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Lebendige Partnerschaft mit Greve in Chianti - 47 Veitshöchheimer zum 20jährigen Bestehen von italienischer Gastfreundschaft überwältigt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die Veitshöchheimer Reisegruppe vor der Kirche in Greve in Chianti

Die Veitshöchheimer Reisegruppe vor der Kirche in Greve in Chianti

Greve in Chianti
Greve in Chianti

Ereignisreiche Veitshöchheimer Bürgerreise nach Greve in Chianti anlässlich des 20jährigen Bestehens der Partnerschaft mit der toskanischen Stadt

Eine Gruppe von 47 Personen machte sich am frühen Morgen des 14. Oktober 2015 auf den Weg in die toskanische Partnergemeinde. Überpünktlich angekommen, wurden die Reiseteilnehmer von einer Reihe Grevegiani begrüßt und konnten in den zentral gelegenen Hotels einchecken. Die privat Untergebrachten fuhren gleich zu ihren Gastgebern und der Rest der Gruppe traf sich zum gemeinsamen Abendessen.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Florenz. Rechtzeitig hatte der nächtliche Regen aufgehört, so dass jeder nach Lust und Laune die toskanische Kunstmetropole erkunden konnte. Ob es nun die Uffizien waren, oder die zahlreichen anderen architektonischen Juwelen und weltbekannten Kunstwerke, nicht zu vergessen die neu gestaltete Markthalle, keiner war in seinen individuellen Wünschen eingeschränkt. Zum Abschluss hielt der Bus noch einmal auf der Piazzale Michelangelo, um einen letzten Blick auf die schon abendliche Stadt zu ermöglichen. Im Hotel Giovanni da Verrazzano traf man sich dann zum typischen toskanischen Menü.

Der Freitag wartete dann mit einem zweigeteilten Programm auf. Der größere Teil der Teilnehmer hatte die Möglichkeit, mit kleinen Bussen nach Montefioralle, der historischen Kernzelle Greves, zu fahren, eine kleine Gruppe fuhr mit dem Bürgermeister zu einem Treffen mit Baron von Weidinger zum Castello Sezzate. Der Österreicher lebt einen Teil des Jahres auf diesem alle beeindruckenden Schloss und ist ein großzügiger Förderer des örtlichen Kulturgeschehens. Anwesend war auch David Hummel, ein Ex-Würzburger, der als Leiter des Salzburger Mozarteums bereits intensive Kontakte zu der Musikschule Greve in Chianti hat und schon länger den Wunsch geäußert hatte, auch die Veitshöchheimer Sing- und Musikschule an dieser Partnerschaft zu beteiligen. Auf das jetzt besprochene gemeinsame Projekt kann man gespannt sein!

Das nächste Highlight war ohne Zweifel der Besuch des Castello di Verrazzano! Der Stammsitz dieser Familie, deren berühmter Sohn Giovanni als Seefahrer am 17.4.1524 die New Yorker Hudson-Bay entdeckt hatte, ist heute das Vorzeigeweingut des Chiantigebietes. Ein sehr humorvoller deutschsprachiger Mitarbeiter des Weingutes zeigte den Garten und die Weinkeller, ehe es dann zur Weinprobe mit großem Mittagessen ging. Die Stunden vergingen und es war Nachmittag, als der Bus wieder bergab fuhr.

Im  Castello di Verrazzano: Hier trocknen schon die Trauben für den Vinsanto  - Ein spontanes Klavierkonzert von Dorothea Völker nach dem Mittagessen im Castello Im  Castello di Verrazzano: Hier trocknen schon die Trauben für den Vinsanto  - Ein spontanes Klavierkonzert von Dorothea Völker nach dem Mittagessen im Castello

Im Castello di Verrazzano: Hier trocknen schon die Trauben für den Vinsanto - Ein spontanes Klavierkonzert von Dorothea Völker nach dem Mittagessen im Castello

Der Kirche von Greve in Chianti und der neu erbauten Gemeindebibliothek wurde dann noch ein Besuch abgestattet.

Am Abend war kein gemeinsames Programm vorgesehen, so dass eine kleine Gruppe auf Einladung von Enzo Anichini, dem Leiter der Filarmonica „G. Verdi“ nach Panzano fahren und dann auch noch an einer Probe der Banda teilnehmen konnte.

Bei der Probe der Filarmonia "G.Verdi" in Panzano spielte auch Bürgermeister Jürgen Götz auf seinem Saxophon mit

Bei der Probe der Filarmonia "G.Verdi" in Panzano spielte auch Bürgermeister Jürgen Götz auf seinem Saxophon mit

Das Rathaus und im Sitzungssaal von Greve in ChiantiDas Rathaus und im Sitzungssaal von Greve in Chianti

Das Rathaus und im Sitzungssaal von Greve in Chianti

Die Bürgermeister Paolo Sattoni und Jürgen Götz
Die Bürgermeister Paolo Sattoni und Jürgen Götz

Der offizielle Teil des Besuchs führte die Gruppe am Samstagvormittag in den Sitzungssaal des Rathauses. Vorher wurde im Treppenhaus noch das bereits im letzten Jahr beim Besuch der Italiener übergebene Steinrelief enthüllt – es hängt jetzt so zentral, dass jeder Besucher des Rathauses daran vorbeigeht und einen Blick darauf hat. In ihren Reden lobten beide Bürgermeister die Entwicklung der Partnerschaft in den letzten 20 Jahren und betonten ihren Willen, diese auch weiterhin mit Leben zu erfüllen.

Auch der "Gründungsbürgermeister" Paolo Saturnini freut sich über die Chronik
Auch der "Gründungsbürgermeister" Paolo Saturnini freut sich über die Chronik

Beim anschließenden Gespräch im kleinen Kreis wurde es dann konkreter: Bereits terminiert sind der Besuch und der Gegenbesuch der beiden Klassen der Scuola Media und der Veitshöchheimer Mittelschule.

Das Salzburger Mozarteum wird im nächsten Jahr eine Tournee machen, die in Würzburg und in Veitshöchheim in Konzerten ihren Höhepunkt finden soll, bei denen auch Musiker unserer Sing- und Musikschule beteiligt sein werden.

Positiv wurde auch der Vorschlag aufgenommen, dass beim nächsten Hofgarten-Weinfest im Juli die Banda aus Panzano kommen und dort ein Konzert geben soll.

Führung in der Ölmühle Frantoio Pruneti in San Polo - das erste Olivenöl der SaisonFührung in der Ölmühle Frantoio Pruneti in San Polo - das erste Olivenöl der Saison

Führung in der Ölmühle Frantoio Pruneti in San Polo - das erste Olivenöl der Saison

Ein Besuch im „Frantoio Pruneti“, einer bedeutenden Ölmühle in San Polo, war perfekt terminiert, denn gerade hatte man mit der Pressung der Oliven begonnen. So konnten gleich alle notwendigen Arbeitsgänge beobachtet werden. Es gab viele Informationen rund ums Olivenöl und die für manche schockierende Erkenntnis, dass der Ölkauf reine Vertrauenssache ist, weil die Einhaltung der Vorschriften nicht kontrolliert wird. Beim gemeinsamen kleinen Mittagessen gab es auch verschiedene Öle der letztjährigen Ernte zu verkosten.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde dann noch dem Ortsteil Panzano ein Besuch abgestattet. Die Ursprünglichkeit des Ortes und die exponierte Lage mit dem weiten Blick in die toskanische Landschaft begeisterten.

Zum Abschiedsabend im Saal des Weinguts Uzzano waren dann etliche Bürger der Partnergemeinde gekommen, um alte Bekannte zu treffen, und es gab viele angeregte Gespräche. Beide Bürgermeister gaben ihrer Zufriedenheit über den Verlauf der zurückliegenden Tage Ausdruck und bedankten sich bei den Organisatorinnen des Treffens. Nachdem reichlich Geschenke ausgetauscht worden waren, sorgte Bürgermeister Jürgen Götz auf einem eigens herbei geschafften Saxophon für den musikalischen Abschluss.

Beeindruckt von der Herzlichkeit des Empfanges und der großen Gastfreundschaft machte sich die Gruppe am frühen Sonntagmorgen wieder auf den Rückweg und kam mit vielen neuen Eindrücken abends wieder in Veitshöchheim an.

Partnerschaftsbeauftragte Ilse Feser noch länger in der Partnerstadt aktiv

Im Anschluss an die Veranstaltung nutzte die Partnerschaftsbeauftragte Ilse Feser die passende Gelegenheit, die Waren für die Teilnahme an der Altort-Weihnacht am 3. Advent zu besorgen. Auch einige Gespräche konnten in den Tagen nach dem Jubiläumstreffen geführt werden:

Lebendige Partnerschaft mit Greve in Chianti - 47 Veitshöchheimer zum  20jährigen Bestehen von italienischer Gastfreundschaft überwältigt

Beim Termin in der Scuola Media besprach sie mit der Schulleiterin und der verantwortlichen Klassenlehrerin Cristina Turchi weitere Einzelheiten des im nächsten Jahr geplanten Schulaustauschs und übrgab als Geschenk für die Schule den Leinwanddruck eines Hofgartenmotivs.

Pieve di San Cresci - Zentraler Raum des Künstlertreffs Macina di San Cresci - Inhaberin Demetria Verduci  - Künstler Alfredo FuturoPieve di San Cresci - Zentraler Raum des Künstlertreffs Macina di San Cresci - Inhaberin Demetria Verduci  - Künstler Alfredo Futuro
Pieve di San Cresci - Zentraler Raum des Künstlertreffs Macina di San Cresci - Inhaberin Demetria Verduci  - Künstler Alfredo FuturoPieve di San Cresci - Zentraler Raum des Künstlertreffs Macina di San Cresci - Inhaberin Demetria Verduci  - Künstler Alfredo Futuro

Pieve di San Cresci - Zentraler Raum des Künstlertreffs Macina di San Cresci - Inhaberin Demetria Verduci - Künstler Alfredo Futuro

Durch Hiltrud Müller-Allaria, die seit Beginn der Partnerschaft die vertraute Ansprechpartnerin ist, kam ein Kontakt zur „Macina di San Cresci“ zustande. Hier hat ein italienisches Künstlerehepaar eine alte Kirche und eine frühere Ölmühle saniert und in einen Künstlertreffpunkt verwandelt. Es gibt nicht nur Workshops, sondern auch zwei Apartments für „Artists in Residence“, in denen Künstler für eine bestimmte Zeit wohnen und arbeiten können. Schnell kam man überein, eine Zusammenarbeit ins Auge zu fassen, evtl. auch noch mit Künstlern aus anderen Partnergemeinden.

Ilse Feser: "Als Ergebnis dieser ereignisreichen Tage kann man durchaus sehen, dass die Partnerschaft auch weiterhin so lebendig bleiben wird, zumal beide Bürgermeister voll dahinter stehen und das große Interesse beider bei allen Gesprächen deutlich wurde."

Text und Fotos: Ilse Feser

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