Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Im 90. Jubiläumsjahr steht Sportverein Veitshöchheim vor gravierender Zäsur - Posten Jugendleiter, Schriftführer und Kassier vakant - Großteil des Vorstandes kündigt für Herbst seinen Rückzug an

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die aktuelle Vorstandschaft des Sportvereins 1928 e.V. hinten v.l.n.r. Martin Issing (kommissarischer Schriftführer), Dominik Weickmann (Finanzen), Peter Lampatzer (Liegenschaften), Stefan Raab (1. Vorsitzender) und Rudi Hehrlein (Sportvorsitzender und kommissarischer Jugendleiter) ehrten bei der Mitgliederversammlung zusammen mit Bürgermeister Jürgen Götz für langjährige Mitgliedschaft vorne Edmund Eichelmann (55 Jahre), Heinrich Weißenberger (75 Jahre) und Michael Emmerling (25 Jahre). Weitere Mitglieder, die nicht anwesend sein konnten, sollen beim 90jährigen Festwochenende vom 8. bis 11. Juni 2018 geehrt werden.

Die aktuelle Vorstandschaft des Sportvereins 1928 e.V. hinten v.l.n.r. Martin Issing (kommissarischer Schriftführer), Dominik Weickmann (Finanzen), Peter Lampatzer (Liegenschaften), Stefan Raab (1. Vorsitzender) und Rudi Hehrlein (Sportvorsitzender und kommissarischer Jugendleiter) ehrten bei der Mitgliederversammlung zusammen mit Bürgermeister Jürgen Götz für langjährige Mitgliedschaft vorne Edmund Eichelmann (55 Jahre), Heinrich Weißenberger (75 Jahre) und Michael Emmerling (25 Jahre). Weitere Mitglieder, die nicht anwesend sein konnten, sollen beim 90jährigen Festwochenende vom 8. bis 11. Juni 2018 geehrt werden.

Rücktritt des Großteils des  Vorstands im Herbst 2018

Was die Jusos bei der SPD vergeblich versucht haben, steht nun offenbar dem Sportverein Veitshöchheim bevor.  1. Vorsitzender Stefan Raab, der im achten Jahr die Geschicke des 650 Mitglieder zählenden Vereins lenkt, erklärte zum Abschluss der Versammlung, der Großteil der Vorstandsmitglieder würde im Herbst dieses Jahres in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ihre Ämter zur Verfügung stellen und den Weg frei machen für junge Leute, die den Verein neu aufstellen wollen. Mit einem Paukenschlag endete so für die 39 anwesenden Mitglieder unter dem Punkt Verschiedenes die Mitgliederversammlung des Sportvereins.

In seinem Jahres-Bericht hatte Raab in den Raum gestellt: "Wir Häuptlinge haben erfahren müssen, dass uns ein kalter Wind entgegenweht." Es gebe einige junge Mitglieder, die sich aufgemacht hätten, neue Impulse in den Verein zu bringen und einen Aufbruch starten wollen, was an und für sich durchaus positiv zu bewerten sei.

Junge - noch namenlose - Revolutionäre wollen SVV umkrempeln

"Diese jungen, dynamischen Mitglieder in den Reihen des SVV, die sich mit detaillierten Ausführungen Gedanken um die Zukunft des Vereins gemacht haben, die  bis ins Jahr 2028 gehen", so führte der Vereinsvorsitzende aus, seien schon heute gewappnet, die Nachfolge des aktuellen Vorstands anzutreten.
Unabhängig von der Amtszeit werde deshalb der Großteil der aktuellen Vorstandschaft im Herbst, wenn alle Festlichkeiten vorüber sind, eine außerordenliche Mitgliederversammlung einberufen und dort ihre Ämter zur Verfügung stellen, so der 1. Vorsitzende. Bis dorthin werde er und seine Vorstandskollegen alles für das Wohl des Vereins tun, d.h. die kompletten Festlichkeiten durchziehen. Wenn es gewünscht werde, so Raab, würde er nach den Neuwahlen den Jüngeren mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wer die "Revolutionäre" sind, darüber hüllte der Vorsitzende den Mantel des Schweigens. Es erfolgte auch keine diesbezügliche Nachfrage aus dem Kreis der Versammlung.

Werteverfall beklagt

Wie der 1. Vorsitzende in seinen einführenden Worten zu Beginn der Versammlung ausgeführt hatte, sei ihm aufgestoßen, dass es im Verein immer schwieriger werde, geeignete Jugendtrainer und Betreuer zu finden oder Ämter im Vorstand zu besetzen. Raab: "Teilweise werden ehrenamtlich im Verein Tätige, egal ob über soziale Netzwerke oder Whatsapp unterschwellig beschimpft, unter der Gürtellinie angegangen." Dies stufte er als großen Wertverlust ein.

Auch aus dem Mund von Rudi Hehrlein, der schon seit zwei Jahrzehnten dem Vorstand angehört, zunächst zuständig für die technische Verwaltung und seit 14 Jahren für den Sportbetrieb, klang am Ende seines Berichtes große Enttäuschung und schon Resignation. Er komme vom Fußball und bei ihm habe stets der Teamgedanke im Vordergrund gestanden. Doch in der heutigen Zeit von Whats-App und Facebook würden diese Werte mehr und mehr verloren gehen, stehe das eigene Ich im Vordergrund, gelange das "Wir" wie beim Weinfest immer mehr in den Hintergrund. Hehrlein: "Damit zurecht zu kommen, habe ich Probleme."

Vorbildliche Jugendarbeit unter erschwerten Bedingungen

Beklagt wurde, dass der Verein im Vorjahr so seinen liebgewordenen Jugendvorstand Harald Georg verloren habe, der sein Bestmöglichstes gab, aber laut Raab das Handtuch warf, da er das ganze Drumherum nicht mehr geschafft habe. Dadurch sei in der Vorstandschaft ein großes Loch entstanden, das ab November vordergründig durch Hehrlein abgedeckt werden musste.

Wie der Sportvorsitzende dazu ausführte, hatten sich Daniel Röhm und Marco Amrehn bereit erklärt, das Amt des Jugendleiters ab Januar 2018 kommissarisch zu übernehmen, da Christian Horacek erst im Juli 2018 die Jugendleitung übernehmen könne. Nach zwei Besprechungen in der Vorstandschaft hätten dann aber beide Aspiranten davon wieder Abstand genommen.

Hehrlein sprach deshalb von einem schwierigen Zustand für die verbleibenden Vorstandsmitglieder, jetzt wie bereits die letzten zwei Monate des Vorjahres ohne Jugendleitung da zu stehen. Ein jeder komme so an seine Grenzen. Schließlich gelte es, das Training und den Spielbetrieb von zwölf Jugendmannschaften zu organisieren (bei den Jungen U7, 2 x U9, 2 x U11, 2 x U13, U15, U19 und bei den Mädchen U11, U13 und U17). Ab der U 13 besteht seit Sommer 2017 eine laut Hehrlein gut funktionierende Spielgemeinschaft mit dem SV Oberdürrbach und für die U 19 II zusätzlich mit dem TSV Güntersleben.

Der SVV habe in der Dreifachsporthalle elf Jugendhallenturniere, die Bezirksmeisterschaft der Mädchen und ein dreitägiges Feriencamp ausgerichtet und dafür viel Lob eingeheimst.  Mit der Fußballschule Mainfranken bestehe eine enge Kooperation, die Fördertrainings durchführe. Die Nachfrage im Jugendbereich sei groß, so Hehrlein. Aber leider sei es problematisch, genügend Trainer zu bekommen. Hier mangele es gravierend, brauche der SVV dringend Hilfe brauche.

Dies verdeutliche, so sagte Bürgermeister Jürgen Götz in seinem  Grußwort, welch vorbildliche Jugendarbeit der SVV leiste, auch wenn aktuell die Stelle des Vorstandsmitglieds Jugendleitung nicht besetzt sei. Das Ortsoberhaupt zollte allen Ehrenamtlichen Respekt, die sich einbringen und den SVV-Betrieb auch unter erschwerten Bedingungen am Laufen halten. Er sicherte dem SVV auch weiterhin die Unterstützung der Gemeinde auch bei der Pflege seiner Sportanlagen zu.

Die erste Herrenmannschaft spielt nach dem Bericht des Sportvorsitzenden nach dem Abstieg im Vorjahr in der Kreisklasse Würzburg (z.Zt. 5. Platz), die Zweite in der B-Klasse (z.Zt. 6. Platz). Die erste Damen-Mannschaft stoße in der Landesliga auf einem Abstiegsplatz liegend an ihre Grenzen. Hehrlein ist jedoch guter Hoffnung, dass sie noch die Kurve kriegt, ebenso sei auch bei der Ersten Herrenmannschaft noch das Ziel "Wiederaufstieg" in Reichweite. Die zweite Damenmannschaft belege in der Kreisliga z.Zt. den 4. Platz. Wegen Spielerinnen-Mangels stehe jedoch ein Rückzug aus dem Spielbetrieb im Raum.

Erfolglose Wahl des Schriftführers

Bereits aktuell vakant sind neben den Ämtern der Jugendleitung und des Kassiers auch das des Schriftführers, nachdem Martin Issing sich nicht mehr der Wahl stellte und die Suche nach einem Nachfolger ergebnislos verlief. Issing erklärte jedoch, bis zum Herbst kommissarisch weiter tätig zu sein. 

Drei Highlights im 90jährigen Jubiläumsjahr 2018

Issing sicherte so auch zu, federführend auch das 90jährige Jubiläumsfest vom 8. bis 11. Juni 2018 auf dem Sportgelände mit zahlreichen Spielen, Festbetrieb, Ehrungen, Livebands, Schafkopfabend, Festgottesdienst und Schlachtschüsselessen zu organisieren. Weitere Highlights sind im Jubiläumsjahr  am 14. Juli die von der neuen SVV-Abteilung Maintal-Ultratrail von Thomas Gumpert ausgerichtete DUV Deutsche Meisterschaft Ultratrail 2018 sowie vom 3. bis. 6. August 2018 das WIR-Weinfest im Hofgarten. 

Finanziell steht SVV gut da

Neben Raab hatte auch Finanzvorsitzender Dominik Weickmann am Ende seines Finanzberichtes erklärt, heuer werde sein letztes Jahr in diesem Amt sein. Es waren nur zwei Zahlen, die Weickmann nannte, nämlich die deutlich auf unter 100.000 Euro gesenkten Schulden und ein stattlicher Betrag auf der "hohen Kante", der SVV somit gut dastehe, obwohl die Mietwohnung im Sportheim saniert werde, ein Bus für die Damenmannschaft erworben sowie ein 24.000 Euro teurer Rasenmäher beschafft werde, den die Gemeinde mit 7.000 Euro bezuschusst.

Der beim TOP Wahlen einzig wiedergewählte Vorsitzende für Liegenschaften Peter Lampatzer erläuterte die Pflegemaßnahmen wie mehrfache Düngungen und Vertikutieren der Sportplätze, die Sanierung der Mietwohnung, zahlreiche Reparaturmaßnahmen und die Arbeitseinsätze wie Auf- und Abbau beim Weinfest und beim Ultra-Trail oder dem Knüpfen von Tornetzen.  Sein Dank galt allen Helfern, besonders den beiden Platzwart-Kollegen Frank und Niklas Winter, der Hüttencrew, dem Elektriker Jürgen Metzger sowie dem Bauhof der Gemeinde für die Beratung und die Bereitstellung von Gerätschaften.

Abteilung Eltern-Kind-Turnen vor Aktivierung im Oktober

Unter Verschiedenes verlas Issing einen Antrag von Armin Bekurts, der die Abteilung "Kinderturnen bzw. Eltern-Kind-Turnen" ab 1. Oktober wieder aktivieren möchte, die Versammlung möge einen Beitrag für Kinder bis sechs Jahre von 60 Euro, 25 Euro Aufnahmegebühr und einen Abteilungsbeitrag von 25 Euro jährlich beschließen. Da der Antrag nicht auf der Tagesordnung stand, sah die Versammlung von einer Beschlussfassung ab.

Andreas Schmitt regte an, zu überlegen, einen 400 Euro-Job für ein Geschäftszimmer zu festen Zeiten installieren, um so stark belasteten Ehrenamtlichen viel Arbeit abnehmen zu können.

Kommentiere diesen Post