Der Veitshöchheimer Musikverein ist Nutznießer der Auflösung des Stefanie-Hertel-Fanclubs
„Es war einmal“ - mit diesem bekannten Ausdruck beginnen viele Märchen. Und obwohl es ein Zufall war, dass ausgerechnet dieser Spruch auf einem Foto im Vorzimmer des Veitshöchheimer Bürgermeisters stand, passte er auf bezeichnende Weise zur Situation: Der Stefanie-Hertel-Fanclub löst sich auf.
Nach sieben Jahren vollzog Fritz Huttner im Rathaus die Auflösung des bislang sehr aktiven Fanclubs Mainfranken der Hitfamily mit Stefanie Hertel, Stefan Mross und Eberhard Hertel. Mit 16 Mitgliedern war der Fanclub am 26. August 2004 gestartet. Heute, kurz vor seiner Auflösung zum 31. Dezember, zählt er 51 Mitglieder. „Es war niemand bereit, sich als mein Nachfolger zur Verfügung zu stellen“, so Huttner. Der 70-Jährige hatte den Vorsitz des Fanclubs niedergelegt – aus persönlichen Gründen, wie er sagt. Mit der Trennung des prominenten Volksmusik-Paares habe es nichts zu tun.
Orff-Instrumente
Im März 2011 sah noch alles ganz anders aus, als die beiden Künstler letztmals in Veitshöchheim weilten - siehe Bericht hier auf Veitshöchheim News
Trotz dieser traurigen Nachricht gab es beim Pressetermin im Rathaus auch Grund zur Freude. Denn der Vorstand des Fanclubs hatte zuvor einstimmig beschlossen, das Kassenguthaben von 1060 Euro dem Musikverein zukommen zu lassen. Das Geld stammt hauptsächlich aus Spenden und den ehrenamtlichen Tätigkeiten der Mitglieder. Nun soll der Musikverein damit Unterrichtsutensilien anschaffen, zum Beispiel Glockenspiele und Orff-Instrumente. Vorsitzender Johannes Röhm und Bürgermeister Rainer Kinzkofer freuten sich gleichermaßen über die unerwartete Spende. „Das Geld soll dazu beitragen, bei Kindern schon frühzeitig ein musikalisches Talent zu fördern“, sagte Huttner.
Dabei hatte er wahrscheinlich auch Stefanie Hertel im Sinn. Denn sie, so Huttner, stand bereits mit vier Jahren auf der Bühne und hatte mit sechs Jahren ihren ersten Fernsehauftritt. Ihr späterer Ehemann Stefan Mross gewann im zarten Alter von 14 Jahren den Grand Prix der Volksmusik.
17 Jahre lang standen die Beiden gemeinsam auf der Bühne, sie waren das Vorzeige-Volksmusik-Paar Deutschlands. Vor sieben Jahren hatte Fritz Huttner deshalb die Idee, den Fanclub Mainfranken zu gründen.
Zumal der Veitshöchheimer schon länger einen besonderen Bezug zu der Familie hatte: Immer wieder war sie privat zu Besuch. So halfen Hertel und Mross wiederholt aktiv bei der Weinlese des Weingutes Hessler mit, erstmals im Jahr 2002.
2003
Stefanies Vater Eberhard kam im April 2004 mit seiner damals dreijährigen Enkelin Johanna und pflanzte zwei Weinreben.
Wenig später, im August 2004 begoss Huttner gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Dieter Baier die Gründung des Fanclubs im hiesigen Gasthaus „Neue Anlage“ – mit dabei auch die Familie Hertel/Mross.
Schon ein Jahr später organisiert der Fanclub-Vorsitzende das erste bundesweite Fanclub-Treffen mit Teilnehmern aus Österreich, den Niederlanden, Schweiz
und gleichzeitig ein Konzert mit Hitfamily und dem Orchester „Wolkenlos“ in den Mainfrankensälen Veitshöchheim.
2009 besuchte Stefanie Hertel eine Fanclub-Versammlung und pflanzte im Anschluss eine Weißtanne im Rahmen der Aktion „Veitshöchheim blüht auf“. Später war die Sängerin der Stargast bei der Einweihung des neuen Weges der Jahresbäume.
All das gehört nun der Vergangenheit an – ebenso wie die Beziehung von Hertel und Mross, die im September 2011 ihre Trennung bekannt gaben. Der Schock bei den Fans war groß. Trotzdem sei dies sei nicht der Grund für die Auflösung des Fanclubs gewesen, betonte Huttner. Fünf Jahre Ehe. Sieben Jahre Fanclub. Das war einmal.
(© alle Fotos Dieter Gürz)