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"Lasst die Finger weg von Feldhasenbabys" bittet der Veitshöchheimer Jagdpächter Michael Hein

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

In die Freiheit entließen am Samstagvormittag der Veitshöchheimer Jagdpächter Michael Hein und Steffi Schindler (Wildtierrettung Sironas Ranch) zwei junge Feldhasen, die Schindler auf ihrem Gnadenhof und Auffangstation für Wildtiere in Hausen, Landkreis Würzburg 23 Tage lang aufgepäppelt hatte.

Als Standort für die Aussetzung hatte sich Hein, der zugleich 1. Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Würzburg ist, die an den EU-Mittelpunkt angrenzende Blühwiese ausgesucht. Und im Nu verschwanden beide Junghasen im Bewuchs.
Wie Steffi Schindler berichtet, waren die Tiere etwa eine Woche alt und wogen 125 Gramm, als sie am 14. April in ihre Auffangstation kamen. Ein Junge und ein Mädchen um die zehn Jahre alt aus der Gartensiedlung, hatten die Tiere am Waldrand "Gebranntes Hölzlein"  entdeckt, mit ihnen gespielt und sie dann in einem Schal gewickelt herumgetragen, bis eine Spaziergängerin dies sah und die Wildtierretterin verständigte. Diese entdeckte bei den Feldhäschen einen Befall mit Kokzidien, der häufigsten Parasitose, die vor allem bei Jungtieren tödlich enden kann.

Es gelang ihr jedoch beide zu heilen und sie aufzupäppeln, so dass sie nun, beide inzwischen über 800 Gramm wiegend, wieder in der Natur freigelassen werden konnten.

Wie Hein sagte, werden Feldhasen in seinem Revier nicht bejagt, sodass sie hier in der Gadheimer Gemarkung bis zu 15 Jahre alt werden können. Er bittet die Bevölkerung "Lasst die Finger weg von vermeintlich mutterlos  erscheinenden  Feldhasenbabys". Sie werden nämlich der Mutter und somit einer artgerechten Aufzucht entzogen. Dies sei ein schwerwiegender Eingriff in die Natur, welche dem Wildtier mehr schadet als hilft.

Feldhasenmuttertiere bauen nämlich kein Nest, sondern legen Ihre Babys über ein größeres Areal verteilt in Erdmulden oder Acker ab, (leider auch oft für Menschen sichtbar), nicht in Bauten wie z.B. bei Wildkaninchen die nackt geboren werden.  Mütter kämen nur 1-2 mal am Tag (meist in der Dämmerung) um ihren Nachwuchs zu säugen. Feldhasenbabys seien in der restlichen Zeit auf sich selbst gestellt. Es sei völlig normal, dass es alleine ist und auf seine Mutter wartet. Das Muttertier sei aber in der Nähe und werde, solange Menschen in der Nähe sind, NICHT auftauchen.

Fotos Dieter Gürz

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