Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Der Kreisbrandmeister ist stolz auf das enorme Leistungsvermögen der Veitshöchheimer Feuerwehr - Bericht von der Jahreshauptversammlung

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Zum Feuerwehrmann wurden bei der Jahreshauptversammlung der Veitshöchheimer Feuerwehr Louis Birk, Joachim Dey, Niklas Gimperlein und Konstantin Tempel ernannt. Befördert wurden Gerd Backmund, Werner Heß, Stefan Hirn, Florian Leberfinger, Martin Leimkötter, Johannes Nützmann, Dominik Reinhardt und Dr. Andreas Riemann zum Oberfeuerwehrmann und Dirk Seeberg zum Hauptfeuerwehrmann.

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr berichtete Vereinsvorsitzender Marco über die zahlreichen Aktivitäten des Vereins,  der 2. Kommandant Florian Fischer stellte die aktuelle Personalstruktur, die Übungen und die Ergebnisse aus der Versammlung der Jugend vor. Der 1. Kommandant Robert Röhm wiederum erläuterte die Einsatzstatistik, Lehrgänge und Leistungsprüfungen.

Breiten Raum nahm, auch im Grußwort von Bürgermeister Jürgen Götz, die Erstellung des Feuerwehrbedarfsplanes ein.

Als Entscheidungsgrundlage für eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Ausrichtung der Feuerwehr hat der Gemeinderat von der Firmengruppe Brandschutzplanung Renninger in Essfeld, in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehrführung, einen Feuerwehrbedarfsplan für den Ort erstellen lassen.

Der Feuerwehrbedarfsplan umfasst unter anderem Risiko- und Gefährdungsanalysen, Untersuchung des Ist-Zustands der Feuerwehr und liefert Erkenntnisse, wo möglicherweise noch mit konkreten Maßnahmen nachgebessert werden kann oder muss.

Es hat sich gezeigt, so der Bürgermeister, dass die Feuerwehrführung in der Vergangenheit sehr gut und vorausschauend gearbeitet hat. Ein paar Punkte insbesondere zum Feuerwehrhaus müssen in den nächsten Jahren angegangen werden.

Bei der Erreichbarkeit ist das Gemeindegebiet innerhalb der Frist von zehn Minuten nach Eingang des Notrufes 112 sehr gut abgedeckt, mit nur wenigen Lücken, etwa im hinteren Sendelbach.

Durch B 27 und Kreisstraße, Gewerbegebiet und Gebäudehöhen von mehr als sieben Meter im Schenkenfeld besteht jedoch ein hohes Gefährdungspotential im Gemeindegebiet. Hinsichtlich technischer Einsätze auf dem Main reicht das Schlauchboot RTB nicht aus. Hier wird die Anschaffung eines Mehrzweckbootes empfohlen, wenn möglich zur Nutzung von Synergieeffekten gemeinsam mit den Maingemeinden bis zur Staustufe Erlabrunn.

Ein sehr gutes Bild ergibt sich laut Feuerwehrbedarfsplan bei der Personalstruktur der Feuerwehr. Sie passt zum Gefährdungspotential. Laut Gutachter ist das Durchschnittsalter mit 36,4 überraschend gut. Dies ist der guten Jugendarbeit zu verdanken.

Personell mit 48 Aktiven, darunter drei Frauen + 13 Auswärtige bei Tageseinsätzen und mit Fahrzeugen ist die Feuerwehr bedarfsgerecht und zukunftssicher aufgestellt, was der Feuerwehrbedarfsplan bestätigte. Hier ist bereits berücksichtigt, dass die Beschaffung eines neuen LF 20 mit Kosten von 460.000 Euro ansteht, das zum 155jährigen Jubiläum 2020 in Betrieb genommen werden soll. Die staatliche Zuwendung beträgt 105.000 Euro. Das neue Fahrzeug ersetzt das fast 30 Jahre alte Tanklöschfahrzeug 16/25 (Baujahr: 1989).

Recht gut ist auch der Ausbildungsstand in der Freiwilligen Feuerwehr, wobei der hohe Anteil von 21 Zug- und Gruppenführern von einem hohen Engagement in den Reihen der Feuerwehr zeugt. Insgesamt verzeichnete 2018 die Kommandantur 48 Übungseinheiten von Gruppen, der Gesamtwehr sowie Atemschutz, Maschinisten, Drehleiter und Boot sowie vier Schulungsabende, zahlreiche Kurse und Lehrgänge.

Wie der Blick auf die Einsatzstatistik zeigt, ist die Veitshöchheimer Wehr nach den Feststellungen des Feuerwehrbedarfsplanes enorm gefordert, wobei die HVO-Einsätze laut Gutachter rein freiwillig und separat zu betrachten sind. Somit verzeichnet die Feuerwehr im 5-Jahres-Durchschnitt 118 Einsätze im Jahr, davon 22,3 Prozent Brände und 59,4 Prozent technische Hilfeleistungen. Bewertungsrelevante Einsätze sind dort gegeben, wo Menschenleben und Sachwerte in Gefahr sind, nicht jedoch eine Ölspurenbeseitigung.

Nach der Einsatzstatistik für 2018 wurden die HvO-Einsätze  deutlich von 311 im Vorjahr auf 202 im Jahr 2018 zurückgefahren. 29mal wurde die Wehr zum Brandlöschen und 61mal zur Technischen Hilfeleistung gerufen. Daneben wurden acht Sicherheitswachen gestellt. 17 Aktive legten die Leistungsprüfung in den Stufen 1 bis 6 ab.

2018 wurden in Zusammenarbeit von Gemeinde und Feuerwehr in sechs größeren Objekten der Gemeinde eine Feuerbeschau durchgeführt. Bei der Feuerbeschau werden als Maßnahme des Vorbeugenden Brandschutzes unter anderem Flucht- und Rettungswege, Brandschutzeinrichtungen, Feuerwehrzufahrten sowie Rauch- und Brandschutztüren überprüft. Objekte sind z.B. Hotels, Gaststätten, Sonderbauten und größere Wohnanlagen.

 Jede Menge zu tun gibt es für den EDV-Arbeitskreis der Feuerwehr.

Jugendfeuerwehr

2. Kommandant Florian Fischer stellte die aktuelle Personalstruktur und die Ergebnisse aus der Jugend-Versammlung  vor, die vor der Hauptversammlung stattfand. Die Jugendwarte Andrea Knorz und Christian Taupp verzeichneten 2018 rege Aktivitäten, so 34 Gruppenübungen, eine 24-Stunden-Übung, diverse Spiele-Abende, die Aktion Putzmunter, Grillfeier, Zeltlager und Weihnachtsfeier. Fünf Jugendliche absolvierten den Jugendwissenstest in den Stufen 1 bis 4, neun die Deutsche Jugendflamme Stufe I oder II sowie die Deutsche Jugendleistungsspange. Ausbilder sind Jan Becher, Pascal Scholz. Gewählt wurden Julian Rauh als 1. Jugendsprecher und Julian Richter als 2. Jugendsprecher sowie Christopher Greiner als Vertrauensperson.

Der zweite Kommandant freute sich, dass aus der Jugend Niklas Gimperlein, Louis Birk und Konstantin Tempel in die Aktive Wehr übernommen werden konnten. Durch neun Neuzugänge hat die Jugendfeuerwehr nun 20 Jungs und vier Mädchen in ihren Reihen.

Aktivitäten des Feuerwehrvereins

Der Feuerwehrverein hat mit seinen aktuell 448 Mitglieder 2018 wieder zahlreiche Aktivitäten veranstaltet und besucht.

Große Tradition hat im Ort neben der Maibaumaufstellung durch die Feuerwehr auch der Florianstag mit einem Gottesdienst in der Vituskirche. Dabei demonstrieren zahlreiche örtliche Vereine ihre Solidarität zu den „Floriansjüngern“, in dem sie diese mit ihren Fahnen unter musikalischer Begleitung durch den Musikverein beim Kirchgang und danach zum Fest am Feuerwehrhaus begleiten.

 Zusätzlich zu den Veranstaltungen der örtlichen Vereine und Institutionen wie Neujahrsempfang, Rosenmontagszug, Fronleichnamsprozession und 90 Jahre SVV  wurden im Landkreis vier Feuerwehrfeste besucht. Die Fahrradgruppe der Feuerwehr machte wieder erfolgreich beim Stadtradeln mit und veranstaltete zusätzlich noch eine Fahrradtour zum Bodensee. Für die Vereinsmitglieder war das Oktoberfest im Feuerwehrhaus wieder ein tolles Event ehe das Jahr im Dezember mit der Weihnachtsfeier und Silvesterparty endete.

Marco Karg bedankt sich bei allen für die Mithilfe im vergangenen Jahr. Er wünscht sich in Zukunft mehr Engagement der Mitglieder.

Im aktuellen Jahr werden wieder viele Veranstaltungen stattfinden und  viele Feuerwehrfeste besucht. Zusätzlich ist eine Tour mit dem Nachtwächter in Veitshöchheim am 28. Juni geplant.

Nach dem Kassenbericht der Kassenprüferin Heike Frauendorf wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Der 2. Vorstand Werner Heß gab einen Überblick über die DSGVO, mit den für den Verein wichtigen Änderungen. Die Versammlung billigte einstimmig die Ergänzung der Satzung um § 15 Datenschutz. Die Folge des Datenschutzes ist, dass der Verein seine Facebook-Seite  nicht mehr pflegt.

Die Ehrungen im Verein werden beim Festkommers im kommenden Jahr durchgeführt, Marco Karg hat die Namen der Geehrten in der Sitzung verlesen. Geehrt werden für langjährigen aktiven Dienst Martin Leimkötter, Julia Rupkalvis, Gerhard Baumeister, Tobias Strohmenger sowie staatlich für 25 Jahre Martin Hagenau und Stefan Knorz.

Vom Verein geehrt werden zwölf Mitglieder für 25 Jahre, sieben für 40 Jahre sowie Manfred Bauer für 50 Jahre und Ludwig Kneitz für 60 Jahre Mitgliedschaft.

Grußworte sprachen bei der Jahreshauptversammlung Bürgermeister Jürgen Götz (rechts) und Kreisbrandmeister Markus Fleder (im Hintergrund v.l.n.r. vom Feuerwehrverein 2. Vorstand Werner Heß, 1. Vorstand Marco Karg, 1.  Kommandant Robert Röhm, 2. Kommandant Florian Fischer, Kassiererin Heike Frauendorff und Schriftführer Maximilian Scholz)
Als "beeindruckend" stufte Bürgermeister Jürgen Götz als oberster Dienstherr der örtlichen Floriansjünger das in der Versammlung Gehörte ein, sowohl was im Verein gelaufen ist, als auch was bei den Aktiven geleistet wurde.

Allein durch die Arbeitskreise für die Beschaffung und für die Ausarbeitung des Feuerwehr-Bedarfsplanes (siehe obige Ausführungen) sowie für Begehungen, Feuerbeschau und Sitzungen habe die Feuerwehrführung  eine Mehrbelastung von 1.200 Stunden im letzten Jahr verzeichnet. Dies zeige, was  bei der Feuerwehr für die Bürger und die Allgemeinheit geleistet werde. Dafür sprach der Bürgermeister den allerherzlichsten Dank seitens der Gemeinde aus und versicherte in Anwesenheit seiner beiden Stellvertreter Winfried Knötgen und Elmar Knorz und den  Gemeinderäten Marlene Goßmann, Jochen Müller und Stefan Oppmann, dass die Gemeinde immer die Feuerwehr unterstütze und ein offenes Ohr und einen offenen Geldbeutel für ihre Belange haben werde.

Der Dank des Bürgermeisters galt besonders auch Andrea Knorz und Christian Taupp für die sehr gute Jugendarbeit und der Feuerwehrvereinsführung für die Präsenz bei allen Veranstaltungen und das Einbringen in das gemeindliche Leben.

Als neuer Kreisbrandmeister,  seit Januar 2018 im Dienst, stellte sich Markus Fleder  aus Rimpar vor, beruflich für Team Orange und den FWM hier in Veitshöchheim tätig. Der 41jährige zeigte sich beeindruckt vom Engagement, den Einsätzen und den Vereinsaktivitäten. Das Leben hier werde gefüllt durch Kameradschaft und gelebtes Zusammensein, so dass er stolz sei, hier Kreisbrandmeister sein zu können. Beeindruckt war er auch von der Zahl der Übungen. 

Als Neuerungen kündigte der KBM eine Beschaffung und Pflege von Einheitsgeräten durch den Landkreis an, um den Ehrenamtsbereich von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten zu entlasten. So sollen künftig die Atemschutzgeräte vom Landkreis als Poollösung in Klingholz geführt und einheitlich gepflegt werden.

Im Katastrophenschutz habe der Landkreis für Klingholz einen Transport-LKW mit einer großen Anzahl an Schmutzwasserpumpen und Stromerzeugern  für den Hochwasserfall beschafft, die autark mehrere Einsatzstellen abarbeiten können. Auch können in Klingholz nun Sandsäcke durch eine Füllmaschine in großen Mengen gefüllt und durch Logistik-Fahrzeuge bedarfsgerecht verteilt werden. Zur Zeit läuft laut Fleder die Beschaffung von zwei Rüstwagen für den Landkreis.

Am 20.7.2019 findet ein einheitlicher Leistungsprüfungstermin statt. Zur Steigerung der Fitness empfahl der KBM den Floriansjüngern die Ablegung des Feuerwehr-Sportabzeichens.

Kommentiere diesen Post