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Eindrucksvolle Ausstellung als Rückblick der Jugendlichen des Kunst Additums 2021/2023 am Gymnasium Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Das Kunst Additum des Gymnasiums Veitshöchheim lud am Montagabend zur Kunstausstellung mit Vernissage ein. Die zwei männlichen und sechs weiblichen Jugendlichen, die soeben das Abitur mit Kunst als drittes Abiturfach gemacht haben, präsentierten in einem "Rückblick" eindrucksvoll, was sie am Gymnasium Veitshöchheim im zweijährigen Kurs des Kunst Additums unter der Leitung der  OStRin Berit Holzner (rechts auf dem Foto) so alles kreiert hatten.

So sind die oben an der Tafel hängenden Bilder eine "Momemtaufnahme“ .

Wie die Kursleiterin erläutert, geht es im Kunstunterricht zu einem großen Teil darum, zu entdecken und auszuprobieren, wie mit bildnerischen Mitteln Inhalte transportiert werden können. Das kann vordergründiger geschehen, für jeden leicht erkennbar, aber auch unterschwelliger, indem der Einsatz der bildnerischen Mittel Farbe, Form, Komposition, Raumbezug, Materialien oder die Art des Einbezugs des Betrachters einen großen Teil der Vermittlung übernimmt. Die an Fotos angelehnten Bilder „Momentaufnahme“ zeigen Schnappschüsse des Kurses (noch mit Maske auch im Freien), die von jedem Einzelnen jedoch durch einen gezielten Farbeinsatz in ihrer Intensität gesteigert wurden.

Begrüßung und kleiner Rückblick durch einen Schüler

Aber dabei muss es nicht bleiben. Kunst kann sich auch einmischen und kritisch positionieren wie z.B. bei dem Thema „Naturgegebene Verhältnisse“ (nach einem Zitat der Künstlerin Heidi Bucher),  bei dem sich die Teilnehmenden des Kunstadditums mit Rollenbildern oder tradierten Vorstellungen vom Menschen („Ist Kriegführen menschlich-naturgegeben?“- Arbeit Foto oben links  von Alisia Rügamer).

Eben dieses Thema kann aber auch ganz wörtlich aber doch auch fragend aufgefasst werden, so dass ein zarter Schmetterling aus Gecko-Haut, Latexabdrücken von Blattstrukturen und Federflaum entsteht (Arbeit von Clarissa Lee).

 Der Kurs befasste sich auch mit dem Thema: Wie soll Schule sein? Wie sollte dementsprechend ein Schulgebäude gestaltet sein? Diese Fragen stellte sich das Q12 Kunst-Additum. Anlass waren die Überlegungen zu einem Erweiterungsbau der Schule, der im Zuge von G9 und einer anwachsenden Raumnot ins Gespräch kam. Für einen solchen Erweiterungsbau sollte das Additum nun verschiedene  Modelle entwickeln.

Bevor die Teilnehmenden mit ihren Entwürfen begannen, beschäftigten sie sich zunächst mit den Konzepten der Bauhausschule und fragten sich dann, wie sie selbst am besten lernen könnten. In ihren zwölf Schuljahren haben sie – auch wegen der Coronapandemie - verschiedene Unterrichtsformen kennengelernt.

Dabei ergaben sich Ideen, die auf unkonventionelle Raumplanung angewiesen sind: Lehrsäle für klassische Frontalunterrichtseinheiten, kleinere Räume für gruppenbezogenes Arbeiten, Rückzugsräume für Einzelne, die Verzahnung von Innen- und Außenraum für handlungsorientiertes Lernen, veränderbare Räume, Begrünung, Überdachungen, um im Freien arbeiten und sich bewegen zu können, aber auch um in den Innenräumen vor der Sonne geschützt zu sein.

Viele dieser Ideen wurden in verschiedenen Architekturmodellen visualisiert und daraufhin auf Plakaten vorgestellt.

Auch das Thema Leitbild wurde aus Schülersicht ausführlich gestalterisch dargestellt.  Manche können sich sehr gut mit dem von der Schulgemeinschaft erarbeiteten Leitbild identifizieren, andere weniger.

Weitere Impressionen der Ausstellung:

Das Additum befasste sich auch mit der Malerei in den einzelnen Kunstepochen von der Romanik über Gotik, Renaissance bis zum Barock.

Thema einer Klausur war rechts auch das Plakatdesign zu "Versteckt aber noch da" von Christos spektakulären Verhüllungen, wie die 1969 verhüllte Küste "Wrapped Coast, Little Bay, Australia".
 

Collagen als Selbstportrait

Kompositionslinie und Farbstudie als Abivorbereitung

Die Vernissage bereicherte schließlich Anastasya Sidelnyk mit einem Auszug ihrer schrecklichen Rolle als Kapitänin aus dem Theaterstück der Schule im Juli letzen Jahres  „Die Reise der Verlorenen“  von Daniel Kehlmann, das in drei Akten vom Schicksal knapp 1000 deutscher Juden erzählt, die Nazideutschland 1939 an Bord der St. Louis verlassen und so der Entrechtung und Verfolgung entkommen wollen.

Fotos Dieter Gürz

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