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Schulamtsdirektorin führte Martha Winter in ihr Amt als Rektorin der Mittelschule Veitshöchheim ein

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Erinnerungsfoto anlässlich der offiziellen Einführung von Martha Winter in ihr neues Amt als Rektorin der Mittelschule Veitshöchheim (MSV) am 31. Mai 2022, v.l.n.r Elternbeiratsvorsitzender Marc Bertignoll, Fördervereinsvorsitzender Bruno Winter, Rektorin Martha Winter, Schulamtsdirektorin Dr. Ruth Klawitter und Bürgermeister Jürgen Götz.

Bereits Anfang August 2021 übertrug die Regierung von Unterfranken  Martha Winter die Leitung der Mittelschule Veitshöchheim. Hier werden um die 240 Schüler aus den Verbandsgemeinden Veitshöchheim, Thüngersheim und Güntersleben in zwölf Klassen unterrichtet und mit der Mittelschule Margetshöchheim besteht ein Schulverbund.

Ende Mai, nachdem bereits die Prüfungen laufen und sich das Schuljahr dem Ende entgegen neigt, war es endlich soweit ("was lange währt, ist endlich gut", so der Elternbeiratsvorsitzende): Die Würzburger Schulamtsdirektorin Dr. Ruth Klawitter war nun um die Mittagszeit in den Musiksaal gekommen, um zu verkünden, dass Martha Winter nun ab dem 1. August 2022 die Mittelschule Veitshöchheim in der Funktion als Rektorin führt.

Zur durch musikalische Beiträge und Reden geprägten festlichen Stunde begrüßte die kommissarisch als stellvertretende Schulleiterin tätige Lehrerin Sabine Steinbrenner neben Lehrer-Kollegium, Schülersprecher, dem Schulteam (vertiefte Berufsorientierung, Jugendsozialarbeit, offene Ganztagsschule, Sekretariat, Hausmeister) auch Bürgermeister Jürgen Götz und die Leitungskräfte von Grundschule, Förderschule, Gymnasium und Sing- und Musikschule.

Zur Einstimmung spielte das von Musiklehrer Manfred Müller  in diesem Schuljahr neuformierte Ukelele-Ensemble mit Schülern aus  den siebten bis neunten Klassen den Hit  “What´s up” von 4 Non Blondes, das Müller und die Sängerin der Schulband Shahid Al Muza (links) gesanglich interpretierten.

Die von Müller bereits im Schuljahr 2019/20  wieder aktivierte Schulband begeisterte später mit dem Raphit "Price Tag" der britischen Sängerin Jessie J, der die Botschaft vermittelt, dass Geld nicht das Wichtigste auf der Welt sei.

So fand es Schulamtsdirektorin Dr. Ruth Klawitter wunderbar, wie sie zu Beginn ihrer Rede sagte, nach über zwei Jahren wieder Schüler in Aktion zu sehen, wie sie mit Begeisterung spielen und singen.

Leider sei es durch die Pandemie und die damit verbundene Hygiene nicht früher möglich gewesen, sich in so großer Anzahl in der Schule zu treffen und einen solchen Anlass wie die Amtseinführung einer Rektorin im gebührenden Rahmen zu begehen und zu feiern.

Klawitters Blick in die berufliche Vita der gebürtigen Nürnbergerin Martha Winter offenbarte, dass diese nach dem Abitur 1978 bis 1982 an der Uni Erlangen-Nürnberg das Lehramt Hauptschule in den Fächern Deutsch, Geschichte, Katholische Religion und Kunstgeschichte studierte. Schon 1984 kam sie als Probezeitbeamtin auch an die Volksschule Veitshöchheim, wo sie mit kurz- und mittelfristigen Unterrichtsaushilfen betraut war. Hier blieb sie dann nach Ablauf der Probezeit 1986 als Klassenlehrerin, bis sie im Januar 2009 zur stellvertretenden Schulleiterin und ein halbes Jahr später zur Konrektorin ernannt wurde.

In dieser Funktion hatte sie kommissarisch auch die Aufgaben der Schulleitung über einen längeren Zeit in Vertretung des erkrankten Rektors Otto Eisner ausgeübt und dann auch, als  Eisners Nachfolger Florian Viering bereits nach drei Monaten Tätigkeit zum Jahresende 2020 wieder ans Schulamt in Kitzingen ausschied, bis Schuljahresende im Juli 2021. Bis ihr dann im August 2021 die Regierung von Unterfranken die Aufgabe der Schulleitung offiziell übertrug und Sabine Steinbrenner sie kommissarisch als stellvertretende Schulleiterin unterstützte.

Die Aufgaben und Verantwortung der gesamten Schulleitung hat sie aber immer noch bis zum Schuljahresende 2022 durch die in diesem Schuljahr nicht besetzte Konrektorenstelle alleine zu tragen. Ab 1. August 2022 werde diese Stelle, so Klawitter, mit Dagmar Voll besetzt, die von der Mittelschule Rimpar kommt.

Die Schulamtsdirektorin nannte die neue Rektorin eine überzeugende Lehrerpersönlichkeit, die eine hohe berufliche Kompetenz und reiche Erfahrung, Akzeptanz und Wertschätzung bei allen an der Schule Beteiligten, Organisationstalent, Verhandlungsgeschick, Teamfähigkeit wie auch Führungsstärke auszeichnen.

Die Coronapandemie war aber bei dem feierlichen Akt immer noch zugegen. So hatte das Lehrerkollegium noch weitgehend die Masken im Gesicht, als es nach der Melodie von Freddie Quinn mit Vorsänger Björn Arnold mit dem selbst gedichteten Lied "So schön - schön wird die Zeit" in die Zukunft mit der Rektorin blickte.

Hier ein Auszug aus den Strophen:

  • 1. Vierzig Jahr schon ist sie hier. Unterrichtet mit Gespür. Nun ist`s soweit, Rektorin - 's wird Zeit. Nun wird es dann auch bezahlt.
  • 2. Viele Jahre schwere Fron. Harte Arbeit karger Lohn. Vertritt - mal hier, mal da - so wie wir. Jeder hilft uns in der Schul.
  • 3. Doch wir freuen uns mit dir, darum gratulieren wir. Mit Freud und Leid verrinnt die Zeit. Bis zur Rente ist's nicht weit.

Bürgermeister Jürgen Götz freute sich, dass mit Martha Winter als bisherige Konrektorin auch wieder eine lange Tradition an der Schule Einzug gehalten hat, nämlich, dass der neue Schulleiter aus dem Kollegium kommt.

Somit sei auch weiterhin Kontinuität gewährleistet und könne Winters fast 40jährige Erfahrung mit dem gesamten Umfeld gewinnbringend  für die Schülerschaft und den Schulbetrieb weiter genutzt werden.

Der Bürgermeister ist sich sicher, dass Martha Winter die Richtige für diese Position ist, sie wie bisher auch viel Unterstützung durch das couragierte Lehrerkollegium und dem aktiven Elternbeirat findet. Götz: "Auch die Gemeinde wird unserer Schule gemäß ihren Möglichkeiten und Mitteln zur Seite stehen."

So habe die Gemeinde in letzter Zeit unheimlich viel in Schulsozialarbeit, vertiefte Berufsorientierung und Digitalisierung investiert. Glasfaseranschluss, neuer EDV-Raum, Smarttafeln etc., offene Ganztagsschule seien dabei sicherlich nur Beispiele der jüngeren Vergangenheit.

Denn, so der Bürgermeister, Wirtschaft wie Forschung, Politik wie Gesellschaft brauchen gut ausgebildeten und motivierten Nachwuchs. Sie würden auf junge Menschen warten, die sich beweisen wollen.

Götz: "Gute Schulen wie die Mittelschule strahlen aus. Sie sind ein Standortfaktor, auf den wir nicht verzichten können und wollen."

In diesem Sinne wünschte er der neuen Rektorin viel Erfolg und alles Gute für ihr neues Amt.

Elternbeiratssprecher Marc Bertignoll machte Martha Winter das Kompliment, sie habe in den vergangenen Monaten mit Ruhe und Besonnenheit den Schulbetrieb trotz aller Widrigkeiten wie ein Käpt'n das Schiff auf rauer See sicher gesteuert. Sie hatte nach seinen Worten immer ein offenes Ohr für besorgte Eltern und Schüler, die in der Corona-Zeit mit Home-Schooling sehr oft am Verzweifeln waren.

Als langjähriger Elternbeiratsvorsitzender könne er bestätigen, dass die Zusammenarbeit mit ihr stets sehr angenehm und konstruktiv war, immer mit dem klaren Ziel, das Optimale für Schule und Schüler zu erreichen. Besonders schätze er an ihr, ihre fränkische Herzlichkeit, die ansteckend sei, dass sie stets ein Lächeln auf den Lippen habe, geradlinig sei und stets ihrer Linie treu bleibe.

Fördervereinsvorsitzender Bruno Winter (Ehemann der Rektorin) attestierte, dass die Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Schulleitung in der Vergangenheit immer vertrauensvoll und unkompliziert war. Da die neue Rektorin automatisch stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins sei, sei es jetzt nach 20 Jahren Vereinsgeschichte neu, dass der Informationsweg noch kürzer werde und jetzt auch mal beim Frühstück erfolgen könne.

Für das Lehrerkollegium richtete Christian König  folgende Worte an seine Chefin:

  • "Du, das Urgestein, das seit den frühen 80er Jahren so fest mit dem Boden der MSV verwurzelt ist.
  • Du, die Institution in 5/6 (von Winter unterrichtete Jahrgangsstufen).
  • Du, die immer noch im "Auftrag des Herrn" unterwegs ist (Unterrichtung in Religion).
  • Du, die so lange Konrektorin war und in Doppelfunktion Schule "leiden" musstest.

Aber: Schule hat sich verändert, Schüler haben sich verändert, wir müssen uns laufend verändern! Nicht leicht in diesen Zeiten mit kaum zu durchbrechenden Rahmenbedingungen. Wo sind sie die jungen Nachwuchskräfte?

Liebe Martha, Respekt vor deiner Entscheidung, diesen Weg als Schulleiterin zu gehen, es wird kein leichter sein!

Aber du hast uns, dein gewachsenes Kollegium, durchmischt mit Jugend und Weisheit!

Wir gehen diesen Weg mit dir und wünschen uns und dir:

  • - Kraft, aber auch die Option loszulassen
  • - Objektivität, um die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen
  • - angebrachte Kritik und auch Kritikfähigkeit

Habe Mut, für Veränderungen, um die richtigen Entscheidungen mit uns und für unsere Schule zu treffen."

Martha Winter rief in Erinnerung, wie sie in vielen kleinen Schritten zur Schulleiterin wurde, wie vor allem Otto Eisner sie in fast jede Aufgabe einer Schulleitung einband und sie so in den Genuss einer intensiven Fortbildung kam.

Als sie dann ab Januar 2021 nach dem Ausscheiden von Florian Vierig kommissarisch die Schulleitung bei Coronapandemie, Distanz- und Wechselunterricht übernahm, waren gewohnte Abläufe, feste Termine für Veranstaltungen, gemeinsames Feiern auf einmal nicht mehr möglich.

Winter: "Ich fühle mich hier zu Hause. Das ist meine Schule, in die ich mich einbringen will, so gut ich kann. Ich bin gerne Schulleiterin. Ich fühle mich getragen - und auch ertragen - von euch Kollegen. Ich danke für euer Mitdenken, Mitplanen und der zuverlässigen Übernahme von Aufgaben."

In der Mittelschule, so die neue Rektorin, soll jeder die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln. Winter: "Schüler sollen mutig und mit Zuversicht an gestellte Aufgaben herangehen, Neues entdecken, sich ausprobieren. Wir wollen die uns anvertrauten Schüler auf das Leben vorbereiten. Dazu gehören digitale Kompetenz, Allgemeinbildung, Lerntechniken und vieles mehr. Aber auch die Erfahrung, das man nach Misserfolgen wieder neu anfangen kann, dass sich Anstrengung lohnt und dass mit Freude und Humor Vieles leichter wird."

Ihr Wunsch an die Zukunft der Schule ist, dass sie für alle - das Team und die Schüler - eine Heimat ist, ein Ort der Freude und des Miteinanders, mit Unterricht, bei dem man täglich etwas Neues lernt, mit Chancen für einen guten Weg ins Leben - auch wenn die Voraussetzungen nicht bei allen ideal sind.

Darauf stößt die neue Rektorin mit  Lehrerkollegium und allen Gästen beim anschließenden Stehempfang in der Schulaula an.

Und stärken und plauschen konnten dann alle beim delikaten Buffet, für das das Fach Hauswirtschaft mit Monika Bandorf-Hanft an der Spitze gesorgt hatte.

 

Fotos Dieter Gürz

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