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In körperlicher und geistiger Frische und noch voller Elan begeht der Urveitshöchheimer Edwin Wald am Samstag, 3. April seinen 85. Geburtstag

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Ein Prosit und Hoch  auf den Herrgott, der mir so viele Talente gegeben und dass ich auch im hohen Alter noch so voller Energie und Tatkraft bin." Mit diesen Worten blickt Edwin Wald anlässlich seines 85. Geburtstags am Samstag, 3. April mit großer Freude auf ein erfülltes Leben zurück (Foto Dieter Gürz).

Sehr gerne hätte er seinen 85. gebührend im Escavinum mit 40 Gästen und den Familien seiner drei Söhne  gefeiert, hatte auch schon eine Musikkapelle bestellt, doch Corona machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Bereits seine zweite Impfung gegen den Coroanvirus empfangen, hofft er, dass er die Feier bald nachholen kann.

Auch vermisst er es sehr, dass er in seiner Großgarage nicht mehr Touristen bei Ortsführungen aus eigener Erfahrung in einer Ausstellung vor Augen führen kann, wie in seiner Kindheit und Jugend im Ort Landwirtschaft und Weinbau betrieben wurden. Damit dies nicht in Vergessenheit gerät, hat er vor gut zwei Jahren an den Seitenwänden seiner Garage historische Gerätschaften aufgebaut, die in die 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts entführen. Da Edwin Wald bis 1995 den Weinberg seiner Eltern weiter bewirtschaftete, bis er ihn 1995 verkaufte, kennt er sich auch in diesem Metier sehr gut aus (siehe nachstehender Link auf Ausstellung).

Zeitlebens wohnt er so in der Mitte des Veitshöchheimer Altortes, bis 1964 in seinem Elternhaus in der Bahnhofstraße 2 und anschließend im nebenan neu errichteten Familienhaus.

Beständigkeit, Verlässlichkeit und Kontinuität sind überhaupt die Markenzeichen des Jubilars. So arbeitete er seit Beginn seiner Lehre als Formschmied im Jahr 1950 bis zu seiner Pensionierung 50 Jahre lang, davon die letzten 44 Jahre als Ausbildungsmeister in der Werkberufsschule für die Berufe Gießereimechaniker, Schmiede und Schweißer,  immer bei ein und derselben Firma, nämlich bei KoeBau (Koenig & Bauer), dem seit 1817 ältesten Druckmaschinenhersteller der Welt, der 2019 mit weltweit 5763 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,25 Mrd. Euro erzielte.

Voller Stolz erzählt der Jubilar, dass ihm vor gut einem Jahr von KoeBau eine besondere Ehrung zuteil wurde, nachdem er kurz vor den einschneidenden Corono-Beschränkungen am 14. Februar 2020 die letzte seiner Koe-Bau-Führungen für Vereine und Schulen veranstaltete. Diese führte er in seinem Ruhestand seit dem Jahr 2000 durchschnittlich einmal wöchentlich im Werk oder auf dem ehemaligen Werks-Gelände des Klosters Oberzell durch. Als Dank für diese rein ehrenamtliche Tätigkeit erhielt er als Unikat ein Miniaturmodell der Times London-Druckmaschine von KoeBau, mit der die "Times" am 29. November 1814 als erstes Blatt der Geschichte per Schnellpresse mit  2000 Seiten pro Stunde gedruckt wurde.

Der Urveitshöchheimer war 38 Jahre auch als Dozent bei der IHK Würzburg für die Aus- und Weiterbildung von Lehrlingen und Industrie-Meistern im Bereich der Fertigungstechnik und auch noch in verschiedenen Prüfungsausschüssen der IHK tätig. Weiter unterrichtete er 30 Jahre lang im Berufsförderungswerk des Blindenzentrums in den Fächern Schweißen und Wärmebehandlung mit Prüfung vor der IHK.

Bereits 1998 hatte Wald für seine ehrenamtlichen Verdienste um die gewerbliche Wirtschaft Mainfrankens die IHK-Ehrennadel in Gold erhalten.

Der praktizierende Katholik setzt seine handwerklichen Fähigkeiten trotz Corona, wie in all den Jahren zuvor, auch immer noch in den Dienst der Kirchengemeinde ein. Zu den zahlreichen schmiedeeisernen Kunstwerken in beiden Ortskirchen gesellten sich erst jüngst in der Vituskirche eine Standplatte für die Mutter Gottes und für die Weihrauch- und Weihwassergefäße in der Kuratiekirche  fertigte der frühere KoeBau-Ausbildungsmeister einen Ständer, damit beide dort für den Pfarrer leicht erreichbar eingehängt werden können.

Auch beim Blasen des Tenorhorns, seiner liebsten Freizeitbeschäftigung, war auf Edwin Wald stets Verlass. 45 Jahre spielte er dieses Instrument in der Veitshöchheimer Blaskapelle, die er 14 Jahre lang bis 1998 selbst leitete und in dem auch seine drei Söhne und eine Schwiegertochter musizierten. Daneben ist der rüstige Senior seit 1964 auch aktiver Sänger beim Männergesangverein.

Seit dem Tod seiner aus Amberg stammenden Frau Erna vor fünf Jahren, mit der er 63 Jahre verheiratet war, ist der Edwin auch ein begeisterter Koch, so dass sein Enkel, der regelmäßig zum Essen kommt, immer schwärmt: "Opa, das war wieder gut." So hat er auch für den Seniorenstammtisch in der Sozialstation schon des öfteren einen leckeren Kuchen gebacken.

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