650 Gäste erlebten phantastische erste Gala-Prunksitzung derTanzsportgarde Veitshöchheim

Am Freitagabend machte die Tanzsportgarde Veitshöchheim (TSGV) mit ihrer mit 650 Gästen wieder ausverkauften pompösen ersten Fastnachtsgala in den Mainfrankensälen Veitshöchheims Ruf als Frankens Faschingshochburg alle Ehre. In der für die Fernsehsitzung "Fastnacht in Franken" in ein Barockschloss verwandelten Narrenarena bot das von Sitzungspräsident Norbert Kronthaler nach dem stimmungsvollen Einzug des Elferrats und der Garden der TSGV und der Gastgesellschaften bis weit nach Mitternacht Unterhaltung auf höchstem Niveau. FVF-Vizepräsidenten Norbert Schober sprach bei den Ehrungen vor der Pause von einer  sagenhaften Prunksitzung und attestierte der TSGV mit ihren Tanznummern die Nummer eins in Unterfranken zu sein.

Der Elferrat der TSGV

Imposant war zur Eröffnung das kurze Gastspiel der von Sitzungspräsident Ralph-Jochen Geiger angeführten 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg e.V.  mit ihrem Hofstaat, dem Prinzenpaar Prinz Phil I und Prinzessin Kata I, Elferräten (darunter auch der Veitshöchheimer Blumenhausinhaber Friedrich Reim - im Bild 2.v.l.), Ranzengarde und Prinzengarde, bevor die 70köpfige Narrenschar aus Würzburg zu weiteren Auftritten weiterzog.

Mit ihrem jubilierenden Klang brachten an der nördlichen Saalwand die Bläser und Trommler  der Ranzengarde  sogleich Stimmung in den Saal.

 "Wir laden uns gern "Freunde" ein, denn Brauchtum muss man pflegen", sagte Kronthaler. So waren die "Dachdorfer Narren" der Karnevalsgesellschaft Giebelstadt (Giebel = Dach & Stadt = Dorf) 1956 e.V. mit Sitzungspräsident Stanley Thomas und  Prinz Felix I. & Prinzessin Aaliyah I. sehr erfreut über ihr Gastspiel in der Arena der "Fastnacht in Franken".

Als weitere Gastgesellschaft hieß Norbert Kronthaler von der anderen Mainseite die Karnevalsgesellschaft Zeller Böck mit 1. Gesellschaftspräsident Stefan Golla.

Mitgebracht hatten die Zeller ihre Rote Garde, die ihren Marschtanz präsentierte.

In der Bütt sorgten ausschließlich Koryphäen der fränkischen Fastnachtsszene  für ausgelassene Stimmung im Saal:

Doris Paul von der Schwarzen Elf in Schweinfurt als Fleischereifachverkäuferin pries mit ihrem bodenständigem Humor Franken als Wurstparadies, wo es im Gegensatz zum Bundestag auch Wurst mit Hirn gibt. Auch der Bundesgesundheitsminister kriegte sein Fett ab mit "aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Pfurz", vom Narrenvolk mit stürmischem Applaus bedacht.

Die närrische "Putzfraa“ und Humorverfechterin Ines Procter aus Leinach hält sich selbst für eine helle Glühbirne und gibt so ihren Mitmenschen so manchen Ratschlag fürs Leben wie "Lieber ein Kilo zuviel, als ein paar Gehirnzellen zu wenig", "Bei der Wasserknappheit muss man nicht mehr putzen" oder empfiehlt, sich beim Backen mehr Zeit zu lassen, damit die Eier ihre Trennung besser verkraften".

Der närrische Musikant Matthias Walz aus Karlstadt begeisterte dieses Mal als Fastnachts-Koch mit seinen musikalischen Leckerbissen, dabei einigen bayerischen Politikern gehörig in die Suppe spuckend. So bekamen ihr Fett ab neben Landesvater Söder die Grünen Landtags-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze, die gerne Landesmama werden möchte und vor allem Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger, dem er zu dem bei ihm in Schulzeiten entdecken antisemitischen Flugblatt den Song "Nur der große Bruder war schuld daran" widmete.

In die Rolle eines Richter schlüpfte dieses Mal Peter Kuhn von der Schwarzen Elf in Schweinfurt, der wie keine anderer die Kunstform der politischen Faschingsrede beherrscht. Das  Publikum nahm der Stammgast der Fastnacht in Franken, dessen Auftritt in den beiden letzten Jahr die Mainpostleser jeweils am besten fanden, abwechselnd als Zeugen, Schöffen und Angeklagte in die Pflicht. Der "Meister der geschliffenen Rede" nahm den Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger ob seiner "etwas bräunlichen Vergangenheit" ins Visier. Ministerpräsident Söder könne sich im Gegensatz zu ihm bei solchen Sachen nicht so leicht aus der Affäre ziehen. Kuhn: "Läuft die Sache aus dem Ruder, hat Söder schließlich keinen Bruder." Zweideutig wurde der Richter, als er sich mit "Menschenrechten" befasste: "Folter ist bei uns verboten. Trotzdem hat Helene Fischer gute Quoten." Er meinte damit wohl, dass die Künstlerin schon desöfteren ihre Fans auf die lange Folter spannte. Am Ende seines exzellenten Vortrages  in Reimform hatte sich der Büttenredner redlich den ihm vom Sitzungspräsidenten kredenzten Fastnachtsschoppen mehr als verdient.

Seit 2006 sind das urwüchsige wie unverwüstliche Kabarettisten-Duo Fredi Breunig („Eustach“) und Martin Wachenbrönner („Gotthold“) von den "Abschter Fosenöchter" (Aubstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld) jedes Jahr im Fasching auch im Bayerischen Fernsehen bei der „Närrischen Weinprobe“ im Staatlichen Hofkeller der Residenz in Würzburg zu Gast. In diesem Jahr sorgen sie auch bei der TSGV mit ihre eigenen Übersetzungsideen im Sketch ""Gotthold & Eustach lernen Englisch" für eine Riesenstimmung im Saal.

Gotthold will mit seiner Gattin auf die Seychellen fliegen und um sich dort  mit den Gästen aus Arlington unterhalten zu können, muss er Englisch lernen. Dse Duo hat einen „Kleebock“ und einen abgebrochenen Holzrechen zu einer „Flipchart“ umgebaut. Fortan zeigen sie, dass Englisch gar nicht so schwer ist. Niemals wieder will Gotthold mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck Reebok in den Wald gehen, denn kürzlich habe ein Jäger auf ihn geschossen. „Coffee to go“ ist Kaffee zum Davonlaufen, „she has“ ist der Skihase und a letter ist die Leiter. Der März heißt March, weil in diesem Monat der Matsch am Bulldog klebt.

Das Fränkische Spaß-Duo Lubber & Babbo (Matthias Schmelzer und Thomas Klug) aus Oberschwappach im Steigerwald ist dieses Mal als Wanderer und Bergsteiger gern in der freien Natur unterwegs, auch um in Oberstdorf einen 8000er zu erklimmen. Mit derartigen Ungereimtheiten und was sie so alles Verrückte erlebten, brachten sie das Publikum zum Lachen.

Als letzter in der Bütt fiel  Comedian Wolfgang Huskitsch   die Aufgabe zu, auch nach Mitternacht noch die Lachmuskeln des Narrenvolkes zu strapazieren. Im Vorjahr hatte der Dorfprozeltener in Veitshöchheim Premiere bei der VCC-Prunksitzung. Sein Spruch "Geht’s noch!?" ist gleichermaßen das Markenzeichen als auch Programm des  Mannes mit dem Glitzerhut, der frankenweit auf Prunksitzungen und Faschingsveranstaltungen spitzfindig und augenzwinkernd die Kuriositäten des Lebens unter die Lupe nimmt. Auch aus TV-Formaten wie „Franken Helau“ oder „Die närrische Weinprobe“ (BR) kennt man ihn. Er erzählte Stories über die Experten unserer Zeit und karikierte dann zum Vergnügen des Publikums, wie das Internet alle schlauer macht.

Der grandiose Höhepunkt  war zweifellos nach der Pause der Auftritt der Ture Dancer aus Zellingen, die mit ihrer phantastisch zelebrierten Show "Glanz und Gloria" den Saal rockten und mit Standing Ovations verabschiedet wurden. Die Deutschen Meister im Männerballett des Jahres 2018 waren im gleichen Jahr erstmalig in der Fernsehsitzung „Fastnacht in Franken“ am Start und sind Stammgäste der jährlichen Fernsehfaschingsgala von TV Mainfranken. Die elf von Morena Losleben trainierten Tänzer waren mit dem Bau ihrer venezianischen Gondel "Gloria"  erst jüngst im Fernsehen bei der Fränkischen Weinprobe zu bestaunen  (siehe nachstehender Link auf BR-Video).

Ganz großes Kino war auch die von Sylvia Schraut einstudierte 25minütige Aufführung "World of Musicals" des Ü 25 *Tanzfieber*-Team der TSGV mit ständig wechselnden farbenprächtigen Kostümen und den  bekanntesten und beliebtesten Liedern aus den neun Musicals der Spitzenklasse.

Auch für den Schluss hatte sich der Sitzungspräsident noch ein Highlight mit de Schautanz der Ü 15-Garde der TSGV aufgespart: Weit nach Mitternacht wurde vom Publikum der originelle  Schautanz "Just a Joke(r)"  mit über 30 Tänzerinnen bejubelt. Der Joker steht im Wachsfigurenkabinett der Madame Tussauds, der unschlagbaren Touristenattraktion in London und erweckt historische Figuren und Persönlichkeiten der aktuellen Zeitgeschichte zum Leben.

Durch den Anschluss des TV 73 Würzburg hat die TSGV mit den fünf Tanzmariechen Greta Bauer, Elisa Lorenz, Marlene Kuhn, Sophia Koppitz und Gina Döring und dem Tanzpaar Lara Schraut und Julius Mend, nun auch reichlich Solisten, die einzeln und im Zusammenspiel ihr Können demonstrierten.

Mit dem FVF-Verbandsorden zeichnete FVF-Vizepräsident Norbert Schober (3.v.r.) Stephanie Rautenberg, Martina Öffner, Sylvia Keller,  Christoph Uhl und Aaron Bergmann aus (links TSGV-Vorsitzender Christian Hauser).

Der  Präsident und Sänger Norbert Knorr von der KG Nürnberger Trichter heizte  zum Finale weit nach Mitternacht nochmals die Stimmung im Saal auf. Knorr hatte das Eröffnungslied der Fastnacht in Franken 2023 gesungen.

Die Narrenschar im Saal stets bei guter Laune hielt stets die Sitzungskapelle Weekend-Express mit Erwin Kopp, Ottmar Albert und Hubert Fischer.

Fotos Dieter Gürz