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Urveitshöchheimer "Tiger" Kurt Scheuring stiftete im Vorgriff auf seinen 90. Geburtstag einen Spitzahorn an markanter Stelle

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 

Am Tag nach den Osterfeiertagen ging für den Urveitshöchheimer Kurt Scheuring ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Für 270 Euro spendete er der Gemeinde einen Spitzahorn, den heute morgen  der Gemeindegärtner Ralf Emmerling auf der großen Wiese vor dem Südaufgang der Mainfrankensäle bei strahlend blauem Himmel pflanzte. Bürgermeister Jürgen Götz war zusammen mit seinem Bauhofleiter Rudi Köhler gekommen,  um letzte Hand mit anzulegen und dem Spender den herzlichen Dank der Gemeinde auszusprechen.

"Ich habe den Baum jetzt im Frühjahr pflanzen lassen, damit er bis zum Sommer an meinem 90. Geburtstag im August gut anwächst," sagte der Spender und begoß ihn dazu mit seinem Lieblingswein, einem Silvaner.

Mit der Baumspende an so markanter Stelle im Ort, so Kurt Scheuring,  verfolge er auch den Zweck, dass man sich durch das auf einem Naturstein installierte Namensschild auch noch nach seinem Ableben an ihn als Stifter des Spitzahorns erinnert, der eine stattliche Höhe von 20 bis 30 Meter mit einer bis zu 20 Meter breiten ausladenden dichten Krone erreicht. Als junger Baum wächst er bis zu 60 Zentimeter pro Jahr.

Der noch sehr rüstige Senior, der sich in seinem Haus im Meeviertel noch selbst versorgt und täglich seinen Rundgang durch den Altort bis zum Rewe-Markt macht, um sich fit zu halten und auch jede Gelegenheit zu nutzen, um ein Pläuschchen mit Bekannten zu machen, hat in seinem Leben viel erlebt und für die Gemeinde bewegt.

Der "Meegäßler" stammt aus einer der ältesten Familien des Ortes, ist wie schon sein Ur-Ur-Großvater Stefan (1800 - 1874) auch unter dem Spitznamen "Tiger" bekannt. Der Heizungsbaumeister hatte 1972 von seinem Vater Richard den Installations-Betrieb übernommen, nachdem er zuvor schon Teilhaber war.

Bis er sich 1997 zur Ruhe setzte und sein Heizungs- und Installationsgeschäft seinem Sohn Siegbert übergab, hatte er nur wenig Zeit für die Allgemeinheit aktiv zu sein. Gleichwohl war die gesellige Frohnatur bei fast jedem der 40 Vereine im Ort Mitglied, zeigte sich als Sponsor stets großzügig. Seit seinem 18. Lebensjahr ist so Scheuring nun schon treues Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, seit 63 Jahren beim Sportverein und seit 59 Jahren beim Anglerverein. Bei beiden Vereinen brachte er sich bei Umbauten und beim Anlegen des Vereinsgeländes ein. 1966 war er Gründungsmitglied des VCC und viele Jahre Sponsor und im Elferrat aktiv. Der Weinliebhaber kann von sich sagen, am längsten im Ort, nämlich vom 14. bis zu seinem 71. Lebensjahr im Fasching als Veitshöchheimer Ober-Schlappsau unterwegs gewesen zu sein. Bei all diesen Vereinen ist er Ehrenmitglied.

Seine große Beliebtheit im Ort  wurde  2002 honoriert, als er im Alter von 69 Jahren erstmals für den Gemeinderat kandidierte und auf der SPD-Liste von Platz 21 auf Platz 8 vorgewählt wurde,  ebenso 2008 von Platz 23 auf Platz 5.  Bis er sich im August 2011 aus der aktiven Gemeindepolitik zurückzog, brachte er neun Jahre lang seinen bautechnischen Sachverstand vor allem im wichtigen Hauptausschuss und auch im Abwasserzweckverband ein. Er war auch gemeindlicher Vertreter in der damaligen Arbeitsgemeinschaft der segensreichen Sozialstation.

Seit der Urveitshöchheimer Rentner ist, investierte er uneigennützig einen Großteil seiner Zeit in die Seniorenarbeit. So wirkte er sehr aktiv im Arbeitskreis für Senioren (AKS), war Sprecher des örtlichen Seniorenbeirates und gehörte lange Zeit zu den Kreis von Fahrern, die einmal wöchentlich mit dem Gemeindebus ältere Veitshöchheimer kostenlos zum Einkaufen fahren.

Fast täglich kam er als Rentner bis vor wenigen Jahren in das 94 Plätze zählende Alten- und Pflegeheim der Caritas, um Senioren auszuführen,  mit ihnen zu reden oder auch finanzielle Unterstützung zu leisten. Dort gehörte er ab 2001 ehrenamtlich als Vorsitzender dem Heimbeirat an. Als Zeichen der dankbaren Anerkennung für langjährige Mitsorge und Mitarbeit in den Anliegen der Caritas wurde ihm 2013 das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Gold verliehen. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die der Caritasverband zu vergeben hat.

Fotos Dieter Gürz

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