Großes Fest "100 Jahre Vitusschule Veitshöchheim" mit Festakt, Musical, Ausstellung und Vorführungen
von Dieter Gürz
Link auf Fotoalbum über den Festakt
Link auf Fotoalbum über Musical, Ausstellung und Vorführungen
Ganz groß wurde am Samstag in Veitshöchheim das 100jährige Bestehen der Vitusschule gefeiert.
So viele Besucher hatte die Turnhalle noch nie gesehen, wie beim Festakt.
Bereits hier beeindruckten die Schüler mit ihren Liedbeiträgen
zwischen den Ansprachen von Schulleiter Peter Spall und Bürgermeister Rainer Kinzkofer sowie der Segensfeier von Pfarrer Robert Borawski und Diakon Dirk Rottmann.Spall gratulierte dabei Franz Wenger, einem seiner Vorgänger (1979 bis 1988) zum 85. Geburtstag.
Absoluter Höhepunkt des Festtages war jedoch nach dem Festakt die grandiose Aufführung des von der Lehrerin Patricia Hoffmann-Velte selbst komponierten, getexteten, mit 120 Sieben- bis Zehnjährigen einstudierten und auch noch musikalisch von ihr am Klavier begleiteten Aufführung des Minimusicals "Kunterbunt", das alle Besucher sowohl choreographisch, als auch von der Farbenvielfalt und den flotten Weisen und Inhalten der Liedtexte restlos begeisterte.
Bis 1965 war die Vitusschule das einzige Volksschulgebäude im Ort. Hier wurden zeitweise über 450 Schüler unterrichtet in sechs Schulsälen und in neun Klassen. Das ging nur im Schichtunterricht. Heute ist die Vitusschule reine Grundschule als Außenstelle mit je einer Jahrgangsklasse mit insgesamt 100 Kindern.
Dass sich vieles verändert hat, seit im Juli 1911 die Vitusschule eingeweiht wurde, brachten nicht nur die Redner, sondern auch die Schüler in ihren Beiträgen immer wieder zum Ausdruck.
So trug beispielsweise Anna Scheuring das Gedicht „Herr von Ribbeck“ zunächst in traditioneller Form vor. Gar nicht wieder zu erkennen war dieses, als ihre zuvor gelangweilten Mitschüler denselben Text in schwungvoller Rap-Form wieder gaben.
Ganz schön ab ging die Post beim Schlusslied des Festaktes „Hey, was geht ab“.
Auch das spätere Theaterspiel der Klassen hatte das Thema „Schule gestern – Schule morgen“ zum Inhalt. Während es früher streng und spießig zu ging, stehen beim futuristischen Ausblick die Schüler im Mittelpunkt und werden von den Lehrkräften so richtig verhätschelt und ihnen jeder Wunsch von den Lippen abgelesen.
Zentrales Anliegen der Schule ist nach den Worten von Schulleiter Peter Spall stets das Wohl der Kinder. Dazu gehören eine umfassende Persönlichkeitsbildung, der Erwerb sozialer Kompetenzen und das Erlernen wichtiger Kulturtechniken. Dies habe man im Laufe der 100 Jahre in unterschiedlichen Zielvorstellungen und mit verschiedenen und wechselnden Unterrichtsmethoden zu erreichen versucht. Aber immer ging und gehe es darum, den Kindern zu helfen, im Leben jetzt zurechtzukommen und für die Zukunft gut vorbereitet zu sein.
Dass die Schule immer vor neuen Herausforderungen und notwendigen Veränderungen steht, unterstrich auch Bürgermeister Rainer Kinzkofer. So sei auch aktuell die Schule im Umbruch, würden Bildungsinhalte und Erziehungsmethoden verändert, sei die Inklusion als neue Herausforderung zu bewältigen.
Dass heute durch eine Kooperation mit der Musikschule auch die Musikalische Grundausbildung einen hohen Stellenwert hat, zeigte der Auftritt einer Gruppe, die unter der Leitung von Christina Stibi mit afrikanischen Djemben rhythmisch trommelten.
Bei ihrer Segensfeier wünschten Pfarrer Robert Borawski und Diakon Dirk Rottmann ebenso wie später auch die Elternbeiratsvorsitzende Marion Haug der Vitusschule für die Zukunft glückliche Kinder, engagierte, ihren Beruf mit Freude ausübende Lehrer und zufriedene Eltern, die „ihre“ Schule bejahen und unterstützen.
Bei vielen Besuchern wurden alte Erinnerungen an die eigene Schulzeit beim Besichtigen der vielen historischen Ausstellungstafeln entlang der Turnhallenwände wach.
Aufgrund eines Aufrufes konnte der Schulleiter den ersten Preis an Gerda Wedler, geborene Wunder und an Wilhelmine Müller, geborene Erdle übergeben die beide die ältesten Zeugnisse aus dem Schuljahr 1950/51 vorweisen konnten.
Das Jubiläumsfest wurde so auch zu einem Ort der Begegnung bei hochsommerlichen Temperaturen im Schulhof. So trafen sich auch der Geburtsjahrgang 1948 zum Klassentreffen und frischte in geselliger Runde alte Erinnerungen auf. Für das leibliche Wohl der vielen Gäste hatte der Elternbeirat bestens gesorgt.
Neben Aktivitäten in den Klassenzimmern wie eine Schreibwerkstatt mit alten Schriften oder Gesellschaftsspielen früher und heute konnten sich derweil die Kinder auf dem Pausenhof mit Sackhüpfen, Eier- und Stelzenlaufen und weiteren Spielen austoben und Preise am Eisstand gewinnen.