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Spatenstich erfolgte als symbolischer Auftakt für den Neubau des Hauses der Schulkindbetreuung und als 1. Bauabschnitt für die Generalsanierung der Veitshöchheimer Eichendorffschule

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Von einem Juwel und einem Meilenstein für den Schulcampus Veitshöchheim die Rede war heute beim Spatenstich für den 14,4 Millionen Euro teuren Neubau des "Hauses der Schulkindbetreuung", dessen Fertigstellung 2026 geplant ist und für das  7,0 Millionen Euro an Förderungen durch Bundes- und Landesmittel in Abzug gebracht werden können.

Der Neubau ist der erste von sechs Bauabschnitten der auf 49 Millionen Euro veranschlagten Generalsanierung der Eichendorffschule, die die Gemeinde in den nächsten zehn bis zwölf Jahren durchführen will.

Frohgestimmt und mit Elan betätigten als symbolischen Auftakt  für den Baubeginn den Spaten v.l.n.r. Volker Farrenkopf (Hochbau Gemeinde), Thomas Eberth (Landrat), Steffen Rothenhöfer (GKT-Architekt), Ingrid Schinagl (AWO-Geschäftsleiterin), Jürgen Götz (1. Bürgermeister), Verena Schmidt (AWO-Hortleiterin) und Rainer Kinzkofer (Altbürgermeister).

Bei diesem ersten Bauabschnitt handelt es sich nach den Worten von Bürgermeister Jürgen Götz um den Neubau einer eigenständigen Erziehungs- und Bildungseinrichtung für schulpflichtige Kinder der ersten bis siebten Klasse (6 bis 14 Jahre), welche außerhalb der täglichen Schulzeit eine familienergänzende Betreuung für Schulkinder sicherstellt. In diesem sind 275 Hortplätze  (140 Plätze im Bestand, somit 135 neue Plätze), 45 Plätze der offenen Ganztagesschule (25 Plätze im Bestand, somit 20 neue Plätze) und 60 Plätze für die Mittagsbetreuung  (47 Plätze im Bestand, somit 13 neue Plätze) untergebracht.

Mit dem Neubau könne die Gemeinde, so der Bürgermeister, durch die freien Kapazitäten, auch den Bedarf nach weiteren Plätzen im Bereich der Nachmittagsbetreuung aufgrund des gesetzlichen Rechtsanspruchs ab 2026 befriedigen.

 Götz: "Anspruchsvolle Kinderbetreuung in ausreichendem Umfang sind ein Aushängeschild für jede Gemeinde, Bildungs- und Betreuungsangebote sind längst zu einem echten Standortfaktor geworden." Der Bürgermeister dankte deshalb dem 1. Vorsitzenden der AWO Veitshöchheim Dieter Leimkötter (links) und seiner Geschäftsführerin Ingrid Schinagl (2.v.l.), dass sich die AWO bereit erklärt hat, den Betrieb dieses Hauses der Kinderbetreuung zu übernehmen. Mit ihren tollen Angeboten an familienergänzender Erziehung, Mittagsverpflegung, Hausaufgabenunterstützung und Freizeitgestaltung hier an der Schule sei die AWO ein Musterbeispiel für eine qualitativ hervorragende Kinderbetreuung und aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Jüngstes Projekt ist die Jugendsozialarbeit an der Grundschule, welches die AWO seit dem vorletzten Jahr übernommen hat.    

Der Spatenstich ist laut Bürgermeister auch der Auftakt für die Generalsanierung der Eichendorffschule, deren Rektoren Stefan Dusolt (Grundschule) und Martha Winter (Mittelschule) ebenso anwesend waren wie Christina Stibi, die Leiterin der Sing- und Musikschule, die nach Abschluss der Baumaßnahmen endlich einen eigenen Bereich haben wird.

"Unsere Freude ist sehr groß, denn heute geht es endlich los, Spatenstich fürs Schülerhaus, vielen Dank und auch Applaus. Für den Bau gutes Gelingen, dafür wollen wir heut singen" mit diesem Lied bereicherten an die 40 Kinder aus den ersten und zweiten Klassen der Eichendorffschule, die am Nachmittag in den AWO-Hort gehen, den ersten Spatenstich für den Bau des Hauses der Kinderbetreuung, mit dem alle gemeinsam einen großen Schritt nach vorne gingen.

Auf der Tafel links hatten die Kinder aufgemalt, mit was sie alles das neue Haus füllen wollen.

Und mitgebracht hatten sie bereits auch die Täfelchen mit den Namen der Gruppen, die 2026 nach der Fertigstellung in das neue Haus umziehen werden.

AWO-Hortleiterin Verena Schmidt überbrachte stellvertretend für alle Nutzer des neuen Hauses der Schulkindbetreuung ein Dankeschön an die Gemeinde, dass ihr die qualitative Betreuung von Schulkindern so am Herzen liegt. Der AWO Ortsverein Veitshöchheim dürfe sich als Kooperationspartner der Gemeinde auf ein Haus freuen, das "Up to date" ist, ökologisch effektiv und nachhaltig ist, ein barrierefreies Haus, das viel Platz für die Kinder und Jugendlichen in hellen und warmen Gruppenräumen bietet, das Gestaltungs-, Kreativ- und Bewegungsspielräume bereitstellt, die viele Bildungs- und Lernangebote ermöglichen werden, vor allem aber ein Zusammensein aller bisher verstreuten Hortgruppen und Mittagsgruppen in einem Haus.

Schmidt: "Ich habe das Gefühl, dass das Haus etwas ganz Großes werden kann, ein Wohlfühlort zum Lachen, Spielen, Lernen, Miteinander wachsen, kreativ sein, Forschen und noch vielem mehr." Diesbezüglich galt ihr Dank den Architekten, die ihre Erfahrungen aus der täglichen Praxis ernstnehmen, hören und miteinbeziehen würden.

Sie spüre, dass hier seitens der Gemeinde nicht nur eine kommunale Pflichtaufgabe erfüllt werde, sondern hier einzigartiger Ort der Bildung der Betreuung und der Entfaltung für unsere Schulkinder entstehen soll.

Seitens des im Juni 2019 nach einem europaweiten Vergabeverfahren vom Gemeinderat beauftragten Architekturbüros Grellmann-Kriebel-Teichmann (GKT) & Partner, Würzburg erläuterte Architekt Steffen Rothenhöfer das Bauvorhaben, für das bei der europaweiten Ausschreibung der Rohbauarbeiten mit der Fa.Michael Siebenson GmbH & Co. KG aus Schweinfurt für 1.059.066 Euro ein regionaler Anbieter gewonnen werden konnte, ebenso auch für die Entsorgung und Verwertung des Erdaushubs mit der Fa. Georg Riegel GmbH aus Gerbrunn für 112.647 Euro. Auch die Holzbaufirma, soviel könne er schon verraten, komme aus dem Raum Würzburg. Die Baustelleneinrichtung wurde an die Fa. BplusL Infra Log GmbH aus Limbach-Oberfrohna für 101.431 Euro vergeben.  Weitere Vergaben erfolgen in der Gemeinderatssitzung in der nächsten Woche.

Bei dem von Rothenhöfer vorgestellten Neubau handelt es sich um ein teilunterkellertes viergeschossiges Gebäude (Ebene -3 bis Ebene 0). Die unterste Ebene wird aus Stahlbeton errichtet und bildet somit ein Sockelgeschoss. Das Gebäude schiebt sich aufgrund der Geländesituation in den Hang. Diese Ebene beherbergt die Mensa mit Küche, sowie Lager und Technikräume. Der Zugang erfolgt stufenlos über den Vorplatz.

Die drei oberirdischen Geschosse werden aus einer nachhaltigen Brettsperrholz-Konstruktion (gedämmt mit einer hinterlüfteten Holz-Fassade) ausgeführt. Diese Konstruktion werde dabei, so der Planer, eine erstaunliche Menge von 685 Tonnen CO² im Holz speichern. Dafür gebe es eine zusätzliche Finanzspritze 200.000 Euro aus der bayerischen Holzbauförderung.

In diesen drei Geschossen befinden sich alle notwendigen Räume wie Differenzierungs-/ Bewegungsräume, Gruppenräume der Ganztages- und der Mittagsbetreuung, aber auch sämtliche notwendigen Personalräume sowie Sanitäranlagen. Schüler und Pädagogen dürften sich über großzügige, lichte und wandelbare Lern- und Aufenthaltsräume freuen, hier eine Kinderküche, dort ein Brennofen, da ein bequemer Sitzsack, eine zweite Spielebene zum Verkriechen, würden Wünsche kaum offenlassen.

Der Hortneubau lässt sich durch die Lage bzw. die Höheneinstellung im Gelände und die künftige Ausbildung eines barrierefreien Verbindungssteges zur Grundschule (an deren Nordwand - grüner Bau im Hintergrund) zu einem schlüssigen Gesamtensemble verbinden. Der Verbindungssteg wird jedoch erst mit der folgenden Generalsanierung der Schulgebäude zu einem späteren Zeitpunkt realisiert.

Das Flachdach des Gebäudes wird begrünt und dient als Standfläche einer Photovoltaikanlage. Die Lüftung wird über eine freie Lüftung, welche auf die natürliche Konvektion beruht, geschaffen. Sprich es wird keine aktive Lüftungstechnik in den Räumen geben.

Die Konvektion (Wärmetransport bzw. Luftaustausch) wird über die Flure und durch die Zu,- und Ablufttreppenhäuser (welche über Dach geführt werden) mit Wärmetauschern realisiert. Die Belüftung der einzelnen Räume wird mit Überstromöffnungen in den Wänden realisiert.

Das Heizen bzw. Kühlen des Gebäudes wird über eine Erdwärmepumpe mit angeschlossener Fußbodenheizung bzw. die Wärmetauscher auf dem Dach verwirklicht. Die Abwärme des Gebäudes wird in das Erdregister (unter der Bodenplatte) eingespeist und bei Bedarf (im Winter zum Heizen) wieder entnommen.

Mit den Worten "Spatenstiche sind in unserer Gesellschaft ganz wichtig und etwas ganz Besonderes", gratulierte Landrat Thomas Eberth von Herzen ganz besonders den jungen Familien und denen die dies noch werden wollen. Denn nach einem intensiven Vorbereitungszeitraum, der deutlich länger dauerte als die Bauphase, dokumentiere nun der Spatenstich den Gestaltungswillen der Gemeinde und dass nun hier der Schulcampus um ein neues Juwel der Bildung, des Sozialverhaltens und des Miteinanders erweitert wird. Deshalb müsse man Spatenstiche auch feiern und damit den Wert, die Identifikation mit einer Gemeinde in den Mittelpunkt zu stellen.

Eberth: "Und wir gestern im Kreistag beim Kreishaushalt über die Jugendhilfe mit einer Rekordausgabe von 29 Millionen Euro diskutiert haben, dann zeigt dies, wie wichtig solche Orte wie hier mit einem top qualifizierten, motivierten Team sind, die unsere Kleinsten auf ihr Leben vorbereiten, die teilweise Familientragödien kompensieren und ausgleichen müssen, ebenso auch Sozialverhalten, die lernen, erziehen und betreuen müssen in allen Lebenslagen der Kinder."

Wenn die Baustelle hoffentlich unfallfrei fertig ist, versprach der Landrat dem AWO-Team wieder gemeinsam mit den Kindern einen Baum zu pflanzen.

Bürgermeister Götz freute sich über die Zusage des Landkreises, dass nach dem Umzug der Förderschule nach Rimpar deren Räumlichkeiten als Ausweichklassenzimmer genutzt werden können und somit auf Containerlösungen verzichtet werden kann. Der Landkreis hatte außerdem zugestimmt, dass kurzfristig, sieben Stellplätze am Rande des Parkplatzes an der Förderschule für die Eichendorffschule hergestellt wurden, denn seit Mitte Februar ist der Schulparkplatz der Eichendorffschule gesperrt.  Erzieherteam und Lehrkräfte sind gehalten in der Eichendorffstraße auf den dort reservierten Stellplätzen zu parken

Schlussakt des Spatenstichs war als Gemeinschaftsakt das Entfernen der Plane vom Baustellenschild.

Bürgermeister Jürgen Götz sagte zum Abschluss: "Dass wir heute hier stehen, ist der kooperativen und konstruktiven Zusammenarbeit während der Planungs-, Bewilligungs- und Genehmigungsphase zu verdanken. Die Planungen bieten guten Voraussetzungen, damit sie sich die zukünftigen Nutzer hier auch wohlfühlen können. In diesem Sinne wünsche ich allen Baubeteiligten eine weiterhin gedeihliche Zusammenarbeit, gute Nerven, den ausführenden Firmen und uns allen wünsche ich eine problemlose, termin- und budgetreue sowie unfallfreie Bauzeit." Darauf stieß er dann zusammen mit Landrat, Pfarrer Christian Nowak, Planer, Gemeinderatsmitgliedern, AWO-Vertretern und seinem Hochbau-Team mit einem Glas Sekt oder O-Saft an.

Fotos Dieter Gürz

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