Eindrucksvolles Singen im Advent des Veitshöchheimer Ökumenischen Singkreises „Mit Herz und Stimme“ mit konzertanten Streicherklängen
Gut besucht war das gemeinsame Singen im Advent, zu dem der Veitshöchheimer Ökumenische Singkreis „Mit Herz und Stimme“ am 3. Adventssonntag in die Kuratie-Kirche Heiligste Dreifaltigkeit eingeladen hatte, um, so die Sprecherin Andrea Huber (links) die Freude, die alle im Chor am Singen haben, weiterzugeben.
Gemeinsam mit dem Publikum wurden traditionelle und altbekannte Lieder zum Advent gesungen. Diese adventliche Stunde bot die Möglichkeit im hektischen Alltag zur Ruhe zu kommen, sich zu entspannen, sich am gemeinsamen Singen mit den Kindern, Enkelkindern, Verwandten und Bekannten zu erfreuen und sich so auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen.
Mit Geschichten und Gedichten wurde die adventliche Stunde umrahmt. So trug Andrea Huber die "Weihnachtsgeschichte", später "Weihnachten das Fest der Hoffnung und des Lichtes" von Horst Winkler und schließlich noch "Die Verkündigung" von Franz Hohler und am Ende "Ich sehn mich so nach einem Land" von Hermann Hesse.
Das gemeinsame Singen eröffnete der kleine Chor mit Kurt Mikula`s Lied "Zünd ein Licht an, gegen Einsamkeit, Gewalt, Streit und Gleichgültigkeit sowie für Gerechtigkeit, ein Licht ist stärker als alle Dunkelheit, es macht dich offen, lässt dich wieder hoffen, es gibt dir neuen Mut, alles wird gut.", von Petra Wirth am Keyboard und Ulrike Bayer an der Gitarre begleitet.
Bei den freudvollen Liedern "Es ist für uns eine Zeit angekommen" und "Seht die gute Zeit ist nah" begleitete instrumental auch Eva-Maria Kieninger mit ihrer Violine und sorgte so für einen tollen Klang.
Brennende Kerzen als Zeichen der Hoffnung standen weiter im Mittelpunkt. So rezitierte Ulrike Bayer die eine besinnliche und Mut machende Geschichte "Vier Kerzen am Adventskranz":
Kerzenlicht prägten auch die beiden Lieder "Wir sagen euch an den lieben Advent" und "Im Advent, im Advent ist ein Licht erwacht".
Anette Tiller wiederum verteilte brennende Kerzen an einige Kinder
und führte mit ihnen einen Lichtertanz zum Lied "Mache dich auf und werde Licht" auf.
Tiller und Lindner hatten mit einem Kinderchor auch einige Lieder einstudiert. Dieser Programmpunkt musste leider ausfallen, da viele Kinder kurzfristig erkrankt waren.
Der von Bernhard von der Goltz dirigierte, nun um fünf Männerstimmen angereicherte große Chor interpretierte vielstimmig drei traditionelle Weihnachtslieder aus dem 16. Jahrhundert "O komm, o komm du Morgenstern", "O Heiland, reiß die Himmel auf" und "Maria durch ein Dornwald ging".
Im Ökumenischen Chor singt auch der evangelische Pfarrer Johannes Riedel mit.
Einen besonderen konzertanten Hörgenuss als Höhepunkt des Adventssingens boten dann unter der Leitung von Bernhard von der Goltz der Ökumenische Gesamtchor mit instrumentaler Begleitung durch das Streichquartett
mit Eva-Maria Kieninger (1. Violine), Elisabeth Knorr (2. Violine), Luisa Rüthel (Violoncello) und Jason Ackermann (Viola).
Zu hören war zunächst ein schwungvolles Stück aus der geistliche Kantate "Machet die Tore weit", die Georg Philip Telemann für den 1. Advent 1719 komponiert hat, an deren Ende die herzzerreißende, tief unter die Haut gehende Sopranarie "Jesu, komm in meine Seele" erklingt 1723.
Aus der selben Zeit stammt auch das sich außerordentlicher Popularität erfreuende "Wohl mir, dass ich Jesum habe", einer der bekanntesten Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach, die er für vierstimmigen Chor und Streicher 1723 für seine Kantate "Herz und Mund und Tat und Leben" (BWV 147) komponierte.
In "Tochter Zion", dem berühmtesten Choral aus dem von Georg Friedrich Händel 1751 komponierten Oratorium Judas Maccabaeus, stimmten dann auch die Gäste wieder mit ein.
Volkstümlich wurde es dann wieder zum Schluss mit den Weihnachtsklassikern "Alle Jahre wieder", "Tannenbaum, o Tannenbaum" und "Leise rieselt der Schnee" sowie der Zugabe "We wish you a merry Christmas".
Spendenaufruf
Andrea Huber hatte die Gäste des Adventssinges um eine Spende für die Instandhaltungs- und Sanierungskosten des Gemeindezentrums der Kuratie gebeten. Nach der Veranstaltung konnte sie den stolzen Betrag von 514,80 Euro verkünden.
Huber: "Dieses Gemeindezentrum wurde von Menschen, die nach dem Krieg aus ihrer ursprünglichen Heimat vertrieben wurden vor 60 Jahren mit aufgebaut, um sich eine neue Heimat zu schaffen. Im Pfarrsaal nebenan wurden Feste gefeiert, Theater gespielt, getanzt und gelacht. In den unteren Räumen finden schon viele Jahre Kinder und Jugendliche die Möglichkeit sich zu treffen und sich als Ministranten am kirchlichen Gemeindeleben zu beteiligen. So werden sie auch im kommenden Jahr wieder am Dreikönigstag für die Aktion Sternsinger unterwegs sein. Der ehemalige Kindergarten der Kuratie wurde zum kl. Pfarrheim unbenutzt, um dort Angebote wie das Frauenfrühstück, den Töpferkreis, das Plauderstündchen, Spielenachmittage und vieles mehr anbieten zu können. Das Gartenfest der Kuratie bietet alljährlich die Möglichkeit sich auch außerhalb der Gottesdienste kennenzulernen und in fröhlicher Gemeinschaft zu feiern. Im Interesse der Menschen, die hier dieses Zentrum aufgebaut haben und im Interesse derer, die hier in der Veitshöchheimer Gartensiedlung und jetzt auch im Sandäcker ihre Heimat gefunden haben, ist es wichtig, dass es erhalten bleibt, um Gemeinschaft zu leben und unseren Kindern einen Stützpunkt für ein Miteinander zu geben."
Fotos Dieter Gürz