Nach zwei Jahren Coronapause: Riesenandrang bei der Eröffnung der 27. Veitshöchheimer Altortweihnacht
"Die unverkennbare Mischung aus einer zimtigen Glühweinnote, gepaart mit dem verheißungsvollen Duft nach Waffeln, gebrannten Mandeln und Bratwürsten. Diesen typischen Weihnachtsmarktgeruch habe ich in den letzen beiden Jahren schmerzlich vermisst." Mit diesen Worten zu Beginn seiner Rede zur Eröffnung der 27. Veitshöchheimer Altortweihnacht in der idyllischen Ambiente des Rathaushofes sprach zweiter Bürgermeister Elmar Knorz, der kurzfristig für den erkrankten Amtsinhaber Jürgen Götz einsprang, den vielen Gästen aus dem Herzen.
Nach zweijähriger Corona- Pause verleiht der Weihnachtsmarkt unserer Gemeinde in diesem Jahr an allen Adventswochenenden wieder eine besondere Atmosphäre und verstärkt den Zauber und die festliche Stimmung. Corona war aber immer noch zugegen, verhinderte an diesem Wochenende auch das Kommen des Kinderkarussels und zwei Buden mussten wegen Coronaerkrankungen geschlossen bleiben.
Eine attraktive weihnachtliche Budenstadt, so Knorz, erfordert viel Vorbereitung, viele Ideen und viel Zeitaufwand. Deshalb dankte er allen ganz herzlich, die sich für die Altortweihnacht in Veitshöchheim stark machen, allen voran Günther Girster, dem Vorsitzenden des Verkehrs- und Gewerbevereins (VGV). Der Einsatz aller komme ganz Veitshöchheim zugute, denn die Altortweihnacht sei längst zu einem Markenzeichen Veitshöchheims geworden, die auch viele Gäste aus dem Umland anziehe.
Nach der Ansprache des Bürgermeisters teilte eine Kindergruppe des Kindergartens St. Martin ihre musikalische Weihnachtsbotschaft mit. Sie sangen "Komm mit mir zum Weihnachtsmarkt, wir bummeln Hand in Hand von einem Stand zum andern Stand im Budenzauberland, "In der Weihnachtsbäckerei" und "Zumba Zumba". Zur Belohnung gab es vom VGV für alle Kids einen Verzehrgutschein.
Zu Wort meldete sich auch der neue Pfarrer Christian Nowak. Er lud in den Pfarrhof in der Herrnstraße 1, wo in den oberen Fenstern des Pfarrhauses die von den drei katholischen Kindergärten mit Transparentpapier dargestellte Weihnachtsgeschichte während der Öffnung des Weihnachtsmarktes bewundert werden kann (siehe nachstehender Link).
Tradition hat es, dass der Musikverein Veitshöchheim unter der bewährten Leitung von Stefan Wagner bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes mit weihnachtlichen Weisen einen stimmungsvollen Auftakt beschert.
Zwei Stunden lang unterhielt das Orchester mit bekannten Weihnachtsliedern wie "Happy Christmas", "Rudolph, The Red-Nose Reindeer", "Hark! The Herald Angels sing", "Mary's Boy Child", "The First Noel", "Feliz Navidad" oder "Winter Wonderland".
Und auch morgen und an den kommenden Wochenenden folgen noch viele weitere musikalische Highlights wie die Auftritt unserer Sing- und Musikschule, mit Projektchor, Kinderchören, Folkband und Big-Band sowie die Country- und Western-Weihnacht am 4. Adventswochenende.
In Veitshöchheim hält seit 2010 der pensionierte Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Karl-Peter Sorge die „Tradition“ des Nachtwächters lebendig. Eingebunden in das Rahmenprogramm der Altortweihnacht ging er kurz nach der Eröffnung auf eine weihnachtliche Zeitreise in die Vergangenheit Veitshöchheims. „Passt auf auf‘s Feuer und auf‘s Licht, dass heut Nacht kein Unglück g’schiecht! Gelobt sei Jesus Christus!“ Mit diesem Ruf startete er am Treppenaufgang der Vituskirche. Ausgestattet mit einer Hellebarde, um Verdächtige festzunehmen, einer Laterne, um in düstere Ecken zu leuchten und Gesichter zu erkennen, einem Horn, bei Gefahr und zu jeder Stund Signal zu geben und einen Umhang mit Hut, um vor Kälte und Regen geschützt zu sein, informierte der Nachtwächter mit profunden Kenntnissen über eine Zeit, in der in Veitshöchheim die Uhren noch anders gingen. Bis 1914 gingen die Nachtwächter nachts durch die Straßen und Gassen des Ortes und hatten für Ruhe und Ordnung zu sorgen, vor Feuer, Dieben und Feinden zu schützen.
Speziell für Kinder gibt es am 2. Advenswochenende nochmals eine Nachtwächterführung und am 3. Dezember schaut schon einmal der Nikolaus vorbei und verteilt kleine Geschenke.
Sehr lobenswert ist am ersten Advents-Wochenende das Engagement der 41 Schüler der M 8 a und M 8 b der Veitshöchheimer Mittelschule. So verkaufen gerade in der Hütte Alexia, Louis, M8a-Klasslehrerin Franziska Reumann, Cumhur und Hauswirtschaftslehrerin Monika Bandorf-Hanft uneigennützig zugunsten der Kinderstation des Peramiho-Hospitals der Missionsbenediktiner in Tansania seit Mitte Oktober für den Weihnachtsmarkt von ihnen kreierte Sachen, so Delikates aus der Schulküche im Fach Ernährung und Soziales wie Plätzchen und Elisen-Lebkuchen ohne Mehl, im Fach Technik selbst gebastelte Holzarbeiten sowie im Fach Wirtschaft bedruckte Kissen und für den besten Papa und die beste Mama einen Schlüsselanhänger. Ein zweite Gruppe (im Bild links mit Schulleiterin Martha Winter) war derweil im Markt unterwegs, um die Tombola-Lose für die bei Firmen gehamsterten Preise zu verkaufen.
Selbstgebackenes bot in ihrer Hütte das Jugendzentrum, v.l.n.r. Jugendbahnhof-Vorsitzenden Demsey Haack, der Praktikantin Jana Bauer, dem Jugendlichen Daniel Batzack und der gemeindlichen Jugendpflegerin Rebecca Hofmann, auch um auf sich aufmerksam zu machen.
Schichtwechsel mit Jugendpfleger Pascal Mader
Gemeinnützige Zwecke verfolgt in Hütte 7 Marcel Peter von der Motorrad-Clique "Biker für Kinder Würzburg" durch den Verkauf von Süßigkeiten, Getränken und Geschenkartikeln zugunsten der heilpädagogischen Jugendhilfeeinrichtung "Goldene Kinderdorf" in Würzburg.
Originell sind die kleinen Fläschchen, in denen als Unikum unter dem Namen "Kopfgetriebeöl" ein Sahnelikör abgefüllt ist.
Die Altortweihnacht ist inzwischen überhaupt mehr ein Treffpunkt, wo man sich begegnet, den Kontakt sucht und Gespräche führt. Es gibt dazu in erster Linie Stände mit Naturalien, wo man sich verköstigen oder sich zum Genießen für Zuhause eindecken kann.
So serviert ETNA-Gastwirt Marco Gagliardi, der in Hütte 15 (mit Sohn Fabrizio) leckere Pizzas aus dem Pizzaofen in verschiedenen Variationen und sizilianische Rotweine serviert.
Der Veitshöchheimer Carneval-Club hat zwei Hütten, hier eine mit Bratwurst und Pommes.
und eine mit verschiedenen Fruchtglühweinen und Kinderpunsch.
Auch der Sportverein betreibt zwei Hütten, eine mit Feuerzangenbowle
und eine mit Waffeln und Crepes.
Restaurant Hasenkühli - Fam. Gopal | Indische Spezialitäten
Mathias Keller | Steak, Schaschlik, Gulaschsuppe
Oskar Glückert Weinbau | Wein, Liköre (neu Maronen und Apfelgranat), Brände, Honigmet
Weinhaus Pröstler | Glühwein rot und weiß, Winzerglühwein
Josef Konrad | Imkerei, Honig und Honigprodukte
Dominique Meier | Essigsortiment
Firma Jöst | Süßigkeiten, Zuckerwatte, Popcorn
Brigitta Jünger | Gestricktes, Gefilztes, Johanniskraut, Tinktur
Hayet Jaziri | Traditioneller Schmuck, Tücher, Taschen, Leinen, Seide
Claus Orgzall - Rathaus-Foyer | Bilder, Holzschnitzereien, Kunstgewerbe (u.a. Weihnachtshirsche, Giraffen, Elefanten)
Petra Söder - Rathaus-Foyer | selbstkreierte Mandelas-Motive auf Tassen, Kunstdrucke, Klapp-Karten, Memory
Diana Umminger - Rathaus-Foyer | Modeartikel
Fotos Dieter Gürz
Ausblick: Was ist an den kommenden Adventstagen geboten?
Auch an den kommenden Wochenenden stehen viele weitere kleine Weihnachtskonzerte an. Am Sonntag, 27. November, konzertiert um 17 Uhr unter der Leitung von Dorothea Völker der Kammer-Chor des Projektchores der Sing- und Musikschule Veitshöchheim (SMSV). Am Samstag, 10. Dezember erschallen um 15 Uhr die Kinderchöre der SMSV und um 17 Uhr lädt der Männergesangverein zum festli
chen Adventskonzert mit beiden Chören und Instrumental-Solisten in die benachbarte Vituskirche ein. Um 18.30 Uhr unterhält die B 27 Bigband der SMSV.
Am Samstag, 17. Dezember, gibt es ab 16 Uhr nebenan im Haus der Begegnung die stimmungsvolle "Country-Weihnacht" mit Old H.A.G. Hier ist Mittanzen erwünscht. Zur gleichen Zeit tritt im Rathaushof die Folkband der SMSV auf. Am Sonntag, 18. Dezember, unterhält ab 14.30 Uhr noch einmal die B 27 Bigband der SMSV.
Auch für die Kinder gibt es Interessantes auf dem Weihnachtsmarkt. Am 8. Dezember kommt der Nikolaus vorbei und bringt in seinem großen Rucksack einiges mit.
Der Verein Greifvogel- und Eulenhilfe Würzburg mit dem Falkner Harald Dellert informiert am vierten Adventswochenende über sein Vogelschutzprojekt mit Kauz und Eulen und das Gymnasium Veitshöchheim betreibt einen Flohmarkt mit Dosenwerfen.
Am zweiten Adventswochenende sind Veitshöchheims französische Partnerstadt Pont-l'Évêque mit regionalen Köstlichkeiten aus der Normandie und die italienische Partnerstadt Greve in Chianti mit toskanischen Spezialitäten zugegen. Die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Gemeinde hat am zweiten und dritten Adventswochenende einen Stand mit fair gehandelten Produkten, in diesem Jahr unter dem Motto "Gewürze und Schokolade".