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Kommunalwahlen in Veitshöchheims tschechischer Partnerkommune Rotava - Iva Kalátová weiter im Amt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

RotavaBesuch 02 Fahne Juli 2012 

Weitgehend Funkstille herrschte lange Zeit zwischen Veitshöchheim und seiner tschechischen Partnerstadt Rotava (Rothau), seit im Juli 2012 Rotavas im September 2011 neugewählte Bürgermeisterin Iva Kalátová (2.v.l.) erstmals Veitshöchheim besuchte und dabei als Gastgeschenk ihre Ortsfahne zur Ausstattung der Fahnenmasten vor dem Rathaus übergab.

Kinzkofer HdBAbschied 13 Geithain Rotava 2

Bei der Verabschiedung von Bürgermeister Rainer Kinzkofer war Kalátová (2.v.l.) dann Ende April zum zweiten Mal nach Veitshöchheim gekommen.

Sie war seit dem Abschluss des Partnerschaftsvertrages im Oktober 2006 nach Jiří Holan und Jan Sliva bereits die dritte Person, die in der tschechischen Partnerstadt den Ton angibt.

Nun vermeldete Dr. Petr Rojik in einer E-Mail an Karl Nausch, dem Ortsobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, dass Bürgermeisterin Iva Kalatova und ihr Block der Unparteiischen bei den kürzlichen Wahlen trotz Attacken vor der Wahl mit sieben von 17  Mandaten deutlich gewonnen hat.

Sie bildet laut Rojik nun eine Koalition mit der neuen Partei „ ANO “ mit dem Chef des Maschinenwerkes „ Rotas “ Ingenieur Jiri Hruza ( drei Mandate ). Die Kommunisten mit den früherem Bürgermeister Jiri Holan haben drei Sitze, ebenso die neue Sozialdemokratische Partei. Die konservative ODS mit ehemaligen Bürgermeister Ingenieur Jan Sliva dagegen nur einen Sitz. Die Wahlbeteiligung war relativ mit 48 Prozent für Rotaver Verhältnisse hoch. Der frühere Stadtrat und Partnerschaftsbeauftragte Dr. Petr Rojik wollte nicht kandidieren. Wie er schreibt, ist er aber wieder bereit, in einer Fachkommission zu arbeiten.

Er möchte gerne mit den Rothauern wieder einmal nach Veitshöchheim kommen, würde sich aber auch sehr freuen, die Veitshöchheimer in Rotava begrüßen zu können.

Karl Nausch hat zu der vor 1945 noch Rothau genannten Partnerstadt in Tschechien  einen besonderen Bezug, lebte er doch dort bis zu seinem zwölften Lebensjahr, ehe er mit seinen Eltern vertrieben wurde.


Wissenwertes über Rotava (Rothau)

RotavaBesuch 03

Der vor 1945 noch Rothau genannte und damals überwiegend von Deutschen besiedelte Ort liegt im Grenzgebiet nahe dem sächsischen Klingenthal am Südhang des Erzgebirges. Infolge der Umsetzung der Benes-Dekrete, die Enteignung und Vertreibung derjenigen Deutschen anordneten, die sich nicht nachweislich gegen die Besetzung der Tschechoslowakei durch die Nationalsozialisten ausgesprochen hatten, wurden viele alte Wohnhäuser abgerissen. An ihrer Stelle entstand eine sehr dominante Plattenbausiedlung (auf dem als Geschenk überreichten Fotobild links oben am Ortsrand), in der heute der überwiegende Teil der Einwohner lebt. Andere Grundstücke wurden renaturiert. Heute fehlt ein historischer alter Ortskern.

Nach dem 2. Weltkrieg und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung war der Ort ziemlich entvölkert. Das änderte sich erst, als 1957 eine Maschinenfabrik und eine Gießerei ihre Arbeit wieder aufnahmen. Arbeitskräfte aus ganz Tschechien kamen nach Rotava. 1965 wurde Rotava Stadt und zählte 4200 Einwohner. Nach der Wende 1989 veränderte sich die Situation. Betriebe lösten sich auf, und die Einwohnerzahl ging zurück. Die Stadt, die 3.500 Einwohner zählt, ist nur 264 Kilometer von Veitshöchheim entfernt.

Die Stadt Rotava beherbergt heute alle wichtigen gesellschaftlichen Einrichtungen wie Kindergarten, Schulen, Krankenhaus, Polizei, Kulturzentrum, Bibliothek oder Seniorenheim. Für auswärtige Gäste stehen einfachere Unterkünfte zur Verfügung.

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