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Gigantischer Regenstaudamm im Ziegelhüttengraben schützt seit zwölf Jahren die Schenkenfelder

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Direkt unterhalb des Freibades unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Würzburg konnten die Teilnehmer des diesjährigen Informationsganges am letzten Samstag die im November 2000 für 1,1 Millionen Euro fertiggestellte 15 Meter hohe Dammschüttung im Ziegelhüttengraben bestaunen.

20.000 Kubikmeter Erdmassen wurden damals eingebaut, um bergseits ein Rückhaltevolumen für 24.000 Kubikmeter Niederschlags-Wasser für das 1,77 Quadratkilometer große Einzugsgebiet zu schaffen, das sogar einem 1000jährigen Hochwasser Rechnung trägt. Durch ein ausgeklügeltes, unter der Schüttung eingebautes Einlauf- und Ablaufsystem wird Regenwasser kurzzeitig gespeichert und zeitverzögert und in dosierter Menge, das heißt bis zu vier Kubikmeter pro Sekunde, der Kanalisation zugeführt. Sollte sich deshalb bei langanhaltenden starken Regenfallen der Staubereich bergseits füllen, was die Fachleute für unwahrscheinlich halten, wäre das angestaute Wasser in weniger als zwei Stunden wieder abgeflossen.

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Zusätzliche Sicherheit schafft die drei Meter unter der Krone in den Damm eingebaute Notentlastung mit Tosbecken, ein zwölf Meter hoher Betonschacht mit einem offenen Querschnitt von vier mal vier Meter.

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Durch eine Böschungsneigung von 1 bis zu 2,5 verläuft der oben vier Meter breite Damm mit einer Kronenlänge von 75 Meter nach beiden Seiten relativ flach aus.

Durch die Bepflanzung der Böschungen ist von dem Eingriff in die Natur fast nichts mehr zu sehen. Als Ausgleich für notwendige Rodungen hatte die Gemeinde mehr als gefordert auf 400 Benjeshecken und Streuobstwiesen angelegt und Flächen aufgeforstet.

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Vor dem Bau gab es häufig Überschwemmungen nach Wolkenbrüchen in der Stauffenbergstraße und der Straße „Am Schenkenfeld“. Der Grund: Bei der Erschließung des Baugebietes Schenkenfeld wurde im Jahr 1965 der zum Main hin durchlaufende Ziegelhüttengraben nur durch ein Stahlbetonrohr mit einem Durchmesser von 1,2 MeterMillimeter ersetzt. Dieses Rohr erwies sich durch die zunehmende Bebauung im Kasernenbereich und im Gewerbegebiet im Nachhinein als zu gering dimensioniert. Die steilen Böschungen beidseits des oberhalb des Baugebiets liegenden Ziegelhüttengrabens führten nämlich zu einem zu schnellen und großen Abfluss des Regenwassers. Die Wassermassen rissen zudem noch ständig Geröll und Gehölzmaterial mit sich, welches sich an der Sohle vor dem Einlauf absetzte.

Die Dammschüttung  war nur halb so teuer, wie die zunächst angedachte Alternative,  eine neue Verrohrung mit einem Durchmesser von 2,0 Meter mit  Unterquerung von Bundesstraße und Bahnlinie  zu verlegen.  Zu den Baukosten erhielt die Gemeinde einen staatlichen Zuschuss von 220.000 Euro.

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