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Die gebürtigen Berliner Kurt und Sigrid Schindler feiern heute Diamantene Hochzeit - seit 1979 in Veitshöchheim wohnhaft

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Seit 60 Jahren verheiratet sind der 84jährige Kurt Schindler und seine 83jährige Frau Sigrid. Zum Fest der Diamantenen Hochzeit kam heute  Veitshöchheims 2. Bürgermeister Elmar Knorz in die Raiffeisenstraße, um dem Jubelpaar mit einem Präsentkorb zu gratulieren.

"Als wir am 21. August 1963 heirateten, haben wir damals die richtige Entscheidung fürs Leben getroffen und das Glück miteinander gefunden," sagen beide unisono an ihrem Jubeltag. Beide wurden in Berlin inmitten des zweiten Weltkrieges geboren, doch das erste Mal gesehen haben sie sich an Pfingsten 1962 beim Waldfest in Frankfurt-Niederrad gegenüber dem Eintrachtstation. Danach ging alles sehr schnell. Zur Verlobung fuhren sie mit dem alten VW Käfer für zwei Wochen nach Wien und ein Jahr später führte ihre Hochzeitsreise mit Zelt vom Gardasee über Pisa bis zur Insel Elba, für sie damals das Paradies auf Erden.

Das Reisen stand auch weiterhin bei ihnen hoch im Kurs, bedeutete für sie eine aufregende und zugleich schöne Zeit, an die sie sehr gerne zurückdenken.  Mit ihren Kindern Stefan (1965), Frank (1967) und Kristina (1975) war so der Klopeinersee südöstlich von Klagenfurt ihr Urlaubsziel. Mit dem Bau eines Wochenendhauses in Leinach im Jahr 1972 wurde es dann etwas ruhiger. Highlights waren für sie dann später 1994 eine Busreise zum Nordkap, 1995 die Rundreise durch Italien zum Ätna und nach Messina, 2000 die Flugreise in die dominikanische  Republik und 2004 eine Kreuzfahrt im Mittelmeer. Zwischendurch hatten sie 1998 ihr Wochenendhaus wieder verkauft und sich dann ein Wohnmobil angeschafft, mit dem sie schließlich fünf Wochen im Jahr mit ihrem Hund Felix durch ganz Europa unterwegs waren, mitunter auch abenteuerlich durch touristisch noch nicht so erschlossene Länder in Osteuropa.

Von den Erzählungen ihrer Eltern besonders in ihrer Erinnerung haften blieben ihre Kinderjahre, die sie in Berlin inmitten des Krieges ähnlich wie derzeit die Ukrainer mit ständigen Fliegeralarm und Bunker Aufenthalten erlebt hätten. Kurts Mutter stammte aus Leinach, die als Haushälterin nach Berlin gegangen war und dort seinen Vater, einen Postbeamten, ehelichte. Während sein Vater im Krieg war, wurde ihre Wohnung im 4. Stock durch eine Bombe im Juni 1943 komplett zerstört, hatten sie nur noch im Keller gelagerte Sachen. Während der Vater noch 1946 in Gefangenschaft war, zog Kurt mit seiner Mutter zur Oma nach Leinach.  Kurt: "Wir hatten wenig zu essen, sodass meiner Mutter nichts anderes übrig blieb, als für einen Sack Kartoffeln unseren lieben Wachhund eintauschen." Kurts Familie zog dann 1949 nach Würzburg in die Zellerau. Er erlernte hier zunächst den Beruf eines Automechanikers, ging dann 1960 zur Bundeswehr und zog dann 1961 nach Frankfurt um, eine Stelle als Außendienstler bei Langnese antretend, wo er, wie oben beschrieben, an Pfingsten 1962 seine Sigrid kennenlernte.

Sigrid emigrierte mit ihren Eltern nach dem Krieg von Berlin nach Bad Nauheim, wo sie 1960 in der Kinderklinik der Uniklinik Frankfurt eine Anstellung und später in der Krankenhausverwaltung einen Job fand, bis sie 1965 ihren ersten Sohn gebar.

1968 erfolgte der Umzug nach Würzburg-Lengfeld und in Veitshöchheim wohnt das Ehepaar nun schon seit 1979, zunächst zehn Jahre in der Thüngersheimer Straße, dann 22 Jahre in der Friedhofstraße und seit 2006 in der Raiffeisenstraße in einer früheren Betriebswohnung.

Im Außendienst war Kurt als Bezirksvertreter von Langnese bis zu seiner Verrentung tätig, während seine Frau nach 26 Jahren als Hausfrau dann nochmals ab 1991 zehn Jahre lang einer Berufstätigkeit als Verkäuferin bei der Firma Schum, später Deppisch, nachging.

Auch im hohen Alter sind die Eheleute noch sehr rüstig, wollen heuer noch eine Flusskreuzfahrt antreten, sind Mitglied bei den NaturFreunden und bei Kolping. Beide halten sich beim Seniorensport der Turngemeinde fit, Sigrid daneben schon seit 20 Jahren als Mitglied einer privaten Veitshöchheimer Walking-Frauengruppe. Die 83jährige läuft daneben allein noch jeden Tag, hat so 2018 beim 28. Würzburger Residenzlauf in der Altersgruppe über 75 den Siegerpokal (im Bild) erlaufen.

Zu sehen ist auf dem Foto im Hintergrund auch eine Marienfigur, die ihre Tochter Christine, die noch im alten Jahrhundert eine Ausbildung als Holzbildhauerin in der Rhön gemacht hatte, ihnen zur Goldenen Hochzeit vor zehn Jahren geschnitzt hat.

Für die Diamantene Hochzeit wünschten dem Paar neben ihren drei Kindern auch ihre fünf Enkel noch viele schöne gemeinsame Jahre in bester Gesundheit.

 

Karriere gemacht hat ihr Sohn Stefan, Geschäftsführer der Schindler Technik AG, Servicepartner in allen relevanten IT-Infrastrukturbereichen, mit Hauptsitz in Berlin und einer Niederlassung in Waldbüttelbrunn.
oldenen

 

 

Farbfotos: Dieter Gürz

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