Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Karl Wolf schilderte sehr interessant und unterhaltsam die Geschichte der Turngemeinde Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die Turngemeinde unter dem Vorsitz von Ruth Lehrieder hatte zu einem gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen eingeladen. Anlass war, dass das Vereinsmitglied Karl Wolf es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Geschichte der Turngemeinde Veitshöchheim zu eruieren und aufzubereiten. Nachdem alle Gäste mit Kaffee und den von helfenden Mitgliedern mit viel Liebe gebackenen Kuchen versorgt waren, übergab die Vorsitzende das Wort an den Referenten Karl Wolf.

Karl Wolf hatte in den letzten  fünf Jahren mehr als 5200 Dokumente (Bilder, Protokolle, Mitgliederverzeichnisse, Berichte) gesammelt und digitalisiert und konnte nun sein Ergebnis den 30 anwesenden Gästen im Vereinslokal "Bei Nino" präsentieren.

Zu Beginn stellte er die Gründung des Vereins 1877 in das damalige soziale und politische Umfeld und zeigte, dass zu dieser Zeit in dem ca. 1500 Einwohner zählenden Dorf Veitshöchheim auch die Liedertafel, die Freiwillige Feuerwehr und der Kindergarten gegründet wurden.

Im Archiv der Turngemeinde gibt es wenige Unterlagen zu dieser Gründungsphase. Lediglich der Vorstand Franz-Josef Meyer ist namentlich und mit Bild von den Gründungsmitgliedern bekannt. Frühe Bilder der Turnerschar zeigten, dass das Feiern, Wandern, Singen und Theaterspielen neben dem Turnen von Anfang an zum Vereinsleben gehörten. Der Referent spannte den Bogen über die Schwierigkeiten während der Kriegsjahre, als auch die Fußballer unter den Mantel der TGV schlupften und dabei am längsten als aktive Abteilung den Widrigkeiten der Nazizeit trotzten.

Bilder von Veitshöchheim, wie es jeweils zum damaligen Zeitpunkt aussah, z.B. die Kirchstraße 1913, die Lokalitäten Stern, Lamm, Anker, Café Mager, die Mainschifffahrt und der enorme Betrieb im Hofgarten, riefen alte Erinnerungen wach und lockerten den Vortrag auf.

Weiter ging die Reise durch die Jubiläen, vom 50ten im Jahre 1927 bis zum in  vier Jahren stattfindenden 150jährigem. Dabei wurde vielen der dabei geehrten Vereinsmitglieder gedacht, die sich in besonderer Weise um den Verein verdient gemacht haben. Es gab lebhafte Diskussionen über die dargestellten Personen und es wurden manche Verwandtschaftsverhältnisse kenntnisreich erläutert.

Bildreich ging der Vortragende auf die Entwicklung der Sportstätten ein, die mit viel Eigeninitiative und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde errichtet wurden (Hofellern, Turngarten, Turnhalle bei der Vitusschule, Fußballplatz, Sportpark am gebrannten Hölzlein).

Die Entwicklung der verschiedenen Abteilungen wurde aufgezeigt vom Mutter-Kind-Turnen über den Gesundheitssport, den Freizeitsport bis hin zu den sportlichen Erfolgen, die bei Meisterschaften erzielt wurden.

Schlussendlich übernimmt die Turngemeinde seit vielen Jahren für die Gemeinde als Schirmherr die Abnahme für das Deutsche Sportabzeichen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ehrt die Gemeinde im Rahmen einer kleinen Feierstunde jeweils zum Jahresende.

Das Publikum, das im Wesentlichen aus langjährigen aktiven Mitgliedern der Turngemeinde als Vorstände, Abteilungsleitern und allzeit bereiten Helfern bestand, bedankte sich mit großem Applaus für den gelungenen Vortrag.

Mit einer kleinen Brotzeit als Stärkung nach zwei Stunden besonderer Unterhaltung bedankt sich Ruth Lehrieder beim Referenten Karl Wolf, der nicht den Eindruck machte, als sei seine Arbeit mit dem Gezeigten zu Ende. Wie wichtig es ist, neben aller Fortschrittlichkeit, das Ursprüngliche eines Vereins nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, war nach diesem Nachmittag spürbar. Es wäre wünschenswert, in den nächsten Monaten ein „gesellschaftliches Format“ zur Wahrung der Vereinsgeschichte zu etablieren – Ideen sind jederzeit willkommen!  

Text:  Karl Wolf/Ruth Lehrieder +  Fotos: Horst Lehrieder

Kommentiere diesen Post