Verschönerungsverein bewertete bereits zum 42. Mal den Blumenschmuck in Veitshöchheim - Im Veitshöchheimer Altort leider auf dem absteigenden Ast
Veitshöchheim: Der Altort ist auf dem absteigenden Ast
Der Verschönerungsverein aus Veitshöchheim bewertete bereits zum 42. Mal den Blumenschmuck an den Häusern.
Link auf Mainpost-Online vom 26.7.2023
Bereits seit 42 Jahren honoriert der Verschönerungsverein mit finanzieller und ideeller Unterstützung durch die Gemeinde das Engagement der Veitshöchheimer Bürger und bewertet alljährlich im Juli den schönsten Blumenschmuck im Ort, so auch heuer wieder am 13. Juli 2023.
In die Bewertung wurde wie erstmals im Vorjahr auch heuer wieder die Kategorie "INSEKTEN- UND BIENENFREUNDLICHKEIT" aufgenommen. Obwohl Vielfalt und Insektenfreundlichkeit nur jeweils zehn Prozent der Gesamtbewertung ausmachen, hat diese im letzten Jahr eingeführte Zusatzbewertung laut dem 1. Vorsitzenden Burkard Löffler auch heuer wieder dazu geführt, dass Petunien und Geranien im Ergebnis kräftig abgewertet wurden, obwohl diese Blumen in ihrer Blütenpracht, Pflege und Ausdauer nicht zu toppen sind.
Dies kann jedoch, so Löffler, nicht im Sinne des Wettbewerbs und der Honorierung des Bemühens von Mitbürgern sein, auch zum Wohle der Allgemeinheit ihre Vorgärten und Häuser mit Blumenschmuck zu verschönern
Ins Hintertreffen geriet so auch heuer wieder das Ehepaar Annegret und Helmut Grieb in der Heidenfelder Straße 17 (Foto oben), die zuvor durch ihre einmalige Blütenpracht stets ganz vorne lagen. Die Vereinsführung beschloss daher außer den drei bestbewerteten Anwesen der einzelnen Kategorien die Kategorie "Besondere Blütenpracht" einzuführen und heuer hier drei erste Plätze zu vergeben sowie in Anerkennung sämtlichen sehenswerten Blütenschmucks und in Abänderung des bisherigen Bewertungsschemas die übrigen Preisträger nur alphabetisch aufzuführen und nicht nach Bewertungspunkten zu gliedern.
Dieses Foto aus dem Jahr 2014 zeigt den Blumenschmuck des ersten Preisträgers im Großen Blumenschmuck der Familie Grieb, der in seiner Farenvielfalt und Kreativität bei der Pflanzenauswahl und -zusammenstellung kaum noch zu übertreffen ist, so die damalige Beurteilung. Im Vergleich dazu ist die Blütenpracht in diesem Jahr bei den Griebs nach Meinung von Burkard Löffler noch viel phantastischer.
Neben dem Ehepaar Grieb erhielten noch erste Preise für "Besonderen Blumenschmuck":
Gunda Bauer, Herrnstraße 9
Irene und Horst Dürr, Scheffelstraße 19
Zum Vergleich der Blumenschmuck Dürr im Jahr 2014 - 2. Platz
Der Verschönerungsverein führte 13. Juli 2023 traditionell mit einer Fachjury die Begehung des jährlichen gemeindlichen Blumenschmuckwettbewerbs durch, der der dieses Mal die LWG-Zierpflanzengärtnerin Benita Röhrle (2.v.l.), der Gärtnermeister Hans Bätz (4.v.l.) und die Biologin und Vereinsbeirätin Gisela Heppel (5.v.r.), angehörten. Die Jury wurde begleitet von Hubert Hanke (Fotograf, Versuchsingenieur LWG-Zierpflanzenbau i.R.), Burkhard Löffler (1. Vorsitzender) und Sieglinde Winter (Schriftführerin) - (1.-3.v.l), Wolfgang Kraus - 3.v.r. (Schriftführer und Fahrer der Jury) sowie re. Heinrich Bauer (2. Vorsitzender und Leiter des Blumenschmuckwettbewerbs).
Das Foto entstand unter einem 100 Jahre alten Apfelbaum in der Eremitenmühle 13, um den sich seit 1995 Herbert und Rosa Götze ein harmonisches idyllisches Gartenparadies geschaffen haben.
Bei einer Vorauswahl hatte der 2. Vorsitzende und Organisator des Blumenschmuckwettbewerbs Heiner Bauer im Ort 150 Objekte besichtigt, von denen er 105 der Jury vorstellte, die schließlich 72 einer Bewertung unterzog.
Bauer: "Durch das lange nasskalte Frühjahr verzögerte sich die Vegetation um zwei bis drei Wochen. Die anschließende Hitzeperiode stellte höchste Ansprüche an Pflanzen und Blumenliebhaber. Das beinahe tägliche Bewässern, manchmal auch öfters, Auszupfen von Blüten, wenn möglich Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung, machten den Tag kurzweilig."
Ergebnisse Großer Blumenschmuck 2023 (Vorgärten)
1. Platz: Sieglinde Winter-Denk, Sendelbachstraße 20a
2. Platz: Siegfried Bär, Wolfstalstraße 28
3. Platz: Dolores Obert, Menzelstraße 18
Die übrigen 17 im Großen Blumenschmuck bewerteten Anwesen erhalten alle Preise, werden aber nur alphabetisch aufgeführt und nicht nach Bewertungspunkten gegliedert.
Die höchste Punktzahl im Vorjahr hatte Michaela Kaiser in der Mainlände unter 22 bewerteten Anwesen mit 286 Punkten vor Vereins-Schriftführerin Sieglinde Winter-Denk in der Sendelbachstraße mit 274 Punkten erreicht.
Heuer landete der in Mainlände vor allem von Touristen immer wieder bestaunte Blumenschmuck - Fotos von heute - der Familie Kaiser jedoch nur unter ferner liefen.
Ergebnisse Kleiner Blumenschmuck 2023 (Balkonschmuck)
1. Platz: Doris Schwitkowski, Würzburger Straße 1
2. Platz: Jutta Klos, Günterslebener Straße, 3
3. Platz: Dr. Leinthaler, Günterslebener Straße 49
Die übrigen 40 im Kleinen Blumenschmuck bewerteten Anwesen erhalten alle Preise, werden aber nur alphabetisch aufgeführt und nicht nach Bewertungspunkten gegliedert.
Ergebnisse Blumenschmuck 2023 Gewerbe
1. Platz: Hotel am Main, Mainlände
2. Platz: Hotel-Weinrestaurant Spundloch, Kirchstraße
3. Platz: Ferienhaus Wiek, Untere Maingasse
Kritische Worte des 1. Vorsitzenden Burkard Löffler
Bereits seit 42 Jahren honoriert der Verschönerungsverein mit finanzieller und ideeller Unterstützung durch die Gemeinde das Engagement der Veitshöchheiner Bürger und bewertet alljährlich im Juli den schönsten Blumenschmuck im Ort. Er kommt damit seinem Satzungsauftrag nach, die „Steigerung des Wohn- und Freizeitwertes sowie die Belebung des Fremdenverkehrs“ zu fördern. Der tolle Blumenschmuck an vielen Hausfassaden vor allem in Altort trug Jahrzehnte lang sehr zum guten Ruf von Veitshöchheim bei.
Die Gemeinde stellte all die Jahre gerne die Preisgelder zur Verfügung, weil der private Blumenschmuck nicht nur das öffentliche Grün hervorragend ergänze und den Ort nicht nur für die Einheimischen verschönere und menschlicher gestalte, sondern alljährlich auch die Augen von weit über einhunderttausend Touristen und Besuchern erfreut.
Leider hat sich nach den Feststellungen der Führung des Verschönerungsvereins zum wiederholten Male gezeigt, dass bewertungsfähiger Blumenschmuck seit Jahren im Abnehmen begriffen ist. Löfller: "Deshalb haben wir uns umso mehr über jedes Anwesen gefreut, das vorzeigbaren Blütenschmuck aufweist."
Sorgen bereitet dem Vorstand des Verschönerungsvereins vor allem der immer mehr abnehmende Blumenschmuck in den Gassen des Altortes, die eigentlich die Visitenkarte Veitshöchheims sein sollte, was den Blumenschmuck anbelangt. So gibt es gegenüber früher in der Kirchstraße, der Thüngersheimer Straße und der Unteren Maingasse nur noch wenige mit Blumen geschmückte Anwesen.
In der Oberen Maingasse, seit Jahrzehnten die Prachtstraße und Aushängeschild Veitshöchheims im Blumenschmuck, hat die Jury einzig nur noch den Fassadenschmuck des Anwesen Wegner, Obere Maingasse 4 einer Bewertung unterzogen. Dies tat sie bei allen anderen nicht, laut Löffler mit der Begründung, dass die dort zur Schau gestellten Geranien oder Petunien nicht vielfältig und insektenfreundlich sind.
Die Führung des Verschönerungsvereins beschloss deshalb, den Blumenschmuck der Anwesen Hascher und Adelmann in der Oberen Maingasse, die in früheren Jahren häufig auf den vorderen Plätzen beim kleinen Blumenschmuck landeten, mit einem Anerkennungspreis zu honorieren, da hier schon seit Jahrzehnten alljährlich die Fassaden mit Blumen geschmückt werden.
Zum Vergleich der Blumenschmuck bei Adelmann im Jahr 2014
Löffler: "Wir möchten uns deshalb bei allen Einwohnern bedanken, die mit Ihrem Blumenschmuck die Augen der Betrachter erfreuen und so auch zur Steigerung des Wohn- und Freizeitwertes der Gemeinde beitragen."
Urkunden und Preise verleiht der Verschönerungsverein gemeinsam mit dem Bürgermeister bei einem Termin im Herbst, bei dem Hubert Hanke auch wieder Fotos der prämierten Anwesen erläutert.
Einen Sonderpreis vergibt der Verschönerungsverein an die Bauhofgärtnerei der Gemeinde für den tollen Blumenschmuck in der Mainlände, am Kirchplatz und im Rathaushof.
Bei der Gemeinde sind aber auch viele Geranien im Einsatz, die bei Privatleuten zu einer Nichtbewertung durch die Jury führten.
Zum Vergleich der Rathaus-Blumenschmuck im Jahr 2014
Alle Fotos Dieter Gürz