AOK fördert Ernährungsbildung in der Veitshöchheimer Mittelschule
Schnippeln, abschmecken und experimentieren: Die fünften bis achten Klassen der Veitshöchheimer Mittelschule (im Bild eine sechste Klasse) können in den nächsten Wochen entdecken, wie lecker eine gesunde Ernährung sein kann. Zum Start überreichte Diätassistentin Ulrike Jacques (links) von der AOK in Würzburg an Schullleiter Otto Eisner (hinten) und die Fachlehrerin Claudia Miggenrieder (2.v.l.) die Bildungsmaterialien und eine Kochbox mit Utensilien rund ums Kochen und Essen.
Zwei innovative Unterrichtskonzepte des an der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingerichteten Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) ermöglichen nun neue Impulse für die Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Mittelschule.
"Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der AOK, können wir doch so den Schülern der fünften und sechsten Klassen mit dem Unterrichtsmodul "SchmExperten" im Fach WG (Werken und Gestalten) und der siebten und achten Klassen mit dem Modul "Lernküche" im Fach "Soziales" tolle praktische Inhalte vermitteln.
Schmecken, Experte werden und Experimentieren - aus diesen Wörter setzt sich der Begriff SchmExperten zusammen. Und genau das lernen die Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf und sechs jetzt im Unterrricht.
Das Kunstwort "SchmExperten" macht deutlich, worum es geht: Die Schülerinnen und Schüler bilden ihren Geschmack, indem sie Neues ausprobieren.
SchmExperten ist für sieben Doppelstunden angelegt. Kernstück der Unterrichtsreihe ist die Zubereitung kleiner kalter Gerichte. Von saftigen Power-Sandwiches, leckerem Fingerfeod mit Dip über Prima-Pasta-Salate bis hin zu Fruit-Dreams mit frischen Früchten bereiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig einfache, schmackhafte und variierbare Gerichte zu, um so zu Experten für gesundheitsförderliches Essen und Trinken zu werden.
Ulrique Jacques: "Die Schüler lernen, dass ausgewogene Speisen sehr vielseitig gestaltet und auf individuelle Essgewohnheiten abgestimmt werden können. Sie entdecken verschiedene Geschacksrichtungen und sehen, welche Auswirkungen einzelne Zutaten auf das Gesamtergebnis haben."
Von diesem praktischen Ansatz ausgehend, werden weitere Aspekte rund um das Thema Essen und Trinken thematisiert, wie ausgewogene Ernährung, Lebensmitteleinkauf, Lebensmittelhygiene, Esskultur und persönliche Essgewohnheiten.
Kreativität erwünscht
An fünf ausgewählten Rezepten für die kalte Küche lernen die SchmExperten exemplarisch die Grundlagen der küchentechnischen Zubereitung von Lebensmitteln. Diese kleinen Gerichte dürfen sie kreativ variieren. So werden aus Gemüsesticks mit Dips mit etwas Fantasie gefüllte Paprikaschiffchen oder Gemüsespieße und vieles mehr. Denn Kreativität und Fantasie setzen eigenständiges Denken in Gang und fördern die Motivation und Begeisterung für gesundheitsbewusstes Essen und Trinken.
Die Themen orientieren sich an der aid-Ernährungspyramide, nach der die SchmExperten die ernährungsphysiologische Qualität der Speisen und Mahlzeiten bewerten.
Das Modul "SchmExperten" ist eine Weiterentwicklung des aid-Ernährungsführerscheins für die Grundschule, den vor kurzem die Klasse 3 b erwarb (siehe nachstehender Link).
Die Lehrküche wird zur Lernküche
Mehr als Kochen - mit diesem Anspruch starten die SchmExperten in eine neue Unterrichtsreihe, denn sie lernen nicht nur warme Gerichte zuzubereiten.
Das Unterrichtskonzept fördert vielmehr selbstständiges Arbeiten und den Erwerb von Alltagskompetenzen.
So wird aus der wohlbekannten Lehrküche eine Lernküche. Ziel ist, dass die Jugendlichen im Alltag eine Lebensmittelauswahl treffen können, die gesundheits- und bedürfnisorientiert ist.
So können sie Lebensmittel und Küchengeräte erforschen, ihre Sinne schulen, selbstständig warme Speisen zubereiten und Rezepte kreativ variieren.
Neben bekannten didaktischen Elementen bietet es viele neue Methoden und Materialien, wie zum Beispiel die Küchenkartei. Die bedeutendste Erweiterung liegt aber darin, dass die Schülerinnen und Schüler nun warme Gerichte in der Lehrküche zubereiten. Die Speisenzubereitung wird mit weiteren, bildungsrelevanten Themen und Inhalten zur Ernährungs- und Verbraucherbildung verknüpft.
Durch die Auswahl verschiedener Unterrichtsmethoden fällt den Jugendlichen das Lernen leicht: Die Küchenkartei kann von den Schülerinnen und Schülern als Selbstlernprogramm während der Unterrichtsreihe eingesetzt werden. Sie enthält wesentliche Informationen und Anleitungen für die Arbeit in der Küche.
Mithilfe von Küchen-Experimenten erkunden die Schülerinnen und Schüler die verschiedensten Arbeitsgeräte und Küchenkniffe.
Über Sinn-Experimente wiederum werden sie zu Forschern und erkunden die Vielfalt einzelner Lebensmittel.
Das bringt nicht nur so manchen Aha-Effekt, sondern fördert auch die Übertragung des Gelernten auf ihren Alltag und trägt zur Geschmacksbildung bei.