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Der ehemalige Veitshöchheimer Gymnasiast und festangestellte Theater-Schauspieler Benedict Friederich ist Autor des 460seitigen Thrillers "Nervenspiel"

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Foto: Robby Schubert

Der in Würzburg geborene und seit 2005 nach dem Zuzug seiner Eltern in Veitshöchheim aufgewachsene Benedict Friederich hat am 22. November 2023 im Wolfstein-Verlag nach mehreren veröffentlichten Kurzgeschichten und Theaterstücken mit "Nervenspiel - Nur einer spielt" sein erstes langes Buchprojekt herausgegeben. Der Jugendroman ist ein Thriller, der den Leser auf 460 Seiten in die Welt einer Jugendgruppe im Regenwald Perus führt.

Wie seine Mutter, die Holzbildhauerin Antje Friederich erzählt,  ist für ihren 25jährigen Sohn eine unglaubliche Freude, der als Kind und Jugendlicher stundenlang in Würzburger Buchhandlungen gestöbert hat und jedes Buch verschlungen hat , dass sein Roman jetzt im Hugendubel in der Jugendabteilung neben berühmten Autoren wie Poznanski, Brooks, McManus liegt.

Wie Recherchen hier auf Veitshöchheim News ergaben, trat Benedicts besonderer Bezug zur Literatur in all den Jahren seiner Schulzeit am Gymnasium Veitshöchheim zu Tage, wo er 2016 das Abitur absolvierte. So war Benedict schon als Zwölfjähriger im Oktober 2010 mit von der Partie, als Veitshöchheimer Gymnasiasten im Hofgarten die Antike  lebendig werden ließen und er als  Apoll Liebesgott Amor als schlechten Schützen verspottete.

Im April 2014 las Benedict als Neuntklässler in der Lesenacht des Gymnasiums aus Leonhard Franks Roman "Die Jünger Jesu".

Er selber hatte viele Jahre bis zu seinem Abitur im Jahr 2016 und dann auch noch im Jahr 2017 im Schultheater des Gymnasiums Veitshöchheim in tragenden Rollen mitgewirkt (siehe nachstehende Impressionen)

Ab 2018 studierte er an der Akademie für Darstellende Kunst Bayern in Regensburg in der Fachrichtung Schauspiel, wo er 2022 als staatlich geprüfter Schauspieler seinen Abschluss machte. Seitdem ist er als festes Ensemblemitglied am Eduard-von-Winterstein-Theater in der sächsischen Großen Kreisstadt Annaberg-Buchholz engagiert.

 

Neben Kurzgeschichten schreibt Benedict Friederich auch Theaterstücke. Vier sind in den vergangenen Jahren schon entstanden, zwei davon bereits aufgeführt, sein Einakter „Kriminelle haben es auch nicht leicht“ im Juli 2021 in Veitshöchheim in seinem Beisein durch das Theater am Hofgarten. Friederich (im Bild mit seiner Schwester Lina bei der Freilichtaufführung): „Das war schon ziemlich aufregend, wenn man sein eigenes Stück auf der Bühne sieht.“

Bereits 2016 hat er mit dem Schreiben des Buches "Nervenspiel" begonnen und es 2019 beendet. Bis ein Verlag gefunden war, überarbeitete er den Thriller aber immer wieder. Nun ist das Buch gedruckt und Friederich ist sehr gespannt, wie es ankommt.

Für seine Mutter war es auf jeden Fall spannend zu beobachten, wie ein junger Autor nächtelang am Laptop schreibt und tippt, egal wo er gerade ist. Die Handlung spielt in Peru, mitten im Regenwald. Es gibt keinen Ausweg, nur die Gruppe. Wer ist der erste? Veit ist kein normaler Achtzehnjähriger. Veit spielt ein Spiel. Es gibt nur einen, der es sicher überlebt. 

„Es ist von Anfang an klar, dass der Protagonist, Veit, ein Mörder ist“, erklärt der Autor. „Er erzählt in der Ich-Form und nimmt den Leser mit auf seine Reise, weiht ihn in seine Gedanken, seine Vorurteile, seine Pläne ein. Man ist ihm sehr nah, in allen Momenten. Und wird dadurch, gewollt oder ungewollt, Teil seines Spiels.“

Die Zielgruppe für sein Buch zu bestimmen, findet der Autor gar nicht so leicht. Zu jung sollte man nicht sein, da schon einige Gewaltszenen beschrieben werden. Also, es wird schon ein `thrilleriger` Thriller, auch wenn man am Anfang erstmal langsam die Personen kennenlernt.“

Auf die Ideen für seine Werke kommt Friederich meist im Alltag: „Da gibt es keine klare Regel. Manchmal fahre ich an einem Wald vorbei und denke mir, ach, eigentlich würde ich gerne mal über einen Werwolf schreiben. Oder ich sehe ein Plakat von einem Möbelhaus und habe Lust, mit dem Auto reinzufliegen. Meistens habe ich den Titel ziemlich schnell, und der treibt dann die Geschichte an. Und ich weiß nur sehr selten, wie eine Geschichte ausgeht, wenn ich sie anfange.“

Sind weitere Bücher in Arbeit? Benedict: „Ich habe im Festengagement gerade nicht viel Zeit zum Schreiben, aber ich bin an einem neuen Thriller dran, ja. Wahrscheinlich dann für Ältere. Klingt jetzt nicht so spannend, aber es wird um ein Haus gehen. Ob und wann und wo das Buch erscheint – mal sehen. Aber ich werde auf jeden Fall weiterschreiben, allein schon, weil es ein super Ausgleich für mich ist. Jetzt bin ich erstmal gespannt, wie mein erstes Buch ankommt und freue mich unglaublich über jeden, der meinen Start unterstützt. Generell bin ich sehr dankbar für das Interesse und die Chance.“

„NERVENSPIEL – Nur einer spielt“ ist überall bestellbar, wo es Bücher gibt und liegt momentan u.a. im Hugendubel Würzburg aus.

Die Affinität zu seiner Romanfigur Veit, spiegelt sich auch in den Lieblingsrollen als Schauspieler  wieder. In seiner ersten Spielzeit am Annaberger Theater, gleichzeitig sein erstes festes Engagement nach seinem Studium, hat er gleich mehrere Bösewichte gespielt. So stand er in der vergangenen Saison als psychopathischer Neffe des Sheriffs von Nottingham in Robin Hood bei den Greifenstein-Festspielen oder als Teufel in „Jedermann“ auf der Bühne.

Impressionen der Rollen von Benedict Friedrich in der Theatergruppe des Gymnasiums Veitshöchheim

Im Jahr 2017 gab Benedict Friederich in der Theatergruppe des Gymnasiums seine Abschiedsvorstellung als Zeus in "Eine Odyssee" (frei nach Homer) von Ad de Bont, im Bild mit seiner Schwester Lina in der Rolle der Athene.

2016:  In "Der Gott des Gemetzels" von Yasmino Rezo spielt Benedict Friederich den beruflich gestressten Rechtsanwalt, der ständig mit seinem Handy in Aktion ist, um zu begründen, warum er die Untat seines Sohnes, der sich als Elfjähriger in einem Park geprügelt hat, gar nicht so schlimm findet, auch wenn der andere Junge dabei  Zähne verloren hat. 

Juli 2015: Souverän wie Gary Grant im Film, spielt Benedict Friederich in eleganter Gesellschaftskleidung mit Fliege die Rolle des Neffen Mortimer in der Komödie "Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring

 

Im März 2015 besticht Benedict Friederich im Einakter "Die Hochzeitsgesellschaft" als linkischer Brautvater, der mit seinen Geschichten, bei denen er regelmäßig die Pointen verpatzt, alle nervt.

2014: Arthur Millers erfolgreichstes Schauspiel "Hexenjagd”, original "The Crusible", führte  die Theatergruppe der 9. und 10. Klassen des Gymnasiums auf. In dem grausamen Lehrstück über Gerüchte, Verleumdung und  Selbstgerechtigkeit ist Proctor, herausragend gespielt von Benedict Friederich, der  traurige Held der Geschichte.

 

2013 spielt Benedict Friederich in  Woody Allans Meisterwerk der Phantasie "The Purple Rose of Cairo" den jugendlichen Held des Films Tom Baxter, der sich der Sehnsüchte von Cecilia annimmt. 

2012:  In Shakespeares "Wie es euch gefällt" mimt Benedict Friederich den jungen Schäfer Silvius, der seine Phoebe in die Arme schließt und im Vorspiel den Othello.

 

Fotos (außer Titelbild): Dieter Gürz