Veitshöchheim ist zum 36. Mal Austragungsort der Fastnacht in Franken - Gemeinde empfing Fastnachts-Familie im Bacchuskeller - FVF verlieh Sessionorden an Fernsehleute und Künstler
Der Countdown läuft: Am Freitag heißt es wieder "Es lebe unsre Fasenacht". Dann wird "Fastnacht in Franken", die Prunksitzung des Fastnacht-Verbands Franken, live gesendet – mit Musik, Tanz, Büttenreden und viel prominentem Publikum aus Politik und Gesellschaft, das wieder allerhand närrischen Spott aushalten muss.
Es hat schon Tradition in Veitshöchheim, dass am Dienstag vor der BR-Live-Sendung, wenn die Vorbereitungen und die Proben bereits auf Hochtouren laufen, das Fernsehteam und gerade zur Probe im Ort anwesende Künstler sehr gerne der Einladung des Veitshöchheimer Bürgermeisters zum geselligen Abend mit Essen und Trinken in der tollen Atmosphäre des gemeindlichen Bacchuskellers Folge leistet. Erstmals dabei waren nun die 15 Leute der vom BR beauftragten MCS TEAM GmbH aus Mitteldeutschland, ein professioneller Full-Service-Partner auch fürs Fernsehen mit modernster Produktionstechnik.
Der Präsident Marco Anderlik des die Fernsehsitzung ausrichtenden FVF nutzte den Abend, um nach dem Essen Fernsehleuten und den anwesenden Künstlern den FVF-Sessionorden zu überreichen, den heuer das Konterfei des "Dregsagg" Michl Müller ziert.
Auch Anderlik stellte den Begriff "Fastnachtsfamilie" heraus, denn jeder Künstler auf der Bühne brauche jedes Gewerk dahinter, um das Ganze zu einem tollen Event zu machen. Anderlik: "Der Unterschied zu unseren vier Sendungen zu vielen anderen Produktionen ist, dass wenn wir den Rauch verziehen lassen, wir uns Anfang März wieder zusammensetzen, Revue passieren lassen und eigentlich schon darüber nachdenken, was wir in den kommenden vier Produktionen im Neuen Jahr machen. Das mag verrückt klingen, aber so funktonieren unsere Sendungen und ich glaube auch unser Erfolg."
Foto nach der Ordensverleihung v.l.n.r. Marco Anderlik, Tassilo Forchheimer (Leiter BR-Studio Franken), BR-Redaktionsleiter Norbert Kübert und Bürgermeister Jürgen Götz.
Der BR-Studioleiter nutzte den Moment, auch der Gemeinde Veitshöchheim danke zu sagen und das große Miteinander zu loben. Und es war ihm ein Anliegen der wunderbaren Redaktion zu danken. Forchheimer: "Es ist eine wahnsinnige Arbeit, ihr seid das ganze Jahr dran und ihr sei derart multifunktional aufgestellt. Diese Sendung wäre ohne Euch nicht möglich."
Bürgermeister Jürgen Götz (links mit seinen Stellvertretern Elmar Knorz und Steffen Mucha - re.) freute sich, die Freunde und Macher der Fernseh-Fastnacht, kurz die "Fastnachtsfamilie", im Bacchuskeller wieder zum gemütlichen Zusammensein begrüßen zu können. Mit der Einladung zum Essen wolle die Gemeinde ihren Dank für die jahrzehntelange gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Fastnachtsverband zum Ausdruck bringen.
Sein besonderer Dank galt an diesem Abend den Helfern des VCC vor und hinter der Theke mit Clubpäsidentin Conny Lyding und Sitzungspräsident Manuel Seemann an der Spitze.
Die VVCler servierten neben Getränken als Hauptspeise einen Braten mit Spätzle, Nudeln und Wirsinggemüse sowie "Blaue Zipfel".
Schon Tradition ist, dass der Kabarettist Martin Rassau es sich nicht nehmen lässt, beim Abwasch in der Küche zu helfen, im Bild zusammen mit der gemeindlichen Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann.
Vorbericht zur Live-Sendung am Freitag
Christoph Maul aus dem mittelfränkischen Schillingsfürst (Lkr. Ansbach), der in der VCC-Prunksitzung noch als Büttenredner begeisterte, wird wieder wie 2023 als Sitzungspräsident die Sendung moderieren und den roten Teppich für die anderen Künstler ausrollen.
Neulinge bei "Fastnacht in Franken" ist das Spaß-Duo Lubber & Babbo (alias Matthias Schmelzer und Thomas Klug) aus Oberschwappach im Steigerwald, die in den Prunksitzungen von VCC und TSG als Wanderer und Bergsteiger in der freien Natur unterwegs waren, so auch um in Oberstdorf einen 8000er zu erklimmen. Mit derartigen Ungereimtheiten und was sie so alles Verrückte erlebten, brachten sie das Publikum zum Lachen.
„Ein Traum geht in Erfüllung, es ist eine Ehre für uns“, sagte Schmelzer bei der Pressekonferenz am Dienstag. „Wir hoffen, dass es den Anforderungen des Publikums gerecht wird“, ergänzte Klug.
Seit 2015 behauptet sich die "Putzfraa" Ines Procter aus Erlabrunn (im Bild zuletzt bei der Prunksitzung der TSG Veitshöchheim) bei Fastnacht in Franken als eine der wenigen Frauen. Über ihre Rolle sagt die Kabarettistin: "Die Putzfraa wurde von mir als Figur geboren, weil sie themenunabhängig über alles im Leben berichten kann."
In die Rolle eines Richter schlüpfte bei der Sitzung der TSG Peter Kuhn von der Schwarzen Elf in Schweinfurt, der wie keine anderer die Kunstform der politischen Faschingsrede beherrscht. Das Publikum nimmt der Stammgast der Fastnacht in Franken, dessen Auftritt in den beiden letzten Jahr die Mainpostleser jeweils am besten fanden, abwechselnd als Zeugen, Schöffen und Angeklagte in die Pflicht.
Der närrische Musikant Matthias Walz aus Karlstadt begeisterte in der Prunksitzung der TSG als Fastnachts-Koch mit seinen musikalischen Leckerbissen, dabei einigen bayerischen Politikern gehörig in die Suppe spuckend.
Sebastian Reich, der Bauchredner aus Höchberg brachte im Vorjahr neben der rotzfrechen stets neugierigen Nilpferd-Lady Amanda erstmals die Elefantendame "Gabriele Fant" mit auf die Bühne. Auch in diesem Jahr ?
Auch das Komödianten-Duo Volker Heißmann & Martin Rassau kommt wieder nach Veitshöchheim "in der Hoffnung, dass der Steg über den Main endlich fertig wird".
Und natürlich sorgt auch wieder Michl Müller, der "Dreggsagg" aus Garitz, einem Ortsteil von Bad Kissingen, für Stimmung.
Die Altneihauser Feierwehrkapell’n aus der Oberpfalz will am Freitag mit "Biodiesel" nach Veitshöchheim kommen und den Franken wieder den Marsch blasen.
Oti Schmelzer aus Oberschwappach (Lkr. Haßberge), regelmäßiger Gast in der Fernsehsendung, verrät nichts über seinen Auftritt 2024. Im Vorjahr war er als Struwwelpeter unterwegs.
Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr wieder dabei ist die Band "Gankino Circus", 2007 in Dietenhofen in Mittelfranken gegründet.
Klaus Karl-Kraus würdigte bei der Fastnacht in Franken im vergangenen Jahr als Erlanger "Kärwa Gerch" das fränkische Brauchtum in seiner Kirchweih-Bütt.
Die Musik kommt in bewährter Form vom Pavel Sandorf-Orchester aus Schwarzenbruck. Das Eröffnungslied "Es lebe unsere Fasenacht" singt dieses Mal Tobias Boeck aus Schwabach, bekannt aus den Brettl-Spitzen des BR.
Es werden auch wieder ausgezeichnete Garden zu bestaunen sein. Einsame Spitze sind die vier Tanzmariechen der Tanzsportgarde "Coburger Mohr", die bei der Deutschen Meisterschaft die Plätze 1 bis 4 belegten und nun gemeinsam auf der Bühne tanzen.
Die Tanz-Sportgarde Veitshöchheim ist wieder bei einzelnen Auftritten begleitend dabei (im Vorjahr u.a. als Putzkolonne beim Autritt von Ines Procter). Insgesamt sind von der TSG 16 Tänzerinnen und ein Tänzer aus dem Ü25-Tanzfieber und eine Tänzerin der Ü15-Garde in verschiedenen Rollen dabei.
Begleitend sind neben den Brauchtumsgruppen Spalter Fleckli, Allersberger Flecklashexen (beide Lkr. Roth, Mittelfranken)und Oberölsbacher Fousanöchter (Lkr. Neumarkt i. d. Oberpfalz) auch die "Turedancer Zellingen" mit von der Partie.
Fotos Dieter Gürz