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Das letzte Veitshöchheimer Sommerkonzert in diesem Jahr: Jochen Volpert Quartett spielte Blues vom Feinsten

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

So wie die 40er Jahre Big Bands, die 50er Jahre Jazzsolisten und die 60er Jahre legendäre Rock´n- Roller hervorbrachten, waren die 70er Jahre die große Stunde der Bluesgitarristen: Eric Clapton, Peter Green (Fleetwood Mack), Carlos Santana, Jimi Hendrix und viele andere mehr setzten Maßstäbe für die Nachwelt.

In diese Zeit fühlte man sich am Sonntag, 6. September in der Christuskirche in Veitshöchheim zurückversetzt beim gut besuchten sechsten und letzten Sommer-Konzert der Gemeinde Veitshöchheim mit dem Jochen Volpert Quartett.

Und Jochen Volpert kennt sie alle, so hat man das Gefühl. Er weiß bei jedem Stück das passende Register zu ziehen, mal melancholisch  balladesk, mal zupackend und aggressiv.

An seiner Seite seine Frau Carola Thieme, eine Beziehung, die anscheinend musikalisch ebenso gut hält wie privat. Sie hat viele Lieder im Programm, Blues Klassiker wie „I got a spell on you“ oder „Every day I have the blues“ (von B.B. King) – das wiederum erstaunlich fröhlich daher kommt.

Ein fester Bestandteil des Programms sind aber auch Songs aus eigener Feder, die stilistisch auf sehr  harmonische Weise das Bluesrepertoire ergänzen: Das Lied „Leaving behind“ wird von Carola Thieme angekündigt wie eine Reise in ein Land, wo es nur Positives gibt.  Ebenso der Song „Hunger for life“ ist wie eine Botschaft an alle diejenigen, die nur Jammern: Es könnte noch weit schlimmer kommen.

Jochen Volperts Ansagen und Kommentare haben oft humorvollen Unterhaltungswert, was das professionell dargebotene Programm sehr kurzweilig erscheinen lässt – sei es, wenn er  von der Plattensammlung seines Vaters erzählt („Ich bin mit James Last groß geworden“), oder seine neue  CD ankündigt („Wenn Sie jemanden kennen, den Sie gerne mal ärgern möchten“). Johannes Böhm (Bass) und Stefan Schön (Cajon) machten das Quartett voll.

Johannes Böhms Bassspiel war im stilsicher und einfühlsam. Zweimal konnte man ihn als Solisten hören – was so gut war, dass man gerne mehr davon gehabt hätte.

Stefan Schön steuerte den Rhythmus bei, wahrscheinlich war es dem Kirchenraum geschuldet, dass er auf ein großes Schlagzeug verzichtete, was aber der Besetzung etwas sehr intimes vermachte.

Nach einer Stunde war man überrascht, wie schnell die Zeit vergangen war. Die Band – die anmerkte (in Anspielung auf den Kirchenraum): "Ein wenig christlich sind wir schon" - bedankte sich mit einem Song des Schlagzeugers Billy Cobham, langer Applaus.

Text und Fotos: Bernhard von der Goltz, Kulturreferent des Gemeinderates Veitshöchheim

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