Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Über 300 Veitshöchheimer Grundschüler lauschten heute am Bundesweiten Vorlesetag 25 erwachsenen Vorlesenden

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Von Flensburg bis Füssen hieß es am Freitag, 17. November wieder: Deutschland liest vor! Über 800.000 Vorleserinnen und Vorleser beteiligen sich im ganzen Land am 20. Bundesweiten Vorlesetag, der unter dem Motto "Lesen verbindet - auch Generationen und Kulturen" steht. Seit 2014 dabei war heute auch wieder die Veitshöchheimer Grundschule. Schulleiter Stefan Dusolt und seine Lesebeauftragte, die Zweitklassenlehrerin Christina Melzer teilten die in 19 Klassen unterrichteten 316 Schüler klassenübergreifend in 25 Gruppen von fünf bis 22 Kindern auf, 17 in der Eichendorffschule und acht in der Vitusschule. Für jede Gruppe hatten sie per Elternbrief Vorleser gewinnen können, die sich am Ende der Aktion in der Schulaula für ein Erinnerungsfoto versammelten (links vorne Schulleiter Stefan Dusolt, rechts hinten Christina Melzer). Neben Eltern machten auch Hort-Bedienstete und ehemalige Lehrkräfte wie Hans Winzlmaier und Günther Stadtmüller sowie die Musikschulleiterin Christina Stibi mit.

Alle von einer Lehrkraft begleiteten Vorlesenden hatten für ihre Gruppe ein Lieblingsbuch benannt, deren Cover auf einer Tafel ausgestellt wurden. Die Kinder konnten sich dann aussuchen, welches Buch sie in der dritten und vierten Unterrichtsstunde hören wollten. Unter den Vorlesenden waren auch welche, die entsprechend dem Motto "Lesen verbindet auch Kulturen" zweisprachig für Kinder mit Migrationshintergrund vorlasen. So sind in Christina Melzers Klasse zwei ukrainische Mädchen, die sehr glücklich waren, wieder einmal eine Geschichte auf russisch zu hören.

Frau Schwenke erzählte aus dem Buch "Die Welt bei uns zuhause" Geschichten über andere Kulturen von Susanne Orosz,  das uns die Welt der Menschen näherbringt,  die aus einem anderen Land zu uns gekommen sind. Die in Deutschland spielenden Geschichten erzählen u. a. vom iranischen Glücksfest Sezdar Bedar, vom afghanischen Fastenbrechen oder von senegalesischen Trommelkünsten. Die sorgfältig recherchierten Erzählungen würden zeigen, wie wertvoll und bereichernd die verschiedenen Kulturen für unser eigenes Leben sein können.

Frau Breunig las in der 2 d aus dem Buch "Ida und das Glückslabyrinth" von Sandra Weissmann-Ballbach, ein inspirierendes Mutmachbuch für alle Kinder, das ihr Selbstvertrauen stärkt, sie sorgenfrei neue Freundschaften knüpfen lässt und ermutigt, ihren eigenen Weg zu gehen.

Emotionen als wichtiges Kinderthema brachte Frau Frohnhofer aus dem Buch "Motzen, trotzen, glücklich sein" - Geschichten von kleinen und großen Gefühlen von Katharina Mauder in der Klasse 3 d rüber.  Wut, Angst, Traurigkeit oder auch einfach nur Langeweile, welches Kind hat nicht mit seinen Emotionen zu kämpfen? Schließlich muss man erst einmal verstehen, was da überhaupt in einem vorgeht. Dabei können Geschichten helfen. Mal lustig, mal actionreich, mal einfühlsam bringen sie dem kindlichen Zuhörer seine eigene Gefühlswelt spielerisch näher.

Der pensionierte Konrektor Hans Winzlmaier las aus dem Kinderbuch "Das Wassergespenst von Harroby Hall", ein englisches Gruselmärchen für die 3./4. Klasse. Seit zweihundert Jahren leiden die Besitzer des Schlosses Harrowby Hall unter einem - weiblichen - Gespenst, das regelmäßig an Heiligabend um Mitternacht aus dem Fußboden des Gästeschlafzimmer hervorquillt und alles, was es berührt, unter Wasser setzt. Und seit gleichfalls zweihundert Jahren haben die Schlossherren die hitzigsten Mittel angewandt, um diesem fatalen Spuk ein Ende zu bereiten. Vergebens. Bis dem jüngsten Erben schließlich eine eiskalte Idee kommt ...

Musikschulleiterin Christina Stibi las aus dem Buch "Kerstin im Koffer" von Christian Bieniek, in dem die Düsseldorfer Oma eine Schiffsreise in die Karibik gewinn. Ihre Enkeltochter Kerstin hat aber keine Lust, die Ferien an der Ostsee zu verbringen, also sorgt sie dafür, dass Oma sich für ihre Reise einen 'großgenuchen' Koffer kauft, in den auch Kerstin passt.

Die Kinder wiederum illustrierten anschließend malerisch den Inhalt der vorgelesenen Geschichte auf einem Blatt. Bei Hans Winzlmaiers Gruppe war dies natürlich ein Gespenst.

Der bundesweite Vorlesetag soll laut Melzer keine Eintagsfliege im Schuljahr sein. Es sind an der Schule  weitere Aktivitäten wie beispielsweise im nächsten März ein Märchentag oder der Bücherflohmarkt in der letzten Woche vor den Sommerferien. Außerdem pflegt Melzer eine intensive Zusammenarbeit mit der Bücherei im Bahnhof wie zuletzt bei der Aktion mit der "Lokomotive Veit".

Der Bundesweite Vorlesetag ist ein öffentliches Zeichen, Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens zu begeistern. Denn gemeinsames Vorlesen verbindet und schafft Nähe. Doch es kann noch viel mehr: Es ist die wichtigste Voraussetzung, um selbst gut lesen zu lernen, bestärkt Kinder neugierig die Welt zu entdecken - und ist der Schlüssel für ihre Zukunft. Verbindungen stärken Kinder, fördern den Austausch und überwindet Grenzen – sie schaffen Zusammenhalt. Das diesjährige Motto stellt dies ins Scheinwerferlicht! 

Fotos Dieter Gürz

Kommentiere diesen Post