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Bürgermeister übergab Schlüssel für zweigruppigen Kita-Neubau zur Inbetriebnahme durch den Kuratiekindergarten Hl. Dreifaltigkeit

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Nach dem Spatenstich Anfang Oktober 2022 konnte nun fristgerecht im ersten Quartal 2024 der zweigeschossige Kita- Neubau der Gemeinde Veitshöchheim bis auf die Außenanlagen fertiggestellt werden.  

Was an der Außenfassade im Westen und Norden noch fehlt, sind die vorgesetzten farbigen Alu-Lamellen vor den Gruppen- und Nebenräumen (links Animation Architekt Messerschmitt links), die einen sommerlichen Wärmeschutz ermöglichen und im Zuge der Errichtung der Außenanlage über beide Geschosse hoch montiert werden. Der Gag sind hier die dann in die Lamellen integrierten beiden Vogelhäuschen, in denen die Kinder nach außen ins Maintal blicken können.

Während die Krippengruppe mit zwölf Plätzen im Erdgeschoss bereits zum 1. März 2024 in Betrieb geht, ist dies für die Kindergartengruppe mit 25 Plätzen im Obergeschoss erst zu Beginn des neuen Kindergartenjahres im September 2024 vorgesehen. Bis dahin können nach hier nacheinander die drei Regel-Gruppen und die Kinderkrippe des bestehenden Kuratiekindergartens ausweichen, während dessen in deren Räumen der Bodenbelag erneuert wird (siehe nachstehender Link auf Bericht vom 16.1.2024).

Nach der Fertigstellung der Außenanlagen (siehe nachstehender Link auf Bericht vom 8.2.2024) soll im Herbst ein separates Fest durch den Kindergarten Hl. Dreifaltigkeit inklusive Weihe des Neubaus und der Außenanlagen durch Pfarrer Christian Nowak stattfinden.

Nicht nur die Außenfassade des Neubaus ist nach Fertigstellung mit Holzverkleidungen und farbigen Alu-Lamellen ein Hingucker. Beim Betreten wird sogleich auch das besondere innenarchitektonische Design des Neubaus mit viel Holz, intelligenter LED-Beleuchtung und bis zum Boden gehenden Panoramafenstern bereits beim Treppenaufgang mit integriertem Vogelhäuschen im Geländer sichtbar. So finden sich die vier Farben der Alu-Lamellen innen an den Stäben des Treppengeländers und auch bei den Möbeln, Wänden sowie beim Boden immer wieder aufeinander abgestimmt. Holz findet sich an den Außenfassaden, Decken, Wänden und auch an den Fensterinnenseiten, während die Fenster-Außenseiten zur Minimierung des Unterhaltungsaufwands in Alu hergestellt sind.

Vor Inbetriebnahme der zwölf Plätze der Kinderkrippe am 1. März 2024 konnten nun vor der Hauptausschuss-Sitzung am Dienstag, 21. Februar 2024 alle Gemeinderatsmitglieder, die der Einladung von Bürgermeister Jürgen Götz gefolgt waren, den 1,9 Millionen Euro teuren Neubau in Augenschein nehmen v.l.n.r. Jan Speth (Hochbau Gemeinde), Tobias Kozlik (Fachplaner), Tina Hochrein (Architekturbüro Messerschmitt+Gessner+Otto), Juliane Strifler (Hochbau Gemeinde), Anja Lampatzer (Gemeinderätin und Schriftführerin Trägerverein), Steffen Mucha (3. Bürgermeister und zugleich 2. Vorsitzender Trägerverein), Petra Doßler (Gemeinderätin), Thomas Steinbach (Kassier Trägerverein), Petra Langer (Kita-Leiterin), Claudia Perschen (stv. Kita-Leiterin), 1. Bürgermeister Jürgen Götz, Johannes Messerschmitt (Architekt), die Gemeinderatsmitglieder Christina Feiler, Bernhard von der Goltz, Beate Hofstetter, Marlene Goßmann, Geschäftsleitender Beamter Sebastian Öhrlein und die Gemeinderatsmitglieder Oswald Bamberger und Andrea Knorz.

Der Bürgermeister übergibt im Bild symbolisch den Schlüssel an die Kitaleitung, rechts Architekt Johannes Messerschmitt, der die Ratsmitglieder durch den Neubau führte und ihnen im Detail das lichtdurchflutete, großzügige, modern gestyltes, wandelbares und behindertengerechtes Kita-Gebäude vorstellte.

Wie der Architekt berichtete, konnte ein Bauverzug von etwa acht Wochen aufgrund von Mängeln am Estrich im OG (wurde zu hoch eingebaut, Türen gingen nicht mehr auf) durch die anderen Gewerke wieder kompensiert werden. Eine Nachbesserung war nicht möglich, daher musste der Estrich inkl. Fußbodenheizung im OG nochmal komplett abgebrochen und neu verlegt werden. Weitere größere Verzögerungen gab es nicht.

Die Baukostenberechnung von Ende 2021 belief sich auf knapp 1,9 Mio. Euro. Trotz Energiekrise und wachsender Baukosten konnte diese Summe mit 1,75 Millionen Euro unterschritten werden. Hinzukommen  hier allerdings noch die Kosten für die Außenanlage, die vom Architekten auf 241.000 Euro geschätzt wurden.  Davon entfallen 107.000 Euro auf die Neugestaltung der Außenanlagen des bestehenden Kindergartens. Hinzukommen noch 60.000 Euro für die Planung der gesamten Außenanlagen.

Die Gemeinde kann mit einer staatlichen Zuwendung von 500.000 Euro als Kostenpauschale rechnen (Berechnung der Kostenpauschale: Förderfähige Fläche 196,20 m² x 5.636 €/m² = 1.105.783 Euro - Fördersatz 45,22 %).

Besonders hervor hob der Architekt die Nachhaltigkeit des Bauprojekts:

So erfolgt die Wärmeversorgung autark über eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe als Splitgerät. Außergewöhnlich ist, dass wie im Bild oben zu sehen, sehr zum Missfallen des Bürgermeisters, das Außengerät auf dem Dach platziert wurde, da das Gebäude laut Fachplaner Tobias Kozlik von dem Würzburger Ingenieurbüro für Energie- und Gebäudetechnik Burmester & Partner keinen Keller hat und im Gebäude überall Fußbodenheizung. 

So befindet sich im Obergeschoss direkt unter der Wärmepumpe die benötigte Haustechnik für den Neubau, ist im Foto links die auf das Flachdach führende Dachluke zu sehen.

Zur Eigenstromerzeugung wird auf dem Flachdach eine Photovoltaikanlage mit ca. 20 kWp mit Überschuss-
Einspeisung (Realisierung März/April 2024) installiert. Diese kühlt darunter eine extensive Dachbegrünung, die zudem  Regenwasser speichert und Lebensraum für Tiere und Pflanzen bietet. Auch das Flachdach des Kinderwagenhauses (im Vordergrund zu sehen) wurde mit einer extensiven Dachbegrünung versehen.

Überschüssiges Regenwasser wird in einer 10.000 Liter fassenden Zisterne gesammelt und kann dann für die Gartenbewässerung genutzt werden. Sollte die Regenwasserzisterne voll sein, wird das überschüssige Regenwasser vor Ort in einem Sickerschacht versickert.

Technische Details sind weiter eine Verdunkelungsanlage im Schlafraum der Krippenkinder,  LED-Beleuchtung im gesamten Neubau, teils mit intelligenter Steuerung, ein hohes Maß an natürlicher Belichtung, beispielsweise durch Panoramafenster, energieeffiziente Elektrogeräte in den Küchen und wassersparende Armaturen in den Sanitäranlagen und Küchen.

Der Zugang zum Neubau mit einer Nutzfläche von 500 Quadratmeter, einer überbauten Fläche von 290 Quadratmeter und einem umbauten Raum von 2000 Kubikmeter erfolgt vom bestehenden Kuratie-Kindergarten mittels eines verglasten Überganges mit Flachdach (UV-Dreifachverglasung), der sich laut Architekt hervorragend auch zum Bobbycar-Fahren eignet. Es wurden somit keine bestehenden Fenster, Fluchtwege, etc. im Bestandsbau verschlossen.

Die 530 Quadratmeter große Grundstücksfläche für den Neubau wurde aus dem in Gemeindeeigentum stehenden Grünkeil herausgemessen. Es ist laut Auskunft des Hochbaureferats und der Gemeindekämmerei vorgesehen, das neue Kita-Grundstück mit Gebäude an den Trägerverein per Pacht-/Mietvertrag zur Nutzung zu überlassen. Das Grundstück für den bestehenden Kindergarten hatte die Gemeinde beim Bau 1990 dem Trägerverein im Erbbaurecht übereignet. In den Verhandlungen hatte laut Bürgermeister Jürgen Götz der damalige Pfarrer Robert Borawski Wert daraufgelegt, dass der Neubau separat betrieben werden kann, um eventuell die Trägerschaft bei zurückgehenden Belegungszahlen jederzeit kündigen zu können.

Als Ausgleich für die Verdichtung durch den Neubau sind nach dem vom LBV, Bezirksgeschäftsstelle Unterfranken in Veitshöchheim erstellten Landschaftspflegerischen Begleitplan im Grünkeil Kompensationsmaßnahmen durch die Pflanzung von Büschen vorgesehen.

Blick aus dem Verbindungsgang nach Süden zum Kinderwagenhaus

Blick aus dem Verbindungsgang nach Norden zum Spielgelände hin

Die Kinderkrippe, die im Erdgeschoss am 1. März eröffnet wird, besteht schon seit November 2019. Sie wurde damals wegen des akuten Bedarfs interimsmäßig im Haus der Begegnung (HdB) in Trägerschaft des Kuratie-Kita-Vereins untergebracht.

Das von der Gemeinde damals beauftragte Architekturbüro hatte in seiner Machbarkeitsstudio einen eingeschossigen Anbau an den 1990 in der Egerlandstraße errichteten Kindergarten Kuratie Hl. Dreifaltigkeit  mit einer Kleinkindgruppe und drei Gruppen für Kinder ab drei Jahre bis Schulbeginn für möglich erachtet.

Aufgrund der Kostenberechnung war es dann jedoch wirtschaftlicher, einen zweigeschossigen Bau zu realisieren und somit Platz für eine weitere Kindergartengruppe zu schaffen.

Dieser Neubau müsste jedoch, so die Forderung des Kindergartenvereins, komplett auf Kosten von der Gemeinde abzüglich der Fördermittel erfolgen, da seitens des Bischöflichen Ordinariats keine finanziellen Mittel mehr für Kindergartenbauten zur Verfügung gestellt werden könnten. Die damals von der Gemeinde für das HdB gekauften Ausstattungsgegenstände waren nicht förderfähig. Es wurde aber gleichwohl auf Qualität der Gegenstände geachtet, so dass diese nun, wie auf diesen Fotos zu sehen, noch nutzbar sind.

Der Gruppenraum der Krippe erhielt neu eine Küchenzeile zur Nutzung als Essbereich.

Der Umzug des Mobiliars aus dem Haus der Begegnung in den Neubau ging in den letzten Tagen mit tatkräftiger Unterstützung des gemeindlichen Bauhofes, Erzieherinnen, Eltern und Kinder über die Bühne. Für die kurze Zeit bis zum Nutzungsbeginn im Neubau am Freitag, 1. März 2024 kommen die Krippenkinder im Altbau unter.

Bild oben der Schlafraum und links der Wickelraum der Kinderkrippe

 

 

Wie beim Ortstermin am Dienstag Bürgermeister Jürgen Götz und KiGa-Vereins-Vertreter Steffen Mucha sagten, soll die Kindergartengruppe im bereits fertig eingerichteten Obergeschoss des Neubaus erst zu Beginn des neuen Kindergartenjahres erst im September 2024 ihren Betrieb aufnehmen.

Ursprünglich sollte dies, wie am 19. April 2023 hier auf Veitshöchheim News berichtet, bereits zum 1. Februar 2024 der Fall sein. Zu diesem Zweck hatte der Gemeinderat am 18. April 2023 zugestimmt, dass der KiGa-Träger das für die Kita-Gruppe erforderliche Personal (eine Pädagogische Fachkraft in Vollzeit, eine Pädagogische Ergänzungskraft in Vollzeit und eine Pädagogische Ergänzungskraft in Teilzeit mit 19,5 Stunden) wegen des hohen Betreuungsbedarfs  bereits ab September 2023 einstellt und die Gemeinde das finanzielle Defizit von bis zu 41.500 Euro voll übernimmt. Das eingestellte Personal, so hieß es, könne bis zu der Eröffnung bei personellen Engpässen (Krankheit usw.) in den anderen Gruppen aushelfen. Doch wie nun Kita-Leiterin Petra Langer berichtete, konnte aufgrund der Stellenausschreibung nur die Teilzeitkraft gewonnen werden. Sie hofft bis September 2024 noch das erforderliche Personal einstellen zu können.

Bis dahin kann das Obergeschoss mit Gruppenraum und Intensivraum zum Ausweichen während der Bodenbelagsarbeiten im Bestandsbau genutzt werden.

Auch der Gruppenraum der Regelgruppe erhielt eine Küchenzeile zur Nutzung als Essbereich mit großer Mikrowelle zum Aufwärmen der von den Kindern mitgebrachten Mahlzeiten. Gleichzeitig können darin in Glasbehältern 16 Essen erwärmt werden.

Originell ist hier die LED-Beleuchung in den Akkustikdecken.

Links abgebildet ist der Intensivraum.

Verwendet wurde der bis zu 80 Prozent aus  natürlichen Mineralen bestehende vollbiologische Bodenbelag "Enomer", der extremsten Belastungen standhält,  außergewöhnlich leicht zu reinigen und darüber hinaus ökologisch verträglich ist, da er frei ist von PVC, Halogenen, Chlor, Weichmachern und Schwermetallen. Im Brandfall ist die Flammentwicklung gering und entwickelt kein Chlorwasserstoff. Der Mehrpreis von 25 Prozent gegenüber den üblichen Bodenbelägen sei gerechtfertigt, so Messerschmitt, da er nicht alle Jahr ein-, zweimal eingelassen werden muss.

Blick aus dem Intensivraum - hier eröffnet sich draußen einer der schönsten Ausblicke auf Veitshöchheim

Sanitärraum für die Regelgruppe im OG

Bei diesem Balkongang werden noch die farbigen Alu-Lamellen am Geländer vorgesetzt.

 

Links: Personaltoilette für die Regelgruppe im OG

Das Personal findet neben dem tollen Design im Neubau hervorragende Arbeitsbedingungen vor, so einen großzügigen Aufenthaltsraum, wie oben zu sehen, und links eine komfortable Dusche mit WC.

Die rollstuhlgerechte Dusche war laut Architekt gefordert, weil es eine solche im Bestand der Kita bisher noch nicht gibt.

 Blick vom Neubau auf die noch neu zu gestaltenden Außenanlagen des Kuratiekindergartens

Blick auf die Spielanlagen der Gemeinde im Grünkeil, die vom Kuratiekindergarten mitgenutzt werden können.

Der Dank von Bürgermeister Jürgen Götz galt allen am Bau Beteiligten für ihren Einsatz und für Engangement insbesondere für die tolle Zusammenarbeit Architekt Johannes Messerschmitt, Juliane Strifler und Jan Speth aus seinem Hochbaureferat sowie der Leitung des Kuratiekindergartens für die nicht einfache Unterbringung der Kinderkrippe im HdB in den letzten über drei Jahren.

Fotos Dieter Gürz

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T
Seit letzten Freitag ist die Kleinkindergruppe in dem Neubau untergebracht. Es dauerte keine 3 Tage bis es die ersten massiven Probleme gab/gibt. <br /> Wie auf dem obigen Bild des Schlafraumes der Krippe unschwer zu erkennen ist, strahlt dort ein Notausgangschild 24/7 in voller Pracht. Die Erzieherinnen berichten, dass sich alle Kinder sehr schwer tun beim einschlafen mittags und viel zu lange dafür brauchen. <br /> Wie soll man bei einer solchen Lichtquelle auch vernünftig schlafen können?! Unverständlich, wie bei einem Neubau eine solche Fehlkonstruktion, bzw. Planung zustande kommen kann. Schulnote 6. <br /> <br /> Des Weiteren wird der Raum zusätzlich durch eine Glasscheibe, bzw. Öffnung in der Tür hervorragend beleuchtet. Chapeau!<br /> Hier sollte dringend nachgebessert werden, falls dies überhaupt möglich ist. <br /> <br /> Generell wirkt vieles dort sehr steril und kalt, nicht wirklich kindgerecht und mit der Gemütlichkeit des Haupthauses nicht zu vergleichen! <br /> Alles in allem wurde hier aus meiner Sicht keine besonders gute Arbeit geleistet, bzw. in keiner Weise an die Bedürfnisse der Kinder gedacht. Schade!
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B
Vielen Dank an alle Steuerzahler die diesen Kita Neubau ermöglicht haben!
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