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Gemeinde Veitshöchheim schafft auf Wiese im Altort hochwertige Lebensräume für Insekten - Ein Projekt im Netzwerk "Blühpakt Bayern"

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die Gemeinde Veitshöchheim beteiligt sich am "Blühpakt Bayern", in dem sie ihre 1060 Quadratmeter große Wiese im Bereich der Mühlgarten (am Ende der Mühlgasse) naturnah und insektenfreundlich gestaltet. Das Projekt stellten heute mit Anbringung einer Infotafel vor v.l.n.r. die bei der Regierung von Unterfranken angestellte Blühpaktberaterin Ines Stark, Bauhofleiter Thomas Remling, Bürgermeister Jürgen Götz und Gemeindegärtner Ralf Emmerling.

Um dem dramatischen Rückgang von Insekten entgegenzuwirken, führte das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) im November 2021 das  „Starterkit – 100 blühende Kommunen“ ein, um  flächendeckend über ganz Bayern einen Anstoß zu geben, kommunale Grünflächen naturnah und insektenfreundlich zu gestalten, zugleich auch als Anreiz, dass Bürger, Landwirte und Wirtschaftsbetriebe  nacheifern, indem sie ihre Freiflächen, Gärten und Balkone naturnah und insektenfreundlich gestalten (siehe nachstehender Link).

Nach  Kirchheim und Geroldshausen in der ersten Starterkit-Runde wurde nun in der zweiten Runde aus dem Landkreis Würzburg neben Altertheim und Unterpleichfeld auch Veitshöchheim ausgewählt.   Neben einer finanziellen Zuwendung von 5000 Euro gibt es für die Gemeinden fachliche Beratung und Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit durch die Regierung von Unterfranken.

Bereits im Vorjahr am 6. Juni 2023 konnten links im Bild Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz und sein Bauhofleiter Thomas Remling  bei einem Festakt in der Residenz München aus den Händen des Bayerischen Staatsministers für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber (links) den symbolischen Scheck in Höhe von 5.000 Euro in Empfang nehmen.

Die 1060 Quadratmeter große Wiese (hier der Blick am Ende der Mühlgasse in Richtung Main) war ursprünglich ein Acker, der sich nach Aufgabe der Nutzung von alleine zur Wiese begrünte. Vor einigen Jahren pflanzte hier der Bauhof einige Obstbäume. Die Grünfläche soll nun zu einer artenreichen Wiese als stabiler Lebensraum entwickelt werden.

Anzutreffen sind hier schon einige Arten:

Hahnenfuß

Wiesenschaumkraut

Zaunwicke

Weiße Taubnessel

Es sind ansonsten meist keine typischen Wiesenkräuter anzutreffen, auch Verbrachungs-Störungen wie die kanadische Goldrute, die als Neophyt sich rasch und flächendeckend ausbreitet, andere Pflanzenarten verdrängt und so die Artenvielfalt schädigt .

Gemeindegärtner Ralf Emmerling hat nach der ersten Mahd in der Wiese drei 1,50 Meter breite Streifen mit der gebietsheimischen Saatgutmischung UG 11 mit einem hohen Kräuteranteil wie Wiesen-Margarite, Wiesen-Storchschnabel und weißes Labkraut eingesät.

Sie erfüllen die Bedürfnisse der heimischen Insekten zum Beispiel als Nahrungspflanzen optimal, in dem sie in der Zeit blühen, in der die auf sie angewiesenen bestäubenden Insekten unterwegs sind.

Entlang dem Heckensaum an der östlichen Grundstücksgrenze können sich als Übergang zwischen Lebensräumen die vorhandenen Brennnesseln als Raupenfutterpflanze weiter ausweiten.

Heuer wird die Wiese Anfang Juni und dann noch im Herbst mit einer Schnitthöhe von zehn Zentimeter gemäht, mit Entfernung des Mahdgutes.

Die Gemeinde hat sich verpflichtet die Wiese entsprechend den fachlichen Anforderungen über mindestens fünf Jahre insektenfreundlich zu gestalten, zu erhalten und zu pflegen.

Durch die Lage im Altort, nur 70 Meter von der Synagoge entfernt, wird die Bevölkerung auf die Thematik "naturnahe und insektenfreundliche Flächengestaltung" aufmerksam gemacht. Auch die Senioren, die die Rhön-Tagespflege besuchen, haben nur wenige Meter bis zur Wiese zurückzulegen.

Fotos Dieter Gürz

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D
Ein schönes Stück Natur, dass sich hier in der Gemeinde entwickelt hat. Die Förderung nehmen wir natürlich gerne mit, wobei, bräuchte es sie in diesem Fall wirklich? Die Natur hat sich hier den Raum selbst zurückerobert, und das ja unentgeltlich. <br /> <br /> Wenn man den Blog in den letzten Tagen liest, gewinnt man den Eindruck, dass gemeindlicherseits aktuell viel getan wird, Grün in den Ort zu bringen. Das ist zweifelsohne auch nötig, etwa um Hitzeschutzpläne umzusetzen. Über den Weg dahin darf man diskutieren, etwa ob die Containerlösung am Kirchplatz wirklich effizient ist, oder ob andere Wege nicht kostengünstiger, nachhaltiger und optisch ansprechender gewesen wären.<br /> <br /> Aber sind das nicht nur ein paar Feigenblätter, um davon abzulenken, dass wir in nächster Zeit viele Flächen versiegeln werden. Oder mögliche Entsiegelungen nicht durchführen, wo sie denn möglich wären. Beispiele hierzu gibt es genug. Das Stegumfeld etwa, oder die Eichendorfschul-Sanierung, Gestaltungssatzungen in den Sandäckern (Steingärten, Verbot von invasiven Arten). Besonders aber möchte ich hier auf den Kindergarten-Neubau am Hölzlein verweisen, wo ein Areal von rund 6.000 m², also sechsmal mehr, als nun feierlich präsentiert, versiegelt werden soll. Und das, wo wir innerorts auch andere, ökologisch weniger wertvolle Flächen nutzen könnten. Auch wenn immer wieder betont wird, dass der Gemeinderat sich einstimmig für diese Fläche ausgesprochen hat, entbindet das nicht davon, Entscheidungen zu überdenken. <br /> <br /> Auf jeden Fall sollte alles unternommen werden, um den Flächenfraß deutlich herabzusetzen. Und zusätzlich Flächen innerorts ökologisch aufwerten. Und dazu trägt der nun geleistete Betrag ja auch bei.<br /> <br /> Dieter Leimkötter
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