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Veitshöchheimer Kunstparcour entführte in die Welt der Mythologie und der Phantasie

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

01Soeder04Troja 

In der ersten Station des Kunstparcours am Wochenende entführte Petra Söder in ihrem Atelier in der Würzburger Straße 91 die Besucher in die Welt der griechischen und nordischen Mythologie, Sagen und Märchen. Mit ihren in Oel-Acryl-Mischtechnik gemalten, von Göttern, Helden und Fabelwesen erzählenden Bilder will die seit zwölf Jahren in Veitshöchheim ansässige Künstlerin etwas Schönes, Tiefes und Sinnhaftes ausdrücken, stehen die Schöpfung, die Natur und zumeist schöne Frauenfiguren im Mittelpunkt.

01Soeder05Begegnung

So sitzen sich im Gemälde „Begegnung“ eine kühle und eine feurige, temperamentvolle Schönheit gegenüber.

01Soeder03Stiergoetter

So stellt sie in einem Tryptichon Stiergötter dar, wie sie in der babylonischen Religion und im antiken Griechenland verehrt wurden, wo sich Zeus in einen schönen Stier verwandelte, um die phönizische Prinzessin Europa zu erobern oder heute sich deren Skulpturen vor Weltbanken befinden, um den finanziellen Aufschwung der Aktien zu symbolisieren.

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In einem weiteren Tryptichon ruft Söder die Troja-Sage mit Aphrodite, Hera und Athene, der schönen Helena und dem hölzernen Pferd effektvoll in Erinnerung.

01Soeder06NeptunQuellgoetterKaskade

Erstehen lässt Söder auch den 1945 durch eine Bombe zerstörten Neptun-Brunnen (Kaskade) aus Tuffstein mit Poseidon, Artemis und Pan.

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Zu bestaunen waren auch der Schöpfungsmythos mit der einsamen auf dem Urmeer treibenden Luonnotar und ihrem weißen Vogel oder die in einen Lorbeerbaum verwandelt Daphne.

 

So wie bei Söder gaben der „Kunstparcour“ und der Tag der offenen Ateliers, die am Wochenende bereits zum elften Mal in Veitshöchheim über die Bühne gingen, einen adäquaten Einblick in die hiesige Kunstszene. In diesem Jahr konnte die Organisatorin Ilse Feser, Gemeinderats-Referentin für Bildung und Kultur so viele örtliche Künstlerinnen und Künstler wie noch nie gewinnen, die sich darauf freuten, einem interessierten Publikum ihre neuesten Arbeiten, ihre Techniken und aktuelle Weiterentwicklungen zu präsentieren.

 

Einen leer stehenden Laden in der Würzburger Straße 1 nutzte Feser hier „zeitweise“ eine Galerie für Veitshöchheimer Künstler zu installieren.

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Hier kamen im Vorderraum die von Antje Friederich mit ihrer Ketten-Motorsäge aus Veitshöchheimer Hölzern zum Anfassen kreierten Holzskulpturen wie die auf einer Nordseeinsel meditierenden Frauengestalt „Das Auge des Sturms“ so richtig zur Geltung,

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umgeben von farblich dazu passenden Objekt-Arbeiten und Bildern von Sophie Brandes an den Wänden (zur Zeit mit einer größeren Ausstellung im Königspavillon vertreten) .

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Im rückwärtigen Raum präsentierte der Margetshöchheimer Fotograf Michael Zimmermann den durchschlagenden Erfolg seiner Aktion bei der „Promenadenmischung im Juni, wo nach dem Motto "Wir sind Freunde" in der Nähe des Mainsteges viele Bürger beider Gemeinde per Handschlag dokumentierten, dass sie sich gut verstehen und auch der neue, lange Zeit heftig umstrittene Mainsteg weiterhin als Bindeglied fungiert.

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In der dritten Station traf man die seit 2001 in Veitshöchheim beheimatete Malerin Elisabeth Maseizik letztmals in ihrer „Farbenschmiede“ visavis vom Kirchplatz mit ihren mit Farbspritzern voll bekleckstem Pullover an. Offenbar wurde den Besuchern ihre tiefe Hingabe und ihre schöpferische Kraft in den kraftvollen, leuchtenden und intensiven Farben ihrer abstrakten, expressiven Bilder gemäß ihrem Motto „Ich und die Farbe sind eins.“

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Gleich schräg gegenüber in der Kirchstraße fand man Ulrich Jung, der als Designer für Schmuck in Silber, Gold und Stein seit gut drei Jahren ein Atelier mit Galerie mitten im Altort betreibt Sie  stellt auf kleinem Raum eine erstaunlich große Vielfalt unterschiedlicher Künstler vor.  Das Spektrum reicht von mundgeblasenen Glasgefäßen, Kleinplastiken im Bronzeguß, künstlerischen Lichtobjekten und hauptsächlich Schmuck von nationalen und internationalen Schmuckgestaltern. Kleinode aus massivem Gold , geschmiedetem Silber, gesammelten Kieselsteinen , oder auch ganz fröhlich und frech aus Plastik.  Gemeinsam ist allen die Freude an der dreidimensionalen Gestaltung, der Arbeit mit den Händen und der Auseinandersetzung mit Form und Funktion. Da der Schwerpunkt auf der Goldschmiedekunst liegt werden natürlich auch individuelle Trauringe oder Sonderanfertigungen in Handarbeit ausgeführt.

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Zu sehen waren bei Jung dieses Mal auch die eindrucksvollen Frauen-Bilder der seit 1989 hier ansässigen Malerin Helga Teuber. Es sind freie Bildnisse, nicht individuelle Portraits, sondern verdichtete, komprimierte Eindrücke flüchtiger Begegnungen im Alltag, Typen, deren Charakteristika hervorgehoben sind, ohne dass man von Karikaturen sprechen könnte.

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Letzte Station im Altort war dann bei José F. Sánchez in der Thüngersheimer Straße 84. Das in New York City geborene multikulturelle Multitalent vereint in seinem Schaffen Musik, Tanz und visuelle Kunst. Er führte die Arbeitsweise bei der Kreierung seiner dreidimensional wirkenden handgeschöpften Papierprägungen vor, die er per „Airbrush“ einfärbt. Das ist einem Maltechnik mit einer kleinen Spritzpistole. Daneben gestaltet der 57jährige Tausendsassa auch Ölgemälde auf Leinwand, Radierungen, Federzeichnungen und Monotypien.

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Etwas außerhalb gelegen, lohnte sich  ein Abstecher zu Ulrike Zimmermanns Atelier in der Sendelbachstraße 76. Sie präsentierte den Besuchern gemäß ihrem derzeit bevorzugten „Ziegenmotiv“ experimentelle Collagen aus handgearbeitetem venezianischem Papier auf Furnierholz.

In Peter Steins Galerie konnten sich die Besucher einen umfassenden Überblick über seine bisherigen Arbeiten mit den von ihm bevorzugten Motiven Akt, Portrait, Stilleben, Landschaft & Architektur verschaffen.Siehe eigener Bericht  "Kreatives Chaos" inspiriert Veitshöchheimer Künstler Peter Stein.

Eingebunden in den diesjährigen Kunst-Parcour haben der Veitshöchheimer Maler und Graphiker Claus Orgzall und die Malerin Elisabeth Maseizik ihre bereits am Freitagabend im großen Freundeskreis eröffnete und noch bis 18. Dezember dauernde Ausstellung IMPRESSIONEN DURCH ZEIT UND RAUM FARBE, HOLZ, STEIN, LICHT im Foyer des Jüdischen Kulturmuseums. Siehe eigener Bericht "Beeindruckende Ausstellung von Claus Orgzall und Elisabeth Maseizik im Foyer des Jüdischen Kulturmuseums"

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Nur am Sonntag geöffnet hatte Tilman Grütz sein Fotoatelier in der Thüngerheimer Straße.

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