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Veitshöchheim setzte erneut ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft - Auch das 15. Repair-Café verlief wieder erfolgreich

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

In Veitshöchheim fand im Frühjahr 2014 unterfrankenweit das erste Repair Café statt, um ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft zu setzen. Seitdem richten Daniel Schiel von der Firma dando-art Lichttechnik (im Bild rechts) und das gemeindliche Klimaschutzmanagement im ersten Jahr mit Jochen Spieß und seit 2015 mit seinem Nachfolger Jan Speth die Selbsthilfewerkstatt im Werkraum der Eichendorff-Grundschule immer im halbjährlichen Rhythmus aus, mit fünf Unterbrechungen während der Coronazeit. Beim 15. Repair Café am letzten Samstag nahmen 35 Personen mit 39 reparaturbedürftigen Objekten die kostenlosen Dienstleistungen des ehrenamtlichen Helferkreises in Anspruch.

Es erschienen 35 Personen mit 39 reparaturbedürftigen Objekten. Der offene Helferkreis, der über ein Dutzend Ehrenamtliche mit unterschiedlichen Interessensgebieten umfasst, hatte so jede Menge zu tun. Schon emsig dabei im Bild Daniel Schiels Sohn Felix, der hier einen defekten Staubsauger aufschraubt und die Elektrokabelverbindungen überprüft.

Die beiden Damen des Empfangskomitees koordinierten die auf Spendenbasis  durchgeführten Aktivitäten. Wer was repariert haben wollte, musste einen Reparatur-Zettel und am Ende ein Feedback-Formular ausfüllen. Dies ermöglichte den Veranstaltern am Ende eine exakte Auswertung.

Mit 75 Prozent machten die elektrischen und elektronischen Geräte wieder den Bärenanteil der Reparaturen aus. 11 Prozent entfielen auf Fahrräder, 6 Prozent auf Nähen und  8 Prozent auf anderes.

Mit handwerklichem Geschick und oft nur wenigen Handgriffen gelang es, zu 57 Prozent defekten Gegenständen wieder neues Leben einzuhauchen.

Wegen eines fehlenden Ersatzteils teilweise erfolgreich waren 26 Prozent der Reparaturen und nur  bei 17  Prozent lag ein Totalschaden vor oder sind keine Ersatzteile mehr erhältlich.

 

 

Die Besucher wurden in die Reparatur einbezogen und konnten den Technikern zuschauen. Der Großteil von ihnen kam zu 89 Prozent aus Veitshöchheim selbst. Sie waren zur Hälfte über 60 Jahre, 39 Prozent zwischen 40 und 60 Jahre und 11 Prozent unter 40 Jahre alt.

Der Arzt Dr. Amadeus Braunewell ist auch ein Fahrradspezialist. Neben drei anderenen Vehicles brachte er hier, wie schon vor fünf Jahren (linkes Bild), dasselbe Fahrrad dieser Bürgerin in Schuss.

 

Mit zwei beschädigten Nähsachen relativ wenig zu tun hatte Erika Weinhold-Duwe an ihrer Nähmaschine.

Das Repair-Café machte seinen Namen alle Ehre: Um die Wartezeiten zu überbrücken, gab es in der Aula Kaffee und leckeren, selbstgebackenen Kuchen.

Recht positiv war das Feedback von Gästen, vor allem, dass die Technik-Freaks an den Werkbänken in aller Ruhe nach den Defekten der gebrachten Sachen suchten und sich dafür genügend Zeit ließen.

Den vielen ehrenamtlich involvierten Helfern, die ihre Freizeit für einen guten Zweck opferten, sprachen die beiden Organisatoren einen großen Dank aus. Es habe allen wieder Spaß gemacht, die vielen  kaputten Sachen zu reparieren und so zur Reduzierung des Müllbergs beizutragen. In Deutschland werde  unfassbar viel weggewerfen. Auch Gegenstände, denen fast nichts fehle und die nach einer einfachen Reparatur wieder ordentlich zu gebrauchen wären. Leider würden viele Menschen nicht mehr wissen wie man Dinge repariert. Mit dem Repair Café wolle man das Bewusstsein dafür auf Ortsebene wecken.

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