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Bericht von der gelungenen Premiere des Theaters am Hofgarten am Freitagabend im Kaupperts-Hof in Gadheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Mit den beiden turbulenten und amüsanten  Einaktern "Die Frauen-Almwallfahrt mit den frechen Schutzengeln“ von Karl Schuhbeck (gespielt oben v.l.n.r. Sonja Binde, Sabine Werner, Robert Röhm, Anna Behr, Anina Hornung, Carina Wohlfahrt und Conny Lyding sowie links von Charmaine Brunzel und Alexander Götz)

und „Problemzonen“ von Regina Harlander (gespielt v.l.n.r. Markus Füller, Anina Hornung, Birgit Wolf-Kroll und Bernd Schäfer) erfreute das  Theater am Hofgarten Veitshöchheim im 36. Jahr seines Bestehens bei der Premiere am Freitagabend die über 100 Gäste, die wie alle sechs Vorstellungen bereits im Vorfeld ausverkauft war.

In gemütlicher Runde konnten die vom Theatervereinsvorsitzenden Bernd Schäfer und von der kleinen Elena begrüßten Gäste  in der Heckenwirtschaftsatmosphäre im Hof der Landwirts- und Winzerfamilie Kauppert in Gadheim wie im Vorjahr einen schönen Abend mit leckeren Köstlichkeiten zu fairen Preisen genießen und sich bestens unterhalten.

Schäfer führte selbst Regie, zusammen mit Petra Schwitkowski, die auch als Souffleuse fungierte. Geprobt wurde  seit Anfang April zwei Mal in der Woche.

Im Mittelpunkt des ersten Stückes stand das harte Leben der beiden Schutzengel, dem erfahrenen Vronal und seinem Azubi Hansi, gleichermaßen Paraderollen für Charmaine Brunzel und Alexander Götz.

Die beiden frechen Schutzengel bemühten sich lautstark, den Pfarrer bei der Almwallfahrt der fünf lästerfreudigen und liebestollen Frauen des Dorfes vor dem "Fehlzölibatieren" zu bewahren.

Die Rolle des Pfarrers war Robert Röhm , der sich nach seinem Ausscheiden als Feuerwehrkommandant ein neues Betätigungsfeld als Schauspieler auserkoren hat, wie auf den Leib geschnitten,  wie hier im Bild zu sehen begleitet von seiner dominanten Mesnerin Walburga (Conny Lyding).

Die Mesnerin (rechts) überwacht argwöhnisch, wie die fünf Wallfahrerinnen den neuen Pfarrer umturteln, denn "er hat  das Gewisse etwas" und sich bei ihm auf der Alm mit mitgebrachten Speisen einschmeicheln - v.l.n.r. die altmodische Lehrerin Olga (Anna Behr), die quirlige Kauppertsbäuerin Anna (Sonja Binde), die selbstbewusste Bürgermeisterin mit Amtskette und Kreuzträgerin Maria (Sabine Werner - links), die rustikale Kramerin Lisl (Anina Hornung) und die   streng gläubige Chorleiterin Kunigunde (Carina Wohlfahrt).

 "Nichts da" sagt die strenge Mesnerin und verordnet dem Pfarrer Haferschleim und statt Bier einen Kräuter-Tee.

Doch ihr den Rücken zuwendend lässt sich der Pfarrer heimlich von der Bürgermeisterin einschenken, um dem Biergenuss zu frönen und in das "Prosit der Gemütlichkeit" einzustimmen.

Der Pfarrer nimmt Olga und Kunigunde gleich nach dem Einzug noch die Beichte ab.

Später sind die beiden dann nach reichlich Biergenuss zusammen mit der Lisl außer Rand und Band und tanzen und singen das Lied "Ole, Ole", für den Pfarrer ein Ausdruck irdischer Freude, denn "auf der Alm da gibts kei Sünd".

Für die frechen Schutzengel gibt es nichts  Lustigeres, als die Frauen zu „trietzen“ und ihren Schabernack mit ihnen zu treiben. So fasst der Hansi die neben dem Pfarrer sitzenden Maria und Lisl gleichzeitig von hinten an die Hüfte,

die dann beide freudestrahlend meinen, der Pfarrer interessiere sich für sie.

Bis schließlich der Pfarrer sich erhebt und erklärt, dass es nur eine wichtige Frau für ihn im Leben gibt, die er verehrt, nämlich die "Susanne", ein Rembrandt-Gemälde im Mainfränkischen Museum.

Und zum Schluss lassen es die "unsichtbaren Engel" wieder auf der Alm geistern, als die von ihnen zuvor gemopsten Flaschen wieder auf den Tisch "zurückfliegen"

und die Engel triumpfieren, die Besten zu sein, in dem sie den Pfarrer vor dem "Fehlzölibatieren" bewahren konnten.

Das Publikum bedachte das Ensemble für die tollen schauspielerischen Leistungen mit einem stürmischen Applaus.

Beim zweiten Stück "Problemzonen" nach der Pause nagt am Ehepaar Elfriede und Otto Otterbusch (Birgit Wolf-Kroll und Bernd Schäfer) der Zahn der Zeit. Was tun, wenn der Blick in den Spiegel zeigt, dass die vergangenen Jahre nicht spurlos an einem vorüber gegangen sind? Für Hausfrau Elfriede liegt die Lösung klar auf der Hand!

Mit einem Besuch beim Schönheitschirurgen will sie den Falten, Dellen und Pölsterchen beherzt den Kampf ansagen. Ehrensache, dass Ehemann Otto seine Herzensdame zu diesem wichtigen Termin begleitet, obwohl er das „schöne Geld“ viel lieber in eine neue Angelausrüstung investieren möchte.

Elfriede meint mit klagendem Ausdruck "ich brauche ganz dringend Hilfe". Sie habe Falten wie ein Mittelgebirge.

Die Mängelliste ist enorm, die ihr der Professor Dr. Dr. Hartmann offenbart.

Doch als der geschäftstüchtige Beautydoc Professor Hartmann (Markus Füller) dem Otto all die ungeahnten Möglichkeiten für die Rundum-Erneuerung seiner Frau offenbart, fängt auch er rasch Feuer!

Schließlich soll Elfriede auch künftig gut zu seiner eigenen, vermeintlich noch so stattlichen Erscheinung passen.

Doch Professor Hartmann wittert, assistiert von der attraktiven und ergeizigen Marylin (Anina Horning), bereits das große Geschäft, frei nach der Devise “wer schön sein will, muss zahlen“ – und das am besten gleich doppelt! So lässt sich auch Otto untersuchen.

Doch dann herrscht dicke Luft zwischen dem Ehepaar, denn das Ganze wird einiges kosten, soviel wie einen Neuwagen.

So überraschte die Elfriede den Otto auf die Schönheitsoperation zu verzichten und ihm dafür eine Angelausrüstung zu schenken.

Groß ist die Überraschung als zum Schluss der Pfarrer mit seiner Mesnerin als die "Nächsten" in das Wartezimmer des Schönheitschirurgen kommen.

Auch für den zweiten Einakter dankte das Publikum mit einem Riesenapplaus.

Fotos Dieter Gürz

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