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Theater am Hofgarten verzückte an Muttertag 350 Gäste mit "Alice im Wunderland"

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Das Veitshöchheimer Theater am Hofgarten verzauberte am Muttertag in den Mainfrankensälen mit Florian Dietels Märchenspiel "Alice im Wunderland" große und kleine Märchenfans, die die beiden Vorstellungen besuchten. Mit viel Spielspaß entührte das 24köpfige Ensemble, darunter elf Kinder und Jugendliche die 350 Zuschauer in zwei grandiosen Aufführungen jeweils 90 Minuten in ein Wunderland.

Die Vorstandschaft des Theatervereins bedankte sehr, sehr herzlich sich beim Regisseur, dem Urologen Dr. Matthias Brunzel für seine Riesenenergie und die wiederum fabelhafte Inszenierung mit so viel Darstellern wie noch nie. Nach den Weihnachtsmärchen "Zauberer von Oz" 2018 und "Die schöne und das Biest" 2019 war es mit zweieinhalbjähriger Verschiebung wegen der Corona-Pandemie Brunzels dritte Aufführung, der im Stück wieder selbst mitspielte und den Hutmacher verkörperte (im Bild v.l.n.r. die Schatzmeisterin Sabine Werner,  1. Vorstand Bernd Schäfer, Dr. Matthias Brunzel, 2. Vorstand Alexander Götz). Der Dank der Vorstandschaft galt aber auch den Ensemblemitgliedern für ihre Ausdauer und Energie, denn sie hatten schon für eine Aufführung im Dezember 2020 geprobt und nun in den letzten Wochen noch mal Fahrt aufgenommen und gaben nun alles, was sie können.

Das der Theateraufführung zugrunde liegende 1865 erschienene Kinderbuch des britischen Schriftstellers Lewis Carroll zählt zu den Klassikern der Weltliteratur.

Als Bühnenbild nutzte Brunzel wieder wie bei seinen ersten Aufführungen die zwölf Meter breite Leinwand mit farbenfrohen, von den Vereinsmitgliedern Petra und Jürgen Schwitkowski grafisch sehr aufwändig kreierten Bühnenbildern, so wie hier der Eintritt von Alice ins Wunderland (im Bild mit Michael Gartner in der Rolle der Grinsekatze). An beiden Seiten der Bühne hatte Peter Kern zwei  Kulissen geschaffen (im Titelbild oben zu sehen).

Eine Augenweide waren aber auch wieder die prächtigen Kostüme der Darsteller, so wie hier im Bild links die von Volker Graf dargestellte Torte und Marina Bertignoll in einer Hauptrolle als Kaninchen,  neben der von der 13jährigen Felicia Angermeier gespielten, im Mittelpunkt stehenden  Hauptdarstellerin Alice (links), die ihre Rolle famos spielte.

Der Eintritt war frei. Der Theaterverein freute sich aber über Spenden der Besucher nach der Vorstellung, die er wie bei allen 25 Märchenaufführungen zuvor für einen karitativen Zweck verwendet. In den Genuss von 500 Euro kam dieses Mal das Gymnasium Veitshöchheim, die  zweiter Vorsitzender Alexander Götz (links) an die Lehrerin Margret  Simmelbauer (2.v.l.) symbolisch mit einem großen Spendenscheck überreichte. Wie Simmelbauer berichtete, soll das Geld für die Willkommensgruppe verwendet werden, die am Gymnasium für 13 aus der Ukraine geflohene Schülerinnen und Schüler im Alter von elf bis 16 Jahren eingerichtet wurde und die sich darauf freuen so richtig deutsch zu lernen. Neben der Beschaffung von Büchern könnten nun mit der Spende Aktivitäten wie Unterbringung in Sportvereinen, Schwimmen im Geisbergbad, Minigolf, Eisessen ermöglicht werden.

Als erste auf der Bühne erschien dann Birgit Wolf-Kroll als Flamingo verkleidet auf der Bühne, die in das Märchen einführte und  den Schauspielern als Souffleuse half, falls diese ihren Text nicht mehr wussten.

Was für ein langweiliger Nachmittag! Während ihre Freundin Mellissa (Marie Schädel) ihr im Garten unter einem Baum vorliest, befällt Alice eine bleierne Müdigkeit

 

 

Sie schläft schließlich ein. Als sie wieder erwacht, sitzt sie allein unter dem Baum und hört eine Stimme, die sich ihr nähert. Zu ihrem großen Erstaunen gehört diese einem weißen Kaninchen, das ein Jackett trägt und auf sie zuläuft. Dabei murmelt es ständig, es komme zu spät, während es auf seine Uhr sieht.

Da begegnet ihr im Traum ein sprechendes, weißes Kaninchen, das ein Jackett trägt und auf eine Uhr starrt. Dabei murmelt es ständig, es komme zu spät.

Neugierig folgt Alice dem Kaninchen in seinen Bau. Dort fällt sie weit hinunter auf die andere Seite der Erdkugel und landet in einem Raum mit vielen Türen.  Von dem Kaninchen fehlt jedoch jede Spur. Was soll sie nun tun? Alle Türen sind  verschlossen.

Nach einiger Zeit findet sie einen Schlüssel, mit dem sie die kleinste Tür aufsperren kann. Doch Alice passt nicht durch die Tür – sie ist zu groß! Schließlich findet sie ein Fläschchen mit der Aufschrift „Trink mich!“. Sie befolgt die Anweisung und spürt plötzlich, dass sie schrumpft. Nun ist sie klein genug, um in den schönen Garten zu gelangen.

Die Inszenierung war auch wieder mehr als nur die reine Erzählung, sondern vielmehr eine wunderschön anzusehende Show mit zum Geschehen auf der Bühne passender Musik. So ertönte, als im Zauberlandgarten die Torte (Volker Graf) erscheint und Alice von sich kosten lässt,  der Udo Jürgens Song "Aber bitte mit Sahne".

Alice gelangt dann in einen Wald, wo sie eine Raupe (Conny Lyding) trifft, die wunderschön aussieht, als sie sich zum Schmetterling entpuppt, der seine Flügel ausfährt und nun die Welt von oben sehen kann.

Alice gelangt dann mit dem Kaninchen schließlich ins Schloss der Herzogin (Kerstin Angermeier). Das Kaninchen überreicht eine Einladung der Königin zum Krocket-Spiel an den Frosch-Butler der Herzogin (Birgit Leimkötter).

Die Herzogin entpuppt sich als kreischende Frau, die, während ein Charleston erklingt, ihrem Koch (Adrian Kneitz) die Hölle heiß macht, die ein Ferkel (Theresa Werner) wie ein Baby hätschelt und ihm ständig Pfeffer ins Gesicht streut, sodass alle,  auch die beiden am Boden liegenden Katzen (Liam Angermeier und Michael Gartner), permanent niesen.

Das Spektakel bei der Herzogin endet schließlich, nachdem sie hocherfreut die Einladung der Königin gesichtet hat, mit dem Lied "Schlaf Schweinchen, schlaf Schweinchen schlaf".

Den nächsten, den Alice im Wunderland antrifft, ist der philosophische Sonderling Humpty Dumpty (Jürgen Eißner), der sich sehr verletzt fühlt, weil er wie ein Ei aussieht, aber nichts anderes zu tun hat, als sich über das Aussehen von Alice lustig zu machen.

So empfiehlt die Grinsekatze (Michael Gartner) Alice den eigenartigen Märzhasen (Carina Wohlfahrt) und den verrückten Hutmacher (Matthias Brunzel) zu besuchen, die eine Teeparty veranstalten.

Ein Cha Cha erklingt, als Alice die Teegesellschaft des extrovertierten Hutmachers, der jeden Satz mit einem Gelächter beendet und auch das Mädchen sogleich beleidigt, sie müsste ihre Haare entlausen lassen.  Sie erblickt hier den Siebenschläfer (Emily Werner) und auch die Torte. Nach dem schrecklichen Geplärre des Hutmachers beim Lied "O Papagei, o Papagei, wie bunt sind deine Federn", mit dem er schon bei der Königin als Kind in Ungnade gefallen war, hielt es auch Alice bei der Teeparty nicht mehr aus.

Kurz darauf trifft sie auf Herzkönig und die Herzkönigin mit ihrem Spielkartenhofstaat, deren Hobby es ist, jemandem den Kopf abhacken zu lassen. Als eine Fanfare erklingt, ist es soweit, das Krocket-Spiel am Königshof beginnt, erscheinen die Spielkarten Kreuzbube (Teve Binde), Herzbube (Eric Bube), Herz Fünf (Ella Graf) und Herz Zwei (Alea Bertignoll) auf der Bildfläche,

während das Kaninchen das Spiel ausführlich erklärt.

Bei der nächsten Fanfare marschieren majestätisch der Herzkönig (Manuel Seemann) und die despotische Herzkönigin (Claudia Graf) ein. 

Es herrscht ein Tohuwabohu auf der Bühne, als bei schriller Musik das Spiel beginnt. Auch Alice wird aufgefordert,  eine Partie Krocket mitzuspielen, wobei ein Flamingo als Schläger und ein Igel als Ball dienen.

Die Königin lässt ihre im Kerker einsitzende Herzogin durch den Henker (Haino Helmerich) herbeirufen, um ihrer Schwester, der "ollen Schreckschraube" mitzuteilen, dass um ihren Kopf gespielt wird.

Mitten im Spiel schreit die Königin "Hilfe, ich stecke fest, ihr seid alle Betrüger." Sie befiehlt, dass alle, die auf ihr liegen, den Kopf abgeschlagen bekommen. Der Koch hat die Lösung um zu siegen, in dem er allen Pfeffer auf den Kopf streut.

Als dann die Torte verschwunden ist, wird der Herzbube als Dieb verdächtigtI. Ihm will die Königin deshalb seinen Kopf. Doch der ruft doppelt verneinend "Ich war das niemals nicht."

Es entsteht ein heilloses Chaos und am Ende werden alle, bis auf Alice, von der Herzkönigin zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung  wird allerdings durch den Herzkönig verschoben, denn auch der Henker sitzt im Kerker. Damit ist das Krocket-Spiel zu Ende.

Danach soll in einer Gerichtsverhandlung geklärt, wer die Törtchen der Königin geklaut hat. Dazu werden der Hutmacher, der Koch und Alice als Zeugen  aufgerufen, die alle beteuern, ich war das nicht.

Gerade als das Urteil fallen soll, schwebt die Torte herein, sie lebt noch.

"Nur du allein bestimmst, wie die Geschichte ausgeht," sagt die Torte zu Alice.

Alice sinkt zusammen, als alle ihre Verfehlungen im Wunderland vorhalten.

Nach einem Donnergrollen erwacht Alice  im elterlichen Garten, wo sie den ganzen Nachmittag verschlafen hat. Was für ein seltsamer Traum!

 

Groß war der Jubel im Saal. "Ihr ward super," konnte man hören.

Fotos Dieter Gürz
Fotos Dieter Gürz
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