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Sanierung Ratskeller im Zeitplan - Eröffnung durch neue Pächter Anfang Dezember

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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In knapp einem Vierteljahr wollen Christian Heilmann und Harald Popp (von links) den für 1,7 Millionen Euro netto von der Gemeinde völlig umgebauten und erweiterten Ratskeller eröffnen. neu: Sie haben bereits eine eigene Homepage http://www.ratskellerveitshoechheim.de eingerichtet und dort bereits auch die Speisekarte eingestellt.

Im Bild stellt Innenarchitekt Volker Naumann (re.) zusammen mit Bürgermeister Rainer Kinzkofer den neuen Pächtern die für den neuen großen Saal im OG ausgewählten Stühle und Tische vor, während im Hintergrund Handwerker die freigelegte und künftig sichtbare, auf Balthasar Neumann zurück gehende Balkenkonstruktion mit einem dunklen Farbanstrich versehen. Wie die beiden Gastronomen erklärten, haben sie mit Oliver Ponnath (früher Steinburg) bereits einen versierten Küchenchef und mit Kathrin Baumann eine acht Jahre in der Schweiz in der hohen Gastronomie tätige Serviceleiterin eingestellt. Im Ratskeller wollen die beiden daneben noch einen weiteren Koch, zwei Servicekräfte und zwei Auszubildende einstellen.

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Voll im Zeitplan liegen die Arbeiten für die Sanierung und den Umbau des Ratskellers.

Während die technischen Installationen wie Elektro, Heizung und Lüftung im vollen Gang sind und die Putz- und Maler- und Unterdecken-Arbeiten  dem Ende zugehen, ist bereits erkennbar, dass der Ratskeller ein tolles Schmuckstück werden wird. Bis Ende Oktober sollen nach dem Bauzeitenplan des Architekten Holger Keß die Arbeiten soweit fertig sein, dass die Abnahmen nebst Mängelbeseitigung erfolgen können. Dann wird auch die Heilmann & Popp GbR Veitshöchheim, die bereits das Restaurant Rokoko im Weißen Lamm betreibt, als Unterpächter der Tucherbräu in Nürnberg in die Lage versetzt, die Inbetriebnahme und die Eröffnung mit vornehmlich fränkisch bürgerlicher Küche Anfang Dezember 2011 in die Wege zu leiten.

In der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien hatte der Gemeinderat bei einer Bemusterung dem Vorschlag des eurobject-Innenarchitekten Volker Naumann zur Inneneinrichtung mit einem Kostenrahmen von 148.000 Euro grünes Licht erteilt und auch dem Antrag der Pächter auf Optimierung und Ergänzung der Küchenausstattung in Höhe von 25.000 Euro und konstruktive Einbauten von 10.000 Euro genehmigt. Aufgrund der Mehrkosten durch Pächterwünsche erhöhte das Gremium gleichzeitig die Pacht entsprechend.

Nachdem nun alle Aufträge vergeben sind, besteht auch Klarheit über die Kosten der Baumaßnahme, die den Gemeindehaushalt mit  1,7 Millionen Euro belastet.

RatskellerhistorischhofgartenModellhistorisch Foto vom historischen Modell (ausgestellt im Schloss Veitshöchheim)

 

 

Wie der Bürgermeister bei einer Ortseinsicht ausführte, entfällt ein beträchtlicher Anteil der Kosten auf den Erhalt und die Instandsetzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, das zu Zeiten der Fürstbischöfe als Küchenbau in den Hofgarten integriert war. Im Gastraum war damals die Küche untergebracht. Der nach einem Entwurf von Balthasar-Neumann 1748 errichtete Dachstuhl ist eine weitgehend erhaltene barocke Mansarddachkonstruktion einschließlich des jetzt im neuen Saalbereich im Obergeschoss nach einer aufwändigen Befunduntersuchung  freigelegten Dachbalkenlagers. Die denkmalpflegerischen Belange hatten auch finanzielle Auswirkungen auf die gleichzeitig vorgenommenen energetischen Maßnahmen. So musste auf eine Außendämmung verzichtet und dafür eine teurere Innendämmung durchgeführt werden.

Bereits im Erdgeschoss veränderte sich einiges durch die Versetzung von Wänden. So wurde ein neuer Zugang geschaffen und Küche und Toiletten wurden besser situiert.

Gastraum1.jpg gastraumEG Gastraum2.jpg GastraumGrundmöblierung

Nicht mehr wieder zu erkennen ist der Gastraum, denn das 1970 eingebaute Tonnengewölbe (2. Foto) musste aus statischen Gründen weichen. Die Gewölbeelemente bleiben jedoch erhalten und werden als Raumschmuck sichtbar betont (3. Foto). Bei der Grundmöblierung  (Foto 4) finden hier 59 Personen, bei der Stellvariante mit Tafel beispielsweise für Feierlichkeiten und Firmenessen bis 70 Personen. Verlegt wird hier noch ein Fliesenboden lava grau und eingebaut eine Akustik-Trockenbaudecke, in weiß gehalten wie auch die Wände. Dazu passend wurde dunkles Mobiliar gewählt, wobei Sitz und Rücken von Stühlen und Bänken gepolstert sind mit Bezug in Kunstleder rotbraun, die Bankrücken mit Faltensteppung im Stil der Ratsherren.

Theke Kueche1.jpg Kueche2.jpg Aufzug1-Kopie-1 WCs1.jpg

Wie in allen Gast-Räumen legen die eurobject-Einrichter auch im neugeschaffenen Zugang und dem angrenzenden  Thekenbereich Wert auf dekoratives Licht. Völlig neu konzipiert mit modernster Ausstattung und Lastenaufzug ins Obergeschoss wurde die Küche. Der Ratskeller ist nun auch behindertengerecht. Ein Personenaufzug führt ins OG. Aus Platzgründen befinden sich nun das Herren-WC und ein Behinderten-WC im OG, das Damen-WC weiter im EG.

gro-erSaal1.jpg gro-erSaal2.jpg großerSaal  kleinerSaal.jpg

Im Obergeschoss wurden die bisherigen Hotelzimmer ausgekernt. Anstelle dessen entstand ein neuer  für Feiern aller Art, Tagungen und Veranstaltungen maximal 90 Personen fassender großer Saal mit direktem Blick in den Hofgarten.

Durch die Öffnung der historischen Holzbalkendecke zum Dachgeschoss hin entstand ein großzügiger Raumeindruck (Fotos links). Der bisher schon vorhandene kleine Saal (Foto rechts)  wurde etwas verkleinert. Hier haben maximal 30 Personen Platz. Die beiden Säle erhalten einen Parkettboden. 

Im Außenbereich erhält die Fassade zum Rathaushof hin einen Anstrich in gleicher Farbe wie bisher. Während das Querdach bereits neu gedeckt ist, musste der Gemeinderat noch nachträglich einen Wermutstropfen schlucken. Denn wie sich bei den Dämmungsarbeiten  herausstellte, wurden auch im schiefergedeckten Mansarddach (rechts im 1. Foto oben) zur Kirche hin Undichtigkeiten festgestellt. Das Gremium vergab deshalb hier nachträglich noch die Schiefer-Neueindeckung für 90.000 Euro in Auftrag.

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