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Nur zwei Firmen interessierten sich beim Veitshöchheimer Unternehmerfrühstück für das Thema "Attraktiverer ÖPNV"

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Nur zwei Firmen interessierten sich beim Veitshöchheimer Unternehmerfrühstück für das Thema "Attraktiverer ÖPNV"
Nur zwei Firmen interessierten sich beim Veitshöchheimer Unternehmerfrühstück für das Thema "Attraktiverer ÖPNV"

Im Juli letzten Jahres hatte sich Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz erstmals mit den im Gewerbe ansässigen Unternehmern in der Firma Wegmann Automotive an einen Tisch gesetzt. Nicht ohne Grund, denn rings um das Gewerbegebiet ist einiges in Bewergung. So erläuterte der Bürgermeister die damals kurz vor dem Abschluss stehende Erschließung der 8,5 Hektar großen Erweiterung des Gewerbegebietes, in der die Gemeinde rund 2,7 Millionen Euro investierte und fünf der zwölf der Gemeinde gehörenden Gewerbe-Grundstücke bereits verkauft sind. Von Bedeutung für viele Unternehmer war auch die vom Bürgermeister angekündigte Sanierung der 660 Meter langen Oberdürrbacher Straße im Frühjahr 2016. Und ein Punkt betraf die bessere Anbindung des ÖPNV an das Gewerbegebiet.

Einzig das Thema "ÖPNV" zum Gegenstand hatte nun das "Unternehmerfrühstück", zu dem der Bürgermeister und der Vorstand des Landkreis-Kommunalunternehmens (KU) Professor Dr. Alexander Schraml die örtlichen Betriebe in den Rathaus-Saal eingeladen hatten. Schraml und seine Mitarbeiter von der APG und der Nahverkehrsgesellschaft Würzburg-Mainfranken (NWM) wollten den Betrieben das für deren Mitarbeiter lukrative Firmen-Abo der APG schmackhaft machen. Unter der Marke APG betreibt das KU Omnibuslinienverkehre im Landkreis Würzburg, darunter auch die für Veitshöchheim bedeutsamen Linien 11 und 19. Bürgermeister Jürgen Götz wiederum wollte eruieren, ob und wie die ÖPNV-Verbindung des Gewerbegebiets verbessert werden kann.

Der Einladung Folge leisteten mit den Firmen NKM NOELL Special Cranes GmbH (150 Mitarbeiter) und Profiroll-Schuricht (15 Mitarbeiter) allerdings nur zwei der insgesamt 105 Betriebe des Gewerbegebietes mit ingesamt 1.500 Beschäftigten. Für den KU-Vorstand war das geringe Interesse schon etwas verwunderlich, denn eine gute und kostengünstige Erreichbarkeit von Firmen entwickele sich zunehmend zum Plus im Wettstreit um motivierte Arbeitskräfte.

Beim APG-Firmenabo gibt der Landkreis einen bis zu zehnprozentigen Zuschuss auf den herkömmlichen Jahreskartenpreis einer Premium Abo-Karte, vorausgesetzt das Unternehmen gewährt seinen Mitarbeitern ebenfalls einen mindestens gleich hohen Zuschuss.
So kostet die Monatskarte von Würzburg/Veitshöchheim 53,95 Euro, im Jahresabo ermäßigt 46,70 Euro und beim APG-Firmen-Abo monatlich nur noch 37,36 Euro.

In den Genuss dieses so ermäßigten Firmenabos kommen seit August bereits die Beschäftigten der Gemeinde Veitshöchheim aufgrund eines Vertrages der Gemeinde mit dem KU.

Grundsätzlich kann jeder Beschäftigte einer Firma das Firmen-Abo-Angebot nutzen, der seinen Hauptwohnsitz im Bereich des Verkehrsverbundes Mainfranken hat, zu dem auch die Landkreise Kitzingen und Main-Spessart gehören. Das Ganze noch attraktiver macht, dass das „Premium-Abo persönlich“ nicht nur auf der Strecke vom Wohnort zur Arbeitsstätte gilt, sondern am Abend, an den Wochenenden und in den Schulferien im gesamten Verkehrsverbund als Netzkarte gültig ist. Außerdem kann laut Schraml dann auch die ganze Familie kostenlos mitgenommen werden, sprich die Mitnahme eines weiteren Erwachsenen und aller eigenen Kinder bis 15 Jahre.

Im Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) gilt der Fahrschein zudem für alle Verkehrsmittel. Dazu gehören neben 119 Buslinien auch die Würzburger Straßenbahnen und acht Eisnbahnlinien. Mit dem „Premium-Abo persönlich“ können also Bahn, Bus und Straßenbahn, aber auch die alternativen Angebote wie der APG-RufBus im südlichen Landkreis, Bürgerbusse in Leinach, Rimpar oder in der VG Helmstadt genutzt werden. Auch die nächtliche Fahrt aus Würzburg nach Hause wird durch das Premium-Abo günstiger, denn es gibt bei der Fahrt mit dem APG-Service-Taxi zwischen Würzburg und allen Gemeinden im Landkreis Würzburg einen Rabatt.

Der Bürgermeister unterbreitete seinen Gästen vom KU den Wunsch, das Gewerbegebiet durch den ÖPNV besser anzudienen. Bislang wird nur der dessen Randbereich mit Haltestellen am Eingang der Kaserne und am Netto-Markt angefahren.

Der KU-Vorstand sicherte zu, dieses Thema in den Fokus des VVM zu nehmen und zu prüfen, ob übergangsweise die Busse der Linie 19 quer durch das Gewerbegebiet am Main-Center vorbei über die Oberrdürrbacher Straße - Robert-Bosch-Straße und Raiffeisenstraße zum Kreisverkehr geleitet werden können.

Wenn in den Jahren 2017 bis 2019 die Sanierung der Kreisstraße WÜ 3 bis Gadheim anstehe, ist nach den Worten des Bürgermeisters im Gespräch, an der Einmündung der aus Oberdürrbach kommenden Kreisstraße einen Kreisverkehr mit Ausfahrt aus dem Gewerbegebiet zu schaffen. Spätestens dann könnten die Busse der Linie 19 ohne große Zeitverzögerung nach Güntersleben weiterfahren. Dazu sagte der Vorstand der Nahverkehr-Würzburg-Mainfranken GmbH (NWM) Dominik Stiller: "Diese Durchbindung wäre ideal." Im Bebauungsplan des erweiterten Gewerbegebietes hat die Gemeinde laut Götz diese direkte Anbindung bereits eingeplant.

Wie KU-Vorstand Schraml sagte, habe er auf seinem Zettel nach einem Gespräch mit Würzburgs Oberbürgermeister auch die Bus-Anbindung von Oberdürrbach nach Veitshöchheim.

Positiv erwähnt wurde, dass die Anpassung des Busfahrplanes mit Verbesserung des Taktverkehrs im Oktober letzten Jahres auch den Beschäftigen im Gewerbegebiet zugute gekommen sei. So würde das Veitshöchheimer Gewerbegebiet nun von 5 bis 8 Uhr am Morgen direkt von Würzburg aus angefahren und umgekehrt würden von 15 bis 19 Uhr die Busse direkt nach Würzburg fahren.

Probleme bereitet natürlich die in manchen Firmen übliche Schicht- und Nachtarbeit.

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K
Solange hier keine vernuenftige Taktung (unter 15min in beide Richtungen) sowie ein ordentliches Netz mit mehr Haltestellen in den Wohngebieten zustande kommt ist der Bus nur ein sich bewegendes Hindernis fuer die Autofahrer.
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