Zauberhafte Stimmung bei der Lesung der Naturfreunde unterm Sternenhimmel zu meisterhaften Gitarrenklängen
Nach dem coronabedingten Ausfall im Vorjahr l veranstalteten die NaturFreunde Würzburg/Veitshöchheim an Maria Himmelfahrt nun schon zum fünften Mal ihre Lesung "Unter dem Sternenhimmel" im Garten des NaturFreundehauses in der Sendelbachstr. 146 in Veitshöchheim. Sie stand in diesem Jahr unter dem Motto "Die vier Jahreszeiten".
Mit Anbruch der Dunkelheit lasen Wanderwartin Anne Hausknecht-Gülle und der 1. Vorsitzende Jürgen B. Schrader im Wechsel Poesie aus dem Mittelalter von Walther von der Vogelweide (1170 bis 1230) über Matthias Claudius (1740 bis 18915) und Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Rainer Maria Rilke (1875 bis 1832) bis in unsere Zeit.
Die knapp 40 Zuhörer waren begeistert, wie Oliver Thedieck, Musiklehrer an der örtlichen Sing- und Musikschule, die Inhalte und Stimmungen der Gedichte aufnahm und sie höchst virtuos und einfühlsam mit seinen Gitarren-Improvisationen in einen musikalischen Hörgenuss umsetzte.
Leckere Häppchen, Prosecco und Apperol taten ein übriges, dass die knapp 40 Zuhörer nach Einbruch der Dunkelheit unter dem Sternenhimmel eine wunderbare Veranstaltung im mit vielen Kerzen und einem offenen Feuer romantisch illuminierten Garten am Naturfreundehaus erleben konnten.
Hier einige der vorgetragenen Gedichte zum Nachlesen
Wilhelm Busch (1832-1908) "In trauter Verborgenheit":
Er verfällt nicht in Nostalgie über die schönen, vergangenen Sommertage. Vielmehr ruft er in Erinnerung, dass auch sie nicht nur von Lust, sondern auch von mancherlei Plage gekennzeichnet waren. Jetzt aber beginnt eine neue Zeit, in der man in trauter Verborgenheit sich näherrücken und warmhalten kann.
Ade, ihr Sommertage,
Wie seid ihr so schnell enteilt,
Gar mancherlei Lust und Plage
Habt ihr uns zugeteilt.
Wohl war es ein Entzücken,
Zu wandeln im Sonnenschein,
Nur die verflixten Mücken
Mischten sich immer darein.
Und wenn wir auf Waldeswegen
Dem Sange der Vögel gelauscht,
Dann kam natürlich ein Regen
Auf uns hernieder gerauscht.
Die lustigen Sänger haben
Nach Süden sich aufgemacht,
Bei Tage krächzen die Raben,
Die Käuze schreien bei Nacht.
Was ist das für ein Gesause!
Es stürmt bereits und schneit.
Da bleiben wir zwei zu Hause
In trauter Verborgenheit.
Kein Wetter kann uns verdrießen.
Mein Liebchen, ich und du,
Wir halten uns warm und schließen
Hübsch feste die Türen zu.
Wein vergoldet jeden Tag - von Bacchus
Wein vergoldet jeden Tag
Scheucht hinweg des Daseins Plag,
Macht die Menschen froh und heiter,
Ihren Geist sehr viel gescheiter,
Lässt das Leben schön erscheinen,
Die Gedanken Gutes meinen,
Lässt uns all zu Freunden werden,
Friedlich wird es dann auf Erden.
Wer den Wein so klug genießt,
Freude aus den Sternen liest,
Merkt an seines Herzens Schlag:
Wein vergoldet jeden Tag
Fotos Dieter Gürz (Feuerfoto Naturfreunde)