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Landkreis-Kultur-Herbst in Veitshöchheim: Peter Tuschers Quintett "Blue in Green" begeisterte in der Bücherei mit Jazzklassikern

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Einen virtuosen, groovigen, swingenden Abend mit Milestones in Jazz der 60er Jahre – aber auch aus der Ära des Swing der 30er Jahre erleben konnten die über 70 Gäste im bis auf den letzten Platz belegten Lesecafé der Bücherei im Bahnhof in Veitshöchheim.

Die gemeindliche Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann, die das Konzert als Veranstaltung der Gemeinde im Rahmen des Kulturherbstes des Landkreises Würzburg organisiert hatte, war sichtlich angetan über die sehr gute Resonanz und die Lobeshymnen des begeisterten Publikums über die Darbietungen der exzellenten Musiker.

Die Jazzklassiker wurden präsentiert vom Ensemble Blue in Green des Peter Tuscher, seit 1994 Professor für Trompete am Bruckner-Konservatorium in Linz sowie Dozent beim Landes-Jugendjazzorchester Bayern, an seiner Seite Professor August-Wilhelm Scheer, der auf eine sehr lange musikalische Erfahrung am Baritonsaxophon zurückblicken kann.

Das Quintett führte so mit ihrem kurzweiligen 90minütigem Programm voller Leidenschaft „The Modern Tradition“ im Sinne des Miles Davis Quintett, mit klassischen Kompositionen von Horace Silver bis Charles Mingus vor Augen.

Für fast jeden Geschmack war etwas dabei. Den Schwerpunkt bildete Modern Jazz der 50er und 60er Jahre, wie schon die Eröffnungsnummer, Wayne Shorters „Black Nile“. Stürmischen Applaus löste aber auch die Swing-Komposition "Sing, Sing, Sing" aus, die in der Coverversion von Benny Goodman aus dem legendären Carnegie Hall - Konzert 1938 zum Jazzstandard  wurde.

Tuscher überzeugte mit seiner breiten Ausdruckspalette, immer wieder mit virtuosen Improvisationen und schnellen Läufen. Scheers voller Baritonklang kam besonders in Balladen des großen Duke Ellington zum Tragen. Expressiv und einfühlsam agierte der Schlagzeuger Xaver Hellmeier, die Band rhythmisch und harmonisch antreibend, hervorragend unterstützt vom Bassisten Thomas Stabenow, während am Piano  Sam Hylton mit glasklarem Anschlag begleitete.

Peter Tuscher, Trompete/Flügelhorn, hat als Bandleader (Munich-Detroit Connection) und als Sideman mit zahlreichen Formationen gespielt, u.a. mit Wolfgang Dauner, Joe Nay, Al Porcino Big Band, Ray Charles. Seit 1994 ist er Dozent an der Jazzabteilung der Anton Bruckner Universität Linz.

August-Wilhelm Scheer, Baritonsax, blickt auf eine lange schöpferische musikalische Erfahrung zurück. Er tourte in den letzten Jahren u.a. mit Kenny Wheeler, Peter Herbolzheimer, Randy Brecker, Jimmy Cobb.

Xaver Hellmeier, Drums. Der junge Senkrechtstarter ist die dritte treibende Kraft in dieser fulminanten Rhythm Section. Mit vollem Drumsound unterstützt er mit sensiblem, kommunikativem Spiel das Ensemble. Er spielte u.a. mit Daniel Nösig, Peter O’Mara.

Sam Hylton, Piano. Der US-Amerikaner  lehrt an der Musikhochschule München und gastierte mit Größen wie Billy Hart, Bill Frisell und spielt im Ensemble ARC Noi. Ein äußerst vielseitiger, spannender und gewitzter Musiker.

Thomas Stabenow, Bass. Seit 1984 wirkte Thomas Stabenow als Dozent an der Stuttgarter Musikhochschule, bevor er 1996 als Professor an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim berufen wurde. Seit 1987 produziert er neben seinen vielfältigen musikalischen Auftritten auf dem eigenen Label „Bassic Sound“ seine Projekte, aber auch Aufnahmen mit Benny Bailey, Rachel Gould, Stephan Holstein und Johannes Faber.

Fotos Dieter Gürz

 

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