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Am 1. September 2023 nimmt die dreigruppige Interims-Kita "Zauberbaum" der Gemeinde Veitshöchheim im Gebiet "Sandäcker" ihren Betrieb auf

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Zauberbaum" heißt der direkt an der Bushaltestelle gelegene neue dreigruppige,  in Container-L-Form errichtete Kindergarten am Ende der Günterslebener Straße, der in Trägerschaft des BRK-Kreisverbandes Würzburg als Interimslösung für den neuen sechsgruppig geplanten Kindergarten hinter der Tennishalle in der Wolfstalstraße am 1. September 2023 seinen Betrieb aufnimmt. 14 Tage vor Eröffnung machten sich die Vertreter von Gemeinde, Träger und Planer ein Bild von der neuen Einrichtung, in der nur noch nicht alles  Mobiliar ausgeliefert ist,  v.l.n.r. Jan Speth (Sachgebiet Hochbau/Klimaschutz), Daniel Schneider vom Büro S² Architektur und dessen Chef Stefan Schubert, Bürgermeister Jürgen Götz, Juliane Strifler (Sachgebiet  Hochbau), Oliver Pilz (BRK-Kreisgeschäftsführer) und Christina Bender (Bereichsleiterin Kinder- und Jugendarbeit beim BRK-Kreisverband Würzburg). Die Kita-Leiterin Jennifer Blankenburg tritt erst zum 1.9. ihren Dienst beim BRK an, ebenso auch weitere fünf Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen. Auch zwei FSJ-Kräfte kommen zum Einsatz.

Den Kita-Namen symbolisiert das Spielgefährt aus Baumstämmen vor dem Eingang, auch als Zeichen für die Waldpädagogik, die auf Wunsch des Gemeinderates im neuen Kindergarten an der Tennishalle Einzug halten soll. Pate für den Namen stand zudem Enid Blyton's siebzig Bände umschließende Serie der fünf Freunde vom Zauberbaum.

Wie Barbara Bender sagte, startet die Interimskita am 1. September zunächst wegen der vierwöchigen Eingewöhnungszeit  in einer Minibelegung mit  je drei Kindern in den beiden Krippengruppen "Sterne" und "Monde" sowie fünf Kindern in der "Eulen"-Regelgruppe. Ab Januar 2023 ist dann nach ihren Worten die Anlage mit 49 Kindern, davon 24 Krippenkindern vollbelegt. Eine Eröffnungsfeier ist deshalb vom Betreiber heuer nicht geplant. Dafür soll es im nächsten Jahr, wenn dann auch ein Elternbeirat gewählt ist, ein größeres Sommerfest geben. Am 5. Oktober 2023 wird die Anlage noch dem Gemeinderat vorgestellt.

Bürgermeister Jürgen Götz war voll des Lobes für Planer, Mitarbeiter und Betreiber, die Hand in Hand zusammengearbeitet haben und an einem Strang in die richtige Richtung zogen, so dass das Projekt nach Abgabe des Bauantrages im Oktober 2022 nun bis zur Eröffnung in weniger als einem Jahr realisiert und auch die Baukosten eingehalten werden konnten.

Wie Hochbaumitarbeiterin Juliane Strifler erläuterte, starteten die vorbereitenden Maßnahmen wie Grundleitungsverlegungen und Schotterung der 822 Quadratmeter großen Grundfläche durch die Firma Stolz Ende Januar 2023. Die Containerstellung in L-Form mit Schenkellängen von 30 und 33 Metern ging innerhalb von zwei Tagen am 10. und 11. Mai über die Bühne. Im Anschluss erfolgte vier Wochen lang der Innenausbau inklusive Elektro- und HLS-Arbeiten.

Die Containeranlage wurde mit einer zusätzlichen Dämmung als Pultdach und somit vorbildlich gemäß Gebäude-Energie-Gesetz ausgeführt. Die 40 Container wurden gebraucht gekauft und im Werk vorab überarbeitet. Die Beheizung erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Im Sommer dient diese Luft-Wasser-Wärmepumpe auch zur Kühlung der Räume.

Die gesamten Baukosten (ohne Honorare, inklusive Möblierung) belaufen sich auf knapp 1,9 Mio. Euro. Der Kauf der Container bietet laut Bürgermeister zahlreiche Optionen für die Zukunft: Umsetzung an anderer Stelle (ggf. Einsatz für die Generalsanierung der Eichendorffschule) oder den Wiederverkauf der Anlage. Weiterhin werden die neu beschafften Möbel und Spielgeräte im Anschluss in den zukünftigen Neubau umziehen und somit weiterverwendet.

Ab Ende Juni begann die Gestaltung der Außenanlage mit Erdplanie, Pflasterflächen, Fahrradbügel etc.). Die Fertigstellung der Außenanlage wie die Verlegung Rollrasens auf den Spielflächen, Rasenansaat und die Montage der Mülleinhausung ist für die letzte Augustwoche geplant.

Jeder Gruppen- bzw. Aufenthaltsraum besitzt, wie im Foto oben zu sehen, einen Zugang ins Freie. So waren keine notwendigen Flure mit erhöhten Brandschutzanforderungen erforderlich.

Für die laut Baugenehmigung auf zwei Jahre befristete Interimslösung hat die Gemeinde zunächst den Verkauf von vier gemeindeeienen Reihenhausgrundstücken zurückgestellt und sich gegenüber den Anwohnern verpflichtet, die Lärmbelästigungen auf das geringstmögliche Maß zu reduzieren. Dazu wurde die Kita vom Grundriss her so angeordnet, dass sich der Spielhof in Richtung Lärmschutzwand orientiert. Der Hof ist von der Wohnbebauung der Sandäcker abgewandt. Die Container stellen somit eine Barriere für Lärmemissionen dar. Weiter wurde der Haupteingang an die Günterslebener Straße verlegt, das Gelände in Richtung Wohngebiet, wie im Bild oben zu sehen, mit einem durchgehenden Zaun eingefriedet. Auch die Lücke zur nächsten Garage wird noch geschlossen. Im Südwesten der Kindertagesstätte gibt es, wie auf dem Foto oben rechts zu sehen, lediglich einen Nebeneingang für das Personal und die Feuerwehr, nicht jedoch für die Eltern mit Kindern. Entlang des Zauns wird ein absolutes Halteverbot eingerichtet. Als flankierende Maßnahmen sind laut Bürgermeister Informationen an die Eltern und eine regelmäßige Verkehrsüberwachung im Wohngebiet und an der Bushaltestelle vorgesehen.

Im separat aufgestellten Container sind auch die Ausflugswägen für die Krippenkinder untergebracht.

Im Bild oben ist die mögliche Erweiterungsfläche im Bereich der beiden Grünflächen für eine weitere Kindergartengruppe mit zusätzlich 25 Plätzen zu sehen. Dies wurde bereits mit dem eingereichten Bauantrag genehmigt, jedoch noch nicht gebaut. Diese Erweiterung um fünf Container soll erst bei konkretem Bedarf errichtet werden. Allerdings hat das Landratsamt in der Baugenehmigung den Betrieb der Interimslösung auf zwei Jahre bis Ende August 2025 befristet.

Ab Januar 2024 kann zunächst noch im neuen Kuratiekindergarten-Anbau eine weitere Regelgruppe in Betrieb gehen.

Teilweise wurden die Spielgeräte bereits montiert, wie hier auf der größeren Spielfläche für die Krippenkinder. Die restlichen, kleineren Spielgeräte werden voraussichtlich Ende September gestellt, wenn der Rollrasen angewachsen ist. Dies wurde mit dem BRK abgestimmt.

Zwischen dem Spielhof für die Regelgruppe und dem Geh- und Radweg entlang der Lärmschutzwand wurde, wie im Hintergrund rechts zu sehen, eine Aufschüttung errichtet, welche den Einblick von Passanten auf die Spielflächen reduzieren soll. Auf dieser Aufschüttung wird eine Veitshöchheimer Blühwiesen-Mischung angesät. Die Möblierung wurde hier bewusst klein gehalten, da die Regelkinder auf kurzem Weg die Straße runter zum großen Spielplatz "Sandäcker" gelangen können. Auch der in nächster Nähe liegende Kunstrasen-Platz am SVV-Sportgelände wurde bereits als mögliche Spielfläche in Augenschein genommen.

Rückwärtiger Bereich der Kita mit Spielflächen rechts (links der Personaleingang)

Verkehrsführung

Der Haupteingang und der dazugehörige Weg zum Haupteingang sind, wie oben erwähnt, zur Entlastung der Anwohner nach Norden in Richtung Parkplätze am „Weingut Hessler“ / SV Veitshöchheim, sowie zu den Bushaltestellen der Buslinie 19 ausgerichtet. Die Containerkindertagesstätte hat folglich einen ÖPNV- und Radwege-Anschluss direkt vor der Tür. Diese Ausrichtung soll zudem verhindern, den Hol- und Bringverkehr durch den Wendehammer im Baugebiet Sandäcker zu führen. Für den Hol- und Bringverkehr werden gegenüber des „Weingut Hessler“ mehrere Kurzzeitparkplätze ausgewiesen. Von dort sind es über den Überweg an der Einmündung der Wolfstalstraße (hier im Bild) sehr kurze Wege zur Kindertagesstätte.

"Das schaut echt chic aus, wirkt sehr großräumig und großzügig, man merkt gar nicht, dass wir hier uns hier in Containern aufhalten, da werden andere neidisch", so der Eindruck des Bürgermeisters im Warteraum der Kita gleich nach dem Eingang. Zu 90 Prozent recht positiv hätten dies auch die mehr als 50 Anwesenden beim Elternabend vor kurzem geäußert. Als super und sehr angenehm wurde besonders die hervorragende Schalldämmung an den Decken wahrgenommen. Bender und ihrem Kita-Team wünschte der Bürgermeister eine glückliche Hand und immer zufriedene Eltern.

Blick in den Speisesaal

 

Die Möbellieferungen wurden bereits auf die jeweiligen Räume - im Bild der Mehrzweck-/Turnraum verteilt. Der gemeindliche Bauhof montierte einen Großteil der gelieferten Spielgeräte.

Einer der beiden Krippengruppenräume mit einer von zwei Wickeltischanlagen, Sanitärbereich mit Dusche, Schlafraum und verspiegelte Rückzugshöhle.

Zweiter Krippenraum

Regelgruppenraum

Aufenthaltsraum Personal und Büro Kita-Leitung

Fotos Dieter Gürz - Drohnenluftbilder Gemeinde

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B
Lieber Herr Gürz, <br /> wie hoch sind die Gesamtkosten für diesen Zauberbaum, inklusive Baugrundstücke?<br /> VG Benjamin Bogner
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