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43 männliche und 15 weibliche Jugendfeuerwehrleute aus den Landkreisen Würzburg und Mainspessart erwarben auf der Freisportanlage des Veitshöchheimer Schulsportzentrums die deutsche Jugendleistungsspange

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Für die Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis stehen alle zwei Jahre die Abnahme der deutschen Jugendleistungsspange an. Viereinhalb Stunden stand so am Samstag die Freisportanlage Veitshöchheim ganz im Zeichen der Jugendfeuerwehren aus Eibelstadt, Eisingen, Frickenhausen am Main, Goßmannsdorf, Güntersleben, Leinach, Randersacker, Rimpar und  Veitshöchheim aus dem Landkreis Würzburg sowie Aschfeld, Heßlar und Hundsbach aus dem Landkreis Main-Spessart, die sich heuer dieser Aufgabe stellten.

58 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, darunter 15 Mädchen, absolvierten in sieben Mannschaften mit Bravour die Prüfung für die Deutsche Leistungsspange als die höchste Auszeichnung für ein Mitglied der Jugendfeuerwehr.

Die Veranstaltung organisiert hatte Kreisjugendwart und Kreisbrandmeister Dominik Olbrich von der Kreisbrandinspektion Würzburg (vorne), mit starker Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Veitshöchheim und seinem Jugendausschuss-Team der Jugendfeuerwehr im Landkreis Würzburg sowie der Mainspessart-Kreisjugendwartin Maria Son (rechts neben ihm).

Wie der Kreisjugendwart ausführte, wurden die Jugendlichen in den letzten acht bis neun Wochen von Ihren Jugendwarten vor Ort mit Unterstützung durch seinen Fachbereich Wettbewerbe unter der Leitung von Simon Stockmann bestens vorbereitet und ausgebildet. Dabei übten die Jugendlichen mehrfach jede Woche. Als Besonderheit stellte er heraus, dass dieses Jahr der Landkreis Main-Spessart erstmals als Gast im Landkreis Würzburg bei der Abnahme mit einer Mannschaft mitmachte.

So lobten bei der Siegerehrung auch v.l. Kreisbrandrat Michael Reitzenstein (Landkreis Würzburg) und Kreisbrandrat Florian List (Main-Spessart) die tolle Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen und den teilnehmenden Feuerwehren.

Zu den Jugendlichen sagte Reizenstein bei der Siegerehrung: "Ihr seid die Zukunft der Feuerwehr und habt heute gezeigt, dass ihr perfekt in der Gruppe zusammenarbeiten könnt“. Er hob hervor, dass es keineswegs selbstverständlich sei, als zukünftige aktive Feuerwehrmänner und -frauen die eigene Freizeit zum Wohl der Allgemeinheit zu opfern.

Die beiden Kreisbrandräte und die Wertungsrichter der Jugendfeuerwehr Bayern Karsten Ott (Landkreis Würzburg) und Horst Klopf (Landkreis Schweinfurt) gratulierten dann auch jedem Teilnehmer persönlich zu diesem Abschluss in der Jugendfeuerwehr.

Reizenstein dankte Teilnehmern, Betreuern und Schiedsrichtern für das Engagement und die Vorbereitung auf die Abnahme.

Veitshöchheims 1. Bürgermeister Jürgen Götz  freute sich über die erfreuliche Teilnehmer-Resonanz und die interkommunale Zusammenarbeit. Er wünschte allen Jugendlichen viel Erfolg und bedankte sich als oberster Dienstherr bei seiner Veitshöchheimer Wehr mit Kommandant Florian Fischer und dem Vereinsvorsitzenden Werner Hess an der Spitze für die Vorbereitung und Herrichtung der Freisportanlage mit den für die Abnahme notwendigen Gerätschaften sowie für die Bewirtung.
 

Die stellv. Landrätin Karen Heußner (Landkreis Würzburg) drückte bei der Begrüßung am Morgen allen Jugendlichen für die Prüfung die Daumen und hob ebenfalls die Wichtigkeit einer guten Jugendarbeit heraus, denn nur eine gut ausgebildete Jugend sichere die Zukunft der Feuerwehren in den Gemeinden des Landkreises, für andere da zu sein.

Wie die Veitshöchheimer Jugendwartin Andrea Knorz berichtete, hat ihre Gruppe mit der Vorbereitung auf diese Prüfung in den Osterferien begonnen und seither ein bis zweimal die Woche trainiert. Da bei der Deutschen Jugendleistungsspange eine Mannschaft aus neun Personen bestehen muss, wurde die Gruppe aus Veitshöchheim von zwei Kameraden aus Güntersleben (Moritz Freudenberger und Emil Heller) sowie je einen Kameraden aus Rimpar (Julius Herzer) und Eisingen (Julian Lindenberger) unterstützt, die als Auffüller bei der Veitshöchheimer Gruppe fungierten und die Prüfung mit der Gruppe ihrer eigenen Feuerwehr parallel ablegten und hierdurch eine Doppelbelastung am Prüfungstag hatten.

Die Leistungsbewertung der Jugendlichen durch Schiedsrichter der Kreisbrandinspektion Würzburg und Main-Spessart, die zahlreiche Führungsdienstgrade verfolgten, erstreckte sich auf gute persönliche Haltung und ein geordnetes und geschlossenes Auftreten, auf Schnelligkeit und Ausdauer, auf Körperstärke und -gewandtheit sowie auf ausreichendes feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen und Können.

Bevor der Feuerwehrnachwuchs das 1973 durch den Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes gestiftete Abzeichen in Empfang nehmen konnte, musste bei fünf verschiedenen Aufgaben Leistung gezeigt werden.  Das begehrte Abzeichen ist ein aus Altsilber geprägtes Eichenlaub, dem Sinnbild des Erfolges, in der Mitte mit dem  Abzeichen der DEUTSCHEN JUGENDFEUERWEHR (rotes Flammensymbol und blaue Wellenlinien, als Zeichen für den Einsatz der Feuerwehr bei Feuer- und Wassergefahr, eine Weltkugel mit der Tag- und Nachthälfte als Zeichen des Einsatzes zu jeder Jahres- und Tageszeit).

Die Schnelligkeitsübung stellt die Wasserförderung über eine lange Schlauchstrecke nach. Vorschriftsmäßig musste hier jede Gruppe acht doppelt gerollte C-Schläuche hintereinander auslegen, was einer Gesamtlänge von 120 Metern entspricht. Innerhalb von 75 Sekunden mussten die Schlauchleitungen ohne Verdrehung auf dem Boden liegen und die Endstücke miteinander gekuppelt sein.

Ein simulierter Löschangriff mit Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer war eine weitere Aufgabe

Hier musste der Saugschlauch an der Tragkraftspritze festgemacht werden und das fiktive Wasser mit drei C-Schläuchen zum angenommenen Brandherd geführt werden.

Streng nach den Feuerwehr-Dienstvorschriften musste diese Übung in Teamwork gemeistert werden. Der Wertungsrichter überprüfte schließlich, ob eine Wasserabgabe möglich gewesen wäre.

 

Kraft und Gewandtheit der Jugendlichen wurde beim Kugelstoßen getestet.  Der letzte Teilnehmer der Gruppe musste mit seinem Stoß die 55-Meter-Marke erreicht haben, damit die gemeinsame Aufgabe erfüllt ist.

Die Kugel hatte ein Gewicht von 3 kg bei den Mädchen und von 4 kg bei den Jungs.

Schnelligkeit und Ausdauer galt es beim Staffellauf unter Beweis zu stellen. Hierbei mussten alle Mitglieder einer Gruppe in beliebig eingeteilten Teilstrecken insgesamt eine Strecke von insgesamt 1500 Metern laufen und die Aufgabe innerhalb von 4:10 Minuten erfüllen (im Bild die Veitshöchheimer Mannschaft mit ihrer Gruppenführerin Felicia Leberfinger  beim Start).

 Als Stafette diente ein Staffelstab.

Hier weist bei der Veitshöchheimer Gruppe Ausbilder Martin Leimkötter seine Mannschaft ein, an welcher Stelle der einzelne sich auf der 400 Meter-Laufbahn platzieren muss und dementsprechend holte sich dann jeder seine Startnummer beim Wertungsrichter ab.

Schließlich gab es auch einen theoretischen Teil, bei dem das Fachwissen der jungen Feuerwehrleute geprüft wurde. In einem ca. 15-minütigen Gespräch durch den Wertungsrichter mit der Gruppe unter Ausschluss der Öffentlichkeit mussten  die Jugendlichen Fragen zur Organisation, Ausrüstung, Geräte und Löschmittel der Feuerwehr beantworten, genauso wie zu verschiedenen Löschverfahren, Unfallverhütungsvorschriften und zur Gesellschafts- und Jugendpolitik.

Die Jugendfeuerwehr ist nämlich keine reine Nachwuchsgruppe für die Feuerwehr, sondern eine Gruppe mit allgemeiner Jugendarbeit. Der Feuerwehrdienst setzt sich zusammen aus ca. 50 Prozent feuerwehrtechnische Ausbildung und ca. 50 Prozent freie Jugendarbeit wie Spiel und Sport, Wandern,  Zeltlager und Fahrten, Basteln und Werken, Gesang, internationale Jugendbegegnungen und demokratisches Üben in der Gemeinschaft.

Gesamteindruck

Bewertet wurde schließlich auch der Gesamteindruck.  Wie geht die Gruppe miteinander um? Wie steht und verhält sich die Gruppe beim Antreten?  Wie verhalten sich die einzelnen Gruppenmitglieder untereinander? Wie verhält sich die Gruppe während der Übung?

Über den Erwerb der Deutschen Jugendleistungsspange freuten sich von der Feuerwehr Veitshöchheim Jugendwartin Andrea Knorz,  Dominic Güttling, Dennis Spannheimer, Philipp Richter, Amelie Ludwig, Felicia Leberfinger (fungierte als Gruppenführerin, meldete die Veitshöchheimer Gruppe zu den einzelnen Übungen an und gab die Befehle beim Löschaufbau) und Ausbilder Martin Leimkötter.

 Die fünf Veitshöchheimer Jugendfeuermitglieder beim Staffellauf

Jugendfeuerwehrgruppe Güntersleben

Jugendfeuerwehrgruppe Rimpar

Jugendfeuerwehrgruppe "Südliches Maindreck", bestehend aus Mitgliedern der Feuerwehren Eibelstadt, Randersacker, Frickenhausen und Goßmannsdorf

Jugendfeuerwehrgruppe Leinach

Jugendfeuerwehrgruppe Eisingen

Jugendfeuerwehrgruppe "Mainspessart", bestehend aus Mitgliedern der Feuerwehren Aschfeld, Heßlar und Hundsbach

Für das leibliche Wohl sorgte bei der Abnahme der Jugendleistungsspange der Feuerwehrverein Veitshöchheim.

Fotos Dieter Gürz

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