit geschlechtsspezifischem Rollenverhalten in Alltag und Beruf kritisch auseinandergesetzt haben, fanden sich die 17 Jungen der Klasse mit ihrem Klassenlehrer Bernhard Möller um 8.00 Uhr im Eingangsbereich des Caritas Alten- und Pflegeheim ein. Dort wurden sie von Bewohnern und drei Mitarbeiterinnen des Hauses überaus freundlich empfangen.

Nach einer kurzen Führung durch die Einrichtung ging es dann bald in die Praxis. Die Schüler wurden in Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bepflanzte gemeinsam mit Bewohnern des Hauses am Gartenpavillion die Blumentröge neu.

Auch Senior Heinrich Just machte tatkräftig mit.

Auch Senior Heinrich Just machte tatkräftig mit.

Alte Erde und Pflanzenreste entfernen, neue Blumenerde einfüllen und neu bepflanzen, war zwar körperlich anstrengend, aber für viele Schüler eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag.

Die zweite Gruppe brachte die eingelagerten Gartenmöbel wieder auf Vordermann. Neben der Arbeit blieb dabei auch Zeit für Gespräche zwischen den Jugendlichen und Senioren.

Eine dritte Gruppe der Schüler nahm aktiv am Beschäftigungsangebot für die Senioren im Haus teil. Bei den gemeinsame Brett- und Bewegungsspielen wurde vor allem auch viel gelacht. "Ich war vor allem überrascht, dass viele Bewohner über ein so gutes Gedächtnis verfügen. Eine Seniorin war unglaublich schnell bei den kompliziertesten Kopfrechenaufgaben", sagte Yannic, der selber Klassenbester in Mathematik ist und wie die meisten seiner Klassenkameraden noch nie in einem Altenheim war. Sein Mitschüler Dominik hat vor allem die Offenheit der Senioren gegenüber den Schülern beeindruckt.

Mit einem gemeinsamen Mittagessen ging für die Schüler der Vormittag zu Ende. Bei der Verabschiedung bedankte sich die Einrichtungsleiterin Barbara Bender für das Engagement der Schüler. Ihre Freude darüber, dass mit den Schülern Jugend ins Haus Einzug gehalten hat, wurde von den beteiligten Senioren bekräftigt. "Ich habe mich vor allem gefreut, dass ihr euch ein paar Stunden für uns genommen habt und ihr euch meistens gut benommen habt", bestätigte Herr Rose als Mitglied der Seniorenvertretung des Hauses.

Die Schüler fanden es alle sehr sinnvoll, dass Jungen am Boys´Day Einblick in Berufe bekommen, die sie bisher als "Frauenberufe" wahrgenommen haben. "Sonst würde man sich so einen Beruf gar nicht zutrauen", bestätigt Dennis, der sich auch vorstellen kann, im nächsten Jahr ein Praktikum im Altenheim zu machen.

Berufsorientierung ohne Scheuklappen ist ein wichtiges Unterrichtsprinzip der Mittelschule Veitshöchheim, so Diplom-Sozialpädagogin Theresa Öchsner, an der Schule für die Vertiefte Berufsorientierung zuständig. Neben Betriebserkundungen und mehrwöchigen Praktika in den Klassen 7 bis 10, nehmen alljährlich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 und 8 geschlossen am Boys´bzw. Girls´Day teil und finden oftmals einen Wunschberuf, der bisher noch nicht auf ihrem Radar war.

Während die Schülerinnen vor allem technische und handwerkliche Berufe kennlernen konnten, arbeiteten die Jungen in Altenheimen, Kindergärten sowie Behinderteneinrichtungen und konnten dabei viele Ausbildungsberufe mit Zukunft praktisch erfahren. Dies ist allerdings laut Lehrer Möller nur möglich durch das Engagement und die Bereitschaft der beteiligten Einrichtungen, die wie das Altenheim- und Pflegeheim St. Hedwig mit hohem personellen Aufwand für die Schüler ein Programm erarbeitet haben, das es den Schülern leicht gemacht hat, den Berufen und Menschen in der Einrichtung mit Offenheit zu begegnen.

Kommentiere diesen Post